Trier-Euren

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Euren
Stadtteil von Trier
Koordinaten: 49° 44′ N, 6° 36′ OKoordinaten: 49° 44′ 25″ N, 6° 36′ 25″ O
Höhe: 140 m ü. NHN
Fläche: 13,19 km²
Einwohner: 4285 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 325 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1930
Postleitzahl: 54294
Vorwahl: 0651
KarteBiewerEhrang/QuintEurenFeyen/WeismarkFilschHeiligkreuzIrschKernscheidKürenzMariahofMitte/GartenfeldNordOlewigPfalzelRuwer/EitelsbachSüdTarforstWest/PallienZewen
Karte
Lage in der Stadt Trier
St. Helena, Euren
Abbildung von Euren auf dem Trierer Gerichtsbild von 1589
Mariengrotte

Euren ist mit 1318,9 ha Gemarkungsfläche der nach Ehrang/Quint flächenmäßig zweitgrößte der 19 Ortsbezirke der Stadt Trier in Rheinland-Pfalz und zählt etwa 4.300 Einwohner.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bezirk liegt am linken Ufer der Mosel zwischen Luxemburger Straße und dem Hospitienwald im Südwesten von Trier. Durch den Ort fließt der Eurenerbach.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Euren wurde vermutlich als Landsitz reicher Römer der nahegelegenen Weltstadt Augusta Treverorum errichtet. Bekannt ist eine ausgedehnte Villenanlage, die sich am Standort der im neugotischen Stil 1874 bis 1876 erbauten Pfarrkirche befand. Diese Anlage war vermutlich der Landsitz der heiligen Helena, der Mutter Kaiser Konstantins und diente als Namensgeber für die heutige Pfarrei Sankt Helena und des Dorfbrunnens.

Das zu Euren gehörige Dorf Herresthal wurde 1247 erstmals in einer Eurener Chronik erwähnt.

Das Schloss Monaise ist ein frühklassizistischer Bau aus dem Jahre 1783 und war der Sommersitz des Philipp Franz Wilderich Nepomuk von Walderdorf. Es wird heute gastronomisch genutzt.

Die Eingemeindung von Euren in die Stadt Trier erfolgte 1930.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbeirat
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4
3
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Insgesamt 13 Sitze

Ortsbeirat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Ortsteil Euren wurde ein Ortsbezirk gebildet. Dem Ortsbeirat gehören 13 Beiratsmitglieder an, den Vorsitz im Ortsbeirat führt der direkt gewählte Ortsvorsteher.[1]

Seit den letzten Kommunalwahlen am 26. Mai 2019 ist die Unabhängige Bürgervertretung Trier (UBT) mit fünf Sitzen stärkste Kraft im Ortsbeirat. Danach folgt die CDU mit vier, die Grünen mit drei und die SPD mit einem Sitz.[2] Weitere Informationen und historische Daten siehe unter Ergebnisse der Kommunalwahlen in Trier.

Ortsvorsteher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsvorsteher ist Hans Alwin Schmitz (UBT). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 68,98 % wiedergewählt.[3]

Vereinsleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Euren existieren mehrere Vereine, darunter der Tanzsport u. Förderverein des KC „Grün-Weiss“ Euren 1979 e.V., Karnevals-Club Grün-Weiss Euren 1979 e.V., Eurener Koobengarde 111 1990 e.V., Männer-Gesang-Verein Trier-Euren 1912 e. V., Musikverein Trier-Euren 1927 e.V., Turn- und Sportverein Trier-Euren 1969 e.V., 1. FCK-Fanclub Treverer Teufel e.V. Trier, Kameradenverein Trier-Euren 1909 e.V., Sozialverband VdK - Ortsverband Trier-Euren, Jugendförderverein Trier-Euren 1994 e.V., Jugendzentrum Euren e.V., Freiwillige Feuerwehr Trier-Euren und Trier-Herresthal usw.

Die Eurener Vereine sind im Kulturring Trier-Euren 1957 e.V. als Dachverband zusammengeschlossen. Der auch das Druckwerk Euren betreibt und Ausrichter der Sankt-Helena-Kirmes ist. Das ganze Jahr über richten verschiedene Verein eigene Feste und Veranstaltungen aus. Ob Maibaumfest, Vatertagsfest, Oktoberfest, Viezfest, Weihnachtsmarkt, Kappensitzungen, Konzerte und vieles mehr. Hier ist für jeden das richtige dabei.

Auch die kirchlichen Gruppierungen und Einrichtungen der Pfarrgemeinderat, die Messdiener St. Helena, die Pfadfinder Stamm Tempelherren, der Chor der Pfarrkirche St. Helena 1831 und viele mehr stehen in engem Kontakt mit den Vereinen und dem Vereinsleben vor Ort. Einige Gruppierungen und Einrichtungen sind ebenfalls dem Kulturring angeschlossen.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Südosten des Bezirks befindet sich mit einer Größe von rund 175 Hektar das größte zusammenhängende Industrie- und Gewerbegebiet der Stadt Trier. Dieses ist seit der Übergabe des Geländes vom Bund an die Stadt Trier 1977 auf dem Eurener Flur, einem ehemaligen Flugplatzgelände, entstanden, nachdem 1974 eine Vereinbarung über die Verlegung des Flughafens nach Föhren mit den französischen Eignern geschlossen worden war. Seit der Gründung haben sich ca. 160 Unternehmen mit rund 6500 Arbeitsplätzen, unter ihnen auch der größte Trierer Arbeitgeber, der Zigarettenhersteller JTI (Japan Tobacco International Germany GmbH), angesiedelt. Positiver Standortfaktor für das Industrie- und Gewerbegebiet ist die Tallage zwischen Mosel und Bahnlinie, welche außer der Straße auch eine Verkehrsanbindung über Schiene und Schifffahrt ermöglicht.

Der Flugplatz Trier-Euren war seit 1910 in Betrieb gewesen und beim Vormarsch alliierter Truppen am 10. März 1945 als erster alliierter Flugplatz im besetzten Deutschland mit der Bezeichnung Advanced Landing Ground ALG Y-57 übernommen worden.

Im Konversionsgebiet Pi-Park ist ein weiteres Gewerbegebiet entstanden. Ursprünglich als Pionierpark für junge Unternehmen gedacht, finden sich heute hier Werkhöfe, eine Schreinerei, eine Einsatzzentrale des DRK sowie ein Bordell.[4]

Auf der Gemarkung von Euren liegt die Staustufe Trier, das Moselkraftwerk Trier liegt auf der angrenzenden Gemarkung Sankt Matthias (Feyen).

Persönlichkeiten, die vor Ort wirken oder wirkten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Trier-Euren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadt Trier: Hauptsatzung. (PDF) § 2 bis 6. 29. Juni 2017, abgerufen im Jahr 2023.
  2. Stadt Trier - Ortsvorsteher/Ortsbeirat. Abgerufen am 31. Juli 2019.
  3. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Trier, kreisfreie Stadt, siehe neunte Ergebniszeile. Abgerufen am 20. Oktober 2019.
  4. Prostitution im Pi-Park? Trierischer Volksfreund vom 23. November 2009, abgerufen am 16. November 2010.
  5. Eurener Chronik, abgerufen am 27. Juli 2013
  6. Eintrag zu Sankt Helena (Euren, Gemeinde Trier) in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 29. Januar 2016.