Trierer Dom

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Trierer Dom illuminiert
Trierer Dom

Der Dom St. Peter in Trier ist die älteste Bischofskirche Deutschlands, und Mutterkirche des Bistums Trier.

Regelmäßig finden auch Ausstellungen und Konzerte statt. Dieses bedeutende sakrale Bauwerk abendländischer Baukunst steht seit 1986 zusammen mit der unmittelbar benachbarten Liebfrauenkirche auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.

Geschichte

Sein mittlerer Teil rührt aus dem 4. Jahrhundert her, während die verschiedenartigen Anbauten im Mittelalter hinzugefügt worden sind.

Grabungen in der Nachkriegszeit (nach 1945) haben ergeben, dass vielleicht bereits unter Kaiser Konstantin (306 bis 336) mit dem Bau der Doppelkirchenanlage begonnen worden ist und zwar nach 326. Unter Bischof Maximinus (329 bis 346) wurde die erste Basilika erweitert. Das Trierer Kirchenzentrum war eine der größten Kirchenanlagen des 4. Jahrhunderts.

Von 1970 bis 1974 wurde der Dom restauriert und am 1. Mai 1974 wieder eröffnet.

Das Trierer Domkapitel

Heute besteht die Trierer Domgeistlichkeit aus zwei hervorgehobenen Dignitären, (Dompropst und Domdechant, acht Residierenden Domkapitularen und vier Nichtresidienden Domkapitularen und sechs Domvikaren, die alle Priesterweihe haben oder sogar Weihbischöfe sind. Das Trierer Domkapitel besteht seit Mitte des 6. Jahrhunderts, war im Mittelalter zahlenmäßig sehr umfangreich und ab 1289 nur noch aus Adligen bestehend.

In der heutigen Form am 25. Juli 1824 installiert. Der Dompropst, einer der Dignitäre, ist Dienstvorgesetzter aller beim Dom angestellten Mitarbeiter (zum Beispiel Domkapellmeister, Domorganist), und wohnt in der nahe beim Dom (Domfreihof 4) gelegenen Dompropstei. Der Domdechant ist für die Planung und Feier würdiger Gottesdienste in der Kathedrale zuständig.

Das Trierer Domkapitel hat im Kulturkampf im 19. Jahrhundert, Nationalsozialismus und Saarfrage im 20. Jahrhundert) eine wichtige Partnerrolle für den Bischof und die Bistumsleitung gespielt. Seine Bedeutung trat auch anlässlich der Heilig-Rock Ausstellungen 1810, 1844, 1891, 1933, 1959 und 1996 in besonderer Weise hervor. In seiner Sitzung vom 26. Juni 1995 beschloss das Domkapitel neue Statuten, die der Bischof von Trier am 29. Juni 1995 bestätigte.

Reliquien und Grabmäler

Trierer Dom, St. Gangolf und die Liebfrauenkirche von der Mariensäule aus gesehen

Der "Heilige Rock" ist die bekannteste Reliquie im Domschatz. Sie wird in einem extra Anbau unter einem Schutzglas in einem Holzbehältnis aufbewahrt und nur sehr selten der Öffentlichkeit präsentiert, ähnlich wie das Turiner Grabtuch.

Im Dom befinden sich zahlreiche Grabmälern ehemaliger Erzbischöfe von Trier, wie z.B. Balduin von Luxemburg, Richard von Greiffenklau zu Vollrads und Theoderich von Wied.

Der Domstein

Vor dem Haupteingang zum Dom liegt eine ca. 4 m lange Granitsäule, der so genannte Domstein. Er wird von den Trierer Kindern gerne zum Rutschen benutzt. Einer Legende nach soll der Teufel mit einer List zur Mithilfe beim Bau des Doms bewogen worden sein. Als der Dom fertig war, merkte er, dass er reingelegt worden war und schleuderte diesen Stein gegen die Mauern. Tatsächlich wurden die alten Granitsäulen während der Völkerwanderung zerstört und mussten im 6. Jahrhundert durch Kalksteinsäulen ersetzt werden. Eine der ausgewechselten Säulen blieb vor dem Südwestportal liegen und wurde später nicht mehr weggeräumt. Julius Friedrich Bernards widmete ihm diese Zeilen:

Domstein
Original Hochdeutsche Übersetzung
Om Duhmstaan sei mer romgerötscht.
Et waor net emmer ginstig.
De Box zerröß, de Kaap verlor,
de Kopp zerschonn, blutrinstig.

Kaom eich dann haam, dao wosst eich gleich
Eich braucht kaan Red'ze haalen,
Eich braucht blus guden Dag ze saon,
Det anneret soot mein Ahlen.

Roff de Trepp
Schlich eich mich off den Ziewen.
Doch mein Klepp
Die sien net ausgebliewen.
Auf dem Domstein sind wir herumgerutscht.
Es war nicht immer günstig.
Die Hose zerrissen, die Kappe verloren,
der Kopf zerschunden, blutrünstig.

Kam ich dann heim, da wusste ich gleich
Ich brauche keine Rede zu halten,
Ich brauche bloß guten Tag zu sagen,
Das andere sagt mein Vater,

Rauf die Treppe
Schlich ich mich auf den Zehenspitzen
Doch meine Prügel
Die sind nicht ausgeblieben.

Weblinks


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