Timo Dentler

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Timo Kaspar Dentler (* 3. Januar 1971 in Ulm) ist ein deutscher Bühnen- und Kostümbildner.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Timo Kaspar Dentler, Sohn des Goldschmieds Rudolf Dentler, wuchs in Ulm auf und studierte von 1990 bis 1999 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Karl Kneidl, dessen Meisterschüler er 1999 wurde. 1996 erhielt er den Markus-Lüpertz-Preis der Kunstakademie Düsseldorf.

Seine ersten Engagements hatte er von 1992 bis 1998 als Bühnenbild- und Kostümbildassistent am Berliner Ensemble, an der Oper Frankfurt, bei den Wiener Festwochen und an den Münchner Kammerspielen bei Karl Kneidl, Peter Zadek und Peter Palitzsch.

Seit 1999 arbeitet Timo Dentler als Bühnen- und Kostümbildner international an großen Bühnen in Zusammenarbeit mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Okarina Peter. Unter anderem mehrfach für die Staatsoper Stuttgart, die Semperoper in Dresden, die Bregenzer Festspiele, das Zürcher Schauspielhaus, das Nationaltheater Mannheim, das Staatstheater Nürnberg, das Staatstheater am Gärtnerplatz in München, das Badische Staatstheater Karlsruhe, das Düsseldorfer Schauspielhaus, das Kölner Schauspielhaus, das Staatstheater Mainz, das Staatstheater Wiesbaden, das Staatstheater Darmstadt, das Theater Bremen, das Opernhaus Hannover, das Saarländische Staatstheater, die Oper Graz, das Landestheater Linz und das Luzerner Theater. Er entwarf Bühne und Kostüme für Der Zwerg am Theater Chemnitz, Lady Macbeth von Mzensk an der Königlichen Oper Kopenhagen, Boris Godunow am Staatstheater Nürnberg und der Oper Göteborg in einer Inszenierung von Peter Konwitschny. Für Le vieux juif blonde in der Regie von Volker Schlöndorff entwarf er 2018 Bühnenbild und Kostüme am Théâtre des Mathurins in Paris. 2022 entwickelten Timo Dentler und Okarina Peter das Bühnenbild für die Weltpremiere Pah-Lak am Tibet Theatre im indischen Dharamsala, welches anschließend bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen eine Europatournee eröffnete.[1] Timo Dentler schuf das Bühnenbild für Oh läck Du mir! unter der Regie von Stefan Huber, dass den Prix Walo in der Schweiz gewann. Zuletzt entwarf er Bühne und Kostümbild für die Uraufführung der Oper Berlin Alexanderplatz, die von der Theaterzeitschrift Die Deutsche Bühne als bestes spartenübergreifendes Format 2023 gekürt und als Dokumentation auf arte gesendet wurde.[2][3][4]

Timo Dentler wurde 2009, 2011, 2013, 2016 und 2023 von der Fachzeitschrift Opernwelt als bester Bühnenbildner des Jahres sowie 2011 und 2016 als bester Kostümbildner des Jahres nominiert. 2023 war er zusammen mit Okarina Peter für den Österreichischen Musiktheaterpreis 2023 nominiert.[5]

Im Jahr 2020 hat er für das Stadthaus Ulm gemeinsam mit Okarina Peter erstmals eine Ausstellung konzipiert und gestaltet. Unter dem Titel „Die Welt, ein Raum mit Flügeln“ würdigt sie aus Anlass des 250. Jahrestages der Geburt des Ulmer Gleitflugpioniers Albrecht Ludwig Berblinger visionäre Kraft an der Schnittstelle von Fantasie und Wissenschaft.[6]

Arbeiten als Bühnen- und Kostümbildner (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pah-Lak: GewaltFreiheit TIBET. In: Tibet Initiative Deutschland.
  2. Detlef Brandenburg: All-Sparten-Power. In: Die Deutsche Bühne, 5. September 2022.
  3. Hubert Spiegel: Die Märtyrerin vom Dach der Welt. In: Frankfurter Allgemeine, 15. Mai 2023.
  4. Berlin Alexanderplatz - Ein Roman wird Oper. In: arte, 23. Juli 2023.
  5. Nominierungen 2023. In: Österreichischen Musiktheaterpreis 2023, 2023.
  6. Die Welt, ein Raum mit Flügeln In: Stadthaus Ulm.
  7. a b Jürgen Kanold: In der großen weiten Theaterwelt. In: Südwest Presse, 17. Juni 2003.
  8. Rüdiger Heinze: Der Silbersee liegt goldrichtig. In: Augsburger Allgemeine, 26. Januar 2009.
  9. Thomas Heinold: Wenn Musiker auf die Pauke hauen. In: Nürnberger Zeitung, 7. März 2009.
  10. Markus Thiel: Premierenkritik: Franz Schrekers Oper – „Der ferne Klang“ In: Münchner Merkur, 1. März 2010.
  11. Dietrich Bretz: Eine Kammeroper als Plädoyer gegen Krieg. (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive) In: Südwest Presse, 10. November 2011.
  12. Udo Pacolt: GÖTTINGEN/ Händel-Festspiele: SIROE, RE DI PERSIA von G.F.Händel. In: onlinemerker.com, 16. Mai 2013.
  13. Hans-Günter Fischer: Besetztzeichen als Leitmotiv. In: Mannheimer Morgen, 13. Juni 2013.
  14. Guy Dammann: Lady Macbeth of Mtsensk: Royal Opera House: Copenhagen – review. In: Financial Times, 4. November 2014 (englisch).
  15. Daniel Ender: Zwischen Surrealismus und haarigem Klamauk. In: Der Standard, 24. Oktober 2014.
  16. Eva Schulz: Komisches: Tragisches und Tröstliches. In: Kleine Zeitung, 23. Oktober 2014.
  17. Juan Martin Koch: Ein Zar steigt aus: Modest Mussorgskys „Boris Godunow“ in der Urfassung am Staatstheater Nürnberg. In: NMZ, 2. Oktober 2016.
  18. Michael Stallknecht: Abgang mit Luftballon. In: Neue Zürcher Zeitung, 4. Oktober 2016.
  19. Katja Sturm: Dampfer-Drama im Kirchenschiff. (Memento vom 16. September 2017 im Internet Archive) In: Frankfurter Neue Presse, 17. Juli 2017.
  20. Stéphane Capron: Camille Razat, la nouvelle Vieux Juif Blonde. In: Sceneweb, 6. Oktober 2018 (französisch).
  21. Jesus Christ Superstar (2022–2023). In: musicalzentrale.de, 18. August 2022.
  22. Kai Struthoff: Theater-Kritik: Musical „Jesus Christ Superstar“ von Stefan Huber. In: Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA), 3. Juli 2023.