Tomáš Pöpperle

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  Tomáš Pöpperle

Geburtsdatum 10. Oktober 1984
Geburtsort Broumov, Tschechoslowakei
Größe 185 cm
Gewicht 85 kg

Position Torwart
Fanghand Links

Draft

NHL Entry Draft 2005, 5. Runde, 131. Position
Columbus Blue Jackets

Karrierestationen

bis 2005 HC Sparta Prag
2005–2006 Eisbären Berlin
2006–2008 Syracuse Crunch
2008–2009 HC Sparta Prag
2009–2010 HC Plzeň 1929
2010–2012 HC Sparta Prag
2012–2013 HC Lev Prag
2013–2014 HC Sparta Prag
2014–2015 HK Sotschi
2015–2017 HC Sparta Prag
2017–2021 Fischtown Pinguins Bremerhaven
2021–2022 Kölner Haie
seit 2023 Starbulls Rosenheim

Tomáš Pöpperle (* 10. Oktober 1984 in Broumov, Tschechoslowakei) ist ein tschechischer Eishockeytorwart deutscher Abstammung, der seit Januar 2023 bei den Starbulls Rosenheim aus der DEL2 unter Vertrag steht. Zuvor war Pöpperle hauptsächlich in der tschechischen Extraliga bei seinem Heimatverein HC Sparta Prag aktiv, verbrachte aber auch insgesamt sechs Spielzeiten in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Dort gewann er mit den Eisbären Berlin im Jahr 2006 die Deutsche Meisterschaft, woraufhin er zwei Jahre in Nordamerika in die Organisation der Columbus Blue Jackets aus der National Hockey League (NHL) gewechselt war.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pöpperle bestritt zwischen 1999 und 2001 mit der U18-Mannschaft des HC Sparta Prag 96 Spiele. Mit der U20-Mannschaft absolvierte der Torwart im Zeitraum von 2001 bis 2004 weitere 94 Partien. In der Saison 2003/04 stand er neben der U20-Mannschaft des HC Sparta Prag in fünf Spielen für den HC Berounští Medvědi in der zweitklassigen 1. Liga sowie zwei Spielen in der dritthöchsten tschechischen Liga für den HC Příbram auf dem Eis. Ebenso debütierte er im Verlauf der Extraliga-Playoffs in der Profimannschaft seines Stammvereins Sparta. In der Saison 2004/05 spielte Pöpperle erneut für den HC Berounští Medvědi und bestritt 16 Spiele. Zudem stand er in 25 Spielen für Sparta Prag in der Extraliga im Tor und sicherte sich am Saisonende den Titel des Rookie des Jahres der Liga, nachdem er die höchste Fangquote und den geringsten Gegentorschnitt unter allen Torhütern in der Hauptrunde vorweisen konnte. Im Sommer 2005 wechselte das Talent zu den Eisbären Berlin in die Deutsche Eishockey Liga (DEL)[1], mit denen er im Frühjahr 2006 als Stammtorwart die Deutsche Meisterschaft gewann.

Pöpperle im Trikot der Syracuse Crunch (2006)

Im September 2006 absolvierte der Deutsch-Tscheche bei den Columbus Blue Jackets aus der National Hockey League (NHL), die ihn während des NHL Entry Draft 2005 in der fünften Runde an der 131. Position ausgewählt hatten, ein Vorbereitungsspiel.[2] Die Spielzeit 2006/07 verbrachte er beim Farmteam der Blue Jackets, den Syracuse Crunch, in der American Hockey League (AHL). Dort bildete er zusammen mit Ty Conklin das Torhütergespann. Ende Januar 2007 wurde er zum ersten Mal in den NHL-Kader Columbus’ berufen, da sich die Stammtorhüter Pascal Leclaire und Fredrik Norrena verletzt hatten. Am 2. Februar 2007 kam Pöpperle zum ersten Mal in der NHL zum Einsatz. Bei der Partie gegen die Calgary Flames wurde er nach 35 Minuten beim Stand von 1:5 eingewechselt. Das Spiel endete 2:6 und Pöpperle konnte sieben von acht Schüssen abwehren.

