Trogenau
Trogenau Gemeinde Regnitzlosau
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Koordinaten: | 50° 19′ N, 12° 3′ O |
Höhe: | 531 m ü. NHN |
Einwohner: | 77 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 95194 |
Vorwahl: | 09294 |
![]() Lage von Trogenau in Regnitzlosau
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Ortsansicht mit Dorfweiher
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Trogenau ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Regnitzlosau im Landkreis Hof (Oberfranken, Bayern).[2] Trogenau liegt in der Gemarkung Vierschau.[3]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt auf freier Flur am Holzlohbach, einem rechten Zufluss der Südlichen Regnitz. Im Nordwesten befindet sich in einem Waldgebiet der Windpark Fasanerie. Außerdem gibt es dort einen ehemaligen Kohlenkalkbruch, der als Geotop ausgezeichnet ist. Gemeindeverbindungsstraßen führen zur Staatsstraße 2453 (0,5 km östlich), die St 2453 kreuzend nach Regnitzlosau (1,4 km südlich) und die St 2453 kreuzend nach Hohenvierschau zur Staatsstraße 2192 (1,6 km südwestlich).[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde im Jahre 1234 erstmals als „Drogenauwe“ urkundlich erwähnt. Zusammen mit Höfen in Gattendorf wurde Trogenau dem Kloster Himmelkron überlassen. Nachdem der Ort von den Vögten von Weida regiert worden war, kam er 1435 unter die Herrschaft der Wettiner Sachsen. 1524 gaben die Kursachsen die Herrschaft über Trogenau und Nentschau an das Markgraftum Brandenburg-Kulmbach ab. Seitdem verläuft nördlich des Ortes die Grenze zu Sachsen.[5]
Um Trogenau gibt es Spuren von Bergbauaktivitäten, die bis in das Jahr 1473 urkundlich nachweisbar sind. Die sächsischen Fürsten und die Markgrafen schlossen einen Teilungsvertrag über die gewonnenen Edelmetalle. Im 18. Jahrhundert wurden einige Gruben wieder geöffnet. Im Bergkalk