Tour de Suisse 1948

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Endstand
Toursieger Schweiz Ferdy Kübler 41:53:58 h
Zweiter ItalienItalien Giulio Bresci + 18:10 min
Dritter Schweiz Hans Sommer + 20:28 min
Vierter FrankreichFrankreich Jean Robic + 25:46 min
Fünfter Luxemburg Jean Kirchen + 28:30 min
Sechster ItalienItalien Armando Peverelli + 30:14 min
Siebter ItalienItalien Alfredo Martini + 35:07 min
Achter Schweiz Georges Aeschlimann + 38:56 min
Neunter Luxemburg Jean Goldschmit + 40:00 min
Zehnter Schweiz Hugo Koblet + 46:01 min
Bergwertung Schweiz Ferdy Kübler 38,5 P.
Zweiter FrankreichFrankreich Jean Robic 32,0 P.
Dritter ItalienItalien Angelo Menon 32,0 P.

Die 12. Tour de Suisse fand vom 12. bis 19. Juni 1948 statt. Sie führte über sieben Etappen und eine Gesamtdistanz von 1412,4 Kilometern.

Gesamtsieger wurde – wie schon 1942 – der Schweizer Ferdy Kübler. Die Rundfahrt startete in Zürich mit 64 Fahrern, von denen 40 Fahrer ins Ziel – wiederum in Zürich – kamen.

Diese Austragung der Tour de Suisse wurde von einem tragischen Unglücksfall überschattet: Auf der vierten Etappe von Thun nach Altdorf stürzte der belgische Rennfahrer Richard Depoorter, der zu diesem Zeitpunkt an aussichtsreicher Position für den zweiten Platz in der Gesamtwertung lag, in einem schlecht beleuchteten Tunnel bei Wassen tödlich.

Zunächst hieß es, er sei an den Folgen des Sturzes sofort verstorben. Bei zwei späteren Autopsien in Belgien stellte sich heraus, dass es Reifenspuren an Depoorters Körper gab, zudem gaben mehrere Zeugen, darunter der französische Journalist Jean Leulliot sowie der Sportliche Leiter der französischen Mannschaft La Perla, Francis Pélissier, an, ein belgisches Begleitfahrzeug hätte ihn überfahren. Nach Angaben anderer Zeugen habe der Tour-Leiter Carl Senn diese angewiesen, über den von ihnen beobachten Hergang des Unfalls zu schweigen. Nach zehnjährigen Rechtsstreitigkeiten wurde festgestellt, dass das Begleitfahrzeug Depoorter überfahren hatte; der Fahrer wurde zu sechs Monaten Haft sowie der Zahlung einer Schadensersatzssumme an die Witwe in Höhe von 1,5 Millionen Belgische Francs verurteilt.[1]

Zu Depoorters 60. Todestag reiste eine Delegation mit dem Ichtegemer Bürgermeister an der Spitze zu einer Gedenkveranstaltung nach Wassen und legte ein Gebinde aus Alpenrosen an der Unglücksstelle nieder, zudem wurde eine Gedenktafel enthüllt. Der Tunnel heißt heute Depoorter-Tunnel.[2]

Beim tödlichen Unfall Depoorters handelt es sich um den ersten und bis zum Unfall Gino Mäders an der Tour de Suisse 2023 einzigen Todesfall eines Rennfahrer bei der Tour de Suisse.

Etappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etappe Tag Start – Ziel km Etappensieger Gesamtwertung
1. Etappe A 12. Juni ZürichOlten 154,3 Schweiz Ferdy Kübler
1. Etappe B 12. Juni OltenBasel 75,6 FrankreichFrankreich Jean Robic Schweiz Ferdy Kübler
2. Etappe 13. Juni BaselLa Chaux-de-Fonds 189,1 ItalienItalien Giulio Bresci
3. Etappe A 14. Juni La Chaux-de-FondsMorges 100,7 Luxemburg Jean Goldschmit
3. Etappe B 14. Juni MorgesThun 156,3 Schweiz Ferdy Kübler
4. Etappe 16. Juni ThunAltdorf 134,4 FrankreichFrankreich Jean Robic
5. Etappe 17. Juni AltdorfLugano 152,8 Schweiz Hugo Koblet
6. Etappe 18. Juni LuganoArosa 189 Schweiz Ferdy Kübler
7. Etappe A 19. Juni ArosaFlawil 149,7 Schweiz Walter Diggelmann
7. Etappe B 19. Juni FlawilZürich 110,5 Schweiz Ferdy Kübler

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rolf Gisler-Jauch: Der Aktenberg zum Tod des Radrennfahrers Richard Depoorter. wassen.ch, abgerufen am 2. Februar 2015.
  2. Graziano Orsi: Alpenrosen vom Sustenpass für Richard Depoorter. wassen.ch, abgerufen am 2. Februar 2015.