Nach einer weiteren Spielzeit in Nordamerika, die er komplett bei den Crunch in der AHL verbracht hatte, kehrte der Schlussmann zur Spielzeit 2008/09 in seine Heimat zum HC Sparta Prag zurück. Nach einer Saison und 41 Ligaspielen wurde er für die Saison 2009/10 an den Ligakonkurrenten HC Plzeň 1929 ausgeliehen. Nach den Playoffs 2010 kehrte er zu Sparta zurück und absolvierte dort zwei Spieljahre. Im Mai 2012 wechselte er innerhalb Prags zum HC Lev Prag aus der Kontinentalen Hockey-Liga (KHL), bei dem er einen Vertrag über zwei Jahre unterschrieb. Ein Jahr später und nach 42 Einsätzen in der KHL, wurde er vom HC Lev an Sparta Prag ausgeliehen. Nach dem KHL-Ausstieg des HC Lev war Pöpperle auf der Suche nach einem neuen Klub und fand diesen im neu gegründeten HK Sotschi, der ebenfalls in der KHL beheimatet war.[3] Nach einer Saison in Sotschi kehrte er im Mai 2015 erneut zu seinem Stammverein Sparta zurück, wo er abermals zwei Jahre verbrachte und im Jahr 2016 die Vizemeisterschaft errang.

Zur Saison 2017/18 wechselte Pöpperle nach Deutschland zu den Fischtown Pinguins Bremerhaven in die DEL.[4] Bereits im Dezember 2017 verlängerte er seinen Vertrag bei den Fischtown Pinguins[5] und erreichte in der ersten Saison mit diesen das Playoff-Viertelfinale, wo sie gegen den EHC Red Bull München unterlagen.[6] Nachdem er im Verlauf der Spielzeit 2020/21 seinen Stammplatz an Brandon Maxwell verloren hatte, verließ Pöpperle die Fischtown Pinguins nach der Saison. In den vier Jahren hatte er 138 DEL-Partien für den Klub absolviert.[7] Im Juli 2021 erhielt er einen Vertrag bei Bremerhavens Ligakonkurrenten Kölner Haie[8], wo er als Ersatzmann von Justin Pogge fungierte.

Im Anschluss an die Saison 2021/22 erhielt Pöpperle keinen Anschlussvertrag in Köln und blieb vor Beginn der Spielzeit 2022/23 zunächst ohne Arbeitgeber. Erst im Januar 2023 gaben die Starbulls Rosenheim aus der drittklassigen Oberliga die Verpflichtung des erfahrenen Torhüters bekannt. In seinen verbleibenden acht Hauptrunden-Einsätzen, die er allesamt siegreich bestritt, spielte er achtmal zu null. In den anschließenden Playoffs erreichten die Starbulls den Gewinn der Meisterschaft, der gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die DEL2 war. Dort war Pöpperle in der Saison 2023/24 Stammtorwart bei den Rosenheimern.

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juniorenbereich stand Tomáš Pöpperle ab dem Jahr 2000 in den Nachwuchskadern der tschechischen Juniorennationalteams. So bildete er bei der World U-17 Hockey Challenge 2001 gemeinsam mit Lukáš Mensator das Torhütergespann der U17-Auswahl. Es folgten Einsätze im U18-Kader, ehe er ins Aufgebot der tschechischen U20-Nationalmannschaft für die U20-Junioren-Weltmeisterschaft 2004 berufen wurde. Hinter der Stammkraft Marek Schwarz kam er jedoch nur zu zwei Kurzeinsätzen mit insgesamt 31 Minuten Einsatzzeit. Das Team belegte am Turnierende den vierten Rang und verpasste damit eine Medaille knapp.

Sein Debüt in der tschechischen A-Nationalmannschaft gab Pöpperle im Rahmen der Euro Hockey Tour 2005/06, woraufhin er als dritter Torwart zum Kader bei der Weltmeisterschaft 2006 in der lettischen Landeshauptstadt Riga gehörte. Hinter dem erfahrenen Milan Hnilička blieben er und Adam Svoboda aber ohne jede Einsatzminute, während die Tschechen die Silbermedaille gewannen. Zu weiteren Einsätzen kam Pöpperle im Verlauf der Euro Hockey Tour 2011/12.

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2012 Höchste Fangquote und geringster Gegentorschnitt der Extraliga-Hauptrunde
  • 2014 Geringster Gegentorschnitt der Extraliga-Hauptrunde
  • 2016 Tschechischer Vizemeister mit dem HC Sparta Prag
  • 2023 Oberliga-Meister und Aufstieg in die DEL2 mit den Starbulls Rosenheim

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pöpperle als Spieler des HC Sparta Prag (2011)

Stand: Ende der Saison 2023/24

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp S N U OTN Min GT SO GTS Sv% Sp S N Min GT SO GTS Sv%
1999/00 HC Sparta Prag U18 U18-Extraliga 47 34 8 5 2744 76 9 1,66 92,6 7 4 3 420 14 2 2,00 91,8
2000/01 HC Sparta Prag U18 U18-Extraliga 42 24 14 4 2483 87 4 2,10 92,0
2001/02 HC Sparta Prag U20 U20-Extraliga 29 18 8 3 1653 65 2 2,36 92,0 5 2 3 320 15 0 2,81 91,9
2002/03 HC Sparta Prag U20 U20-Extraliga 28 16 7 5 1500 52 2 2,08 92,7 2 1 1 120 4 0 2,00 92,3
2003/04 HC Sparta Prag U20 U20-Extraliga 30 14 13 3 1778 60 4 2,02 94,0
2003/04 HC Příbram 2. Liga 2 0 2 0 60 2 0 2,00
2003/04 HC Berounští Medvědi 1. Liga 5 4 0 1 305 7 0 1,38 95,3 2 2 0 120 4 0 2,00 92,9
2003/04 HC Sparta Prag Extraliga 1 0 0 11 0 0 0,00 100,0
2004/05 HC Berounští Medvědi 1. Liga 16 9 6 1 966 29 1 1,80 94,0 2 0 2 120 5 0 2,50 95,1
2004/05 HC Sparta Prag Extraliga 25 15 9 1 1325 35 4 1,58 94,9 2 0 2 12 4 0 20,00 60,0
2005/06 Eisbären Berlin DEL 31 1845 67 3 2,18 92,9 11 10 1 655 23 1 2,11 92,7
2006/07 Columbus Blue Jackets NHL 2 0 0 0 45 1 0 1,35 92,9
2006/07 Syracuse Crunch AHL 49 25 19 4 2833 135 4 2,86 90,5
2007/08 Syracuse Crunch AHL 17 7 8 0 890 44 1 2,97 90,0
2008/09 HC Sparta Prag Extraliga 41 22 19 2361 106 2 2,69 91,8 1 0 1 32 4 0 7,50 75,0
2009/10 HC Plzeň 1929 Extraliga 35 26 9 2124 78 2 2,20 92,5 6 2 4 357 19 1 3,19 89,9
2010/11 HC Sparta Prag Extraliga 50 20 30 3247 136 6 2,51 91,6
2011/12 HC Sparta Prag Extraliga 46 30 16 2819 95 5 2,02 93,5 5 2 3 308 14 0 2,73 90,2
2012/13 HC Lev Prag KHL 38 18 19 1 2271 85 6 2,25 91,7 4 0 4 282 11 0 2,34 90,6
2013/14 HC Sparta Prag Extraliga 44 30 14 2572 69 11 1,61 93,6 12 7 5 784 27 1 2,07 91,9
2014/15 HK Sotschi KHL 45 21 18 3 2417 108 2 2,68 91,2
2015/16 HC Sparta Prag Extraliga 35 24 11 1938 77 3 2,38 91,2 16 9 7 925 33 0 2,14 92,9
2016/17 HC Sparta Prag Extraliga 39 20 19 2263 84 4 2,23 91,1 4 0 4 210 14 0 4,00 84,8
2017/18 Fischtown Pinguins Bremerhaven DEL 46 22 22 2615 126 4 2,89 90,9 7 3 4 432 26 0 3,61 88,7
2018/19 Fischtown Pinguins Bremerhaven DEL 44 24 17 2412 111 3 2,76 89,3 3 1 2 218 9 0 2,48 89,7
2019/20 Fischtown Pinguins Bremerhaven DEL 25 10 15 1460 64 3 2,63 90,8
2020/21 Fischtown Pinguins Bremerhaven DEL 13 7 6 743 29 0 2,34 92,4
2021/22 Kölner Haie DEL 21 9 12 1203 69 1 3,44 87,5
2022/23 Starbulls Rosenheim Oberliga 8 8 0 480 7 3 0,88 96,2 5 3 1 301 10 0 2,00 92,5
2023/24 Starbulls Rosenheim DEL2 32 16 15 1812 93 0 3,08 90,4 11 1 0 60 3 0 3,00 85,0
U18-Extraliga gesamt 89 58 22 9 5227 228 15 1,87 92,3 7 4 3 420 14 2 2,00 91,8
U20-Extraliga gesamt 87 48 28 11 3278 177 8 2,05 93,4 7 3 4 440 19 0 2,59 92,0
1. Liga gesamt 21 13 6 2 1271 36 1 1,70 94,3 4 2 2 240 9 0 2,25 94,0
Extraliga gesamt 315 187 127 1 18649 680 37 2,19 92,4 47 20 26 2639 115 2 2,62 90,9
DEL gesamt 180 72 72 10277 466 14 2,72 90,7 21 14 7 1305 58 1 2,67 90,8
AHL gesamt 66 32 27 4 3723 179 5 2,88 90,4
NHL gesamt 2 0 0 0 45 1 0 1,35 92,9
KHL gesamt 83 39 37 4 4689 193 8 2,47 91,4

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vertrat Tschechien bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp S N Min GT SO GTS Sv%
2001 Tschechien U17-WHC 5. Platz Statistiken nicht bekannt
2004 Tschechien U20-WM 4. Platz 2 0 0 31 2 0 3,93 71,4
2006 Tschechien WM 2. Platz, Silber ohne Einsatz
Junioren gesamt 2 0 0 31 2 0 3,93 71,4

(Legende zur Torhüterstatistik: GP oder Sp = Spiele insgesamt; W oder S = Siege; L oder N = Niederlagen; T oder U oder OT = Unentschieden oder Overtime- bzw. Shootout-Niederlage; Min. = Minuten; SOG oder SaT = Schüsse aufs Tor; GA oder GT = Gegentore; SO = Shutouts; GAA oder GTS = Gegentorschnitt; Sv% oder SVS% = Fangquote; EN = Empty Net Goal; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tomáš Pöpperle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. eishockey.info, Eisbären leihen jungen tschechischen Torhüter aus - 21-jähriger Tomas Pöpperle kommt von Sparta Prag, 27. Oktober 2005
  2. hockeyweb.de, Eisbären verlieren Tomas Pöpperle
  3. Eishockey News, Vom KHL-Aussteiger zum KHL-Neuling - Ex-Eisbär Tomas Pöpperle heuert in Sotschi an (Memento vom 11. März 2016 im Internet Archive), 2. August 2014
  4. Spartakianer Pöpperle mutiert zum Pinguin. In: Fischtown Pinguins. 2. Mai 2017, abgerufen am 22. Dezember 2018.
  5. Pinguins-Torhüter verlängern ihre Verträge. In: Fischtown Pinguins. 14. Dezember 2017, abgerufen am 22. Dezember 2018 (deutsch).
  6. Vorbei! Fischtown Pinguins verlieren in München. Abgerufen am 22. Dezember 2018.
  7. Autor: Diese 7 Spieler kehren den Bremerhavener Pinguins den Rücken. In: buten un binnen. 30. April 2021, abgerufen am 3. Juni 2021.
  8. DEL-erfahrene Neuzugänge: Haie verpflichten Pöpperle und Olver. In: haie.de. 27. Juli 2021, abgerufen am 10. September 2021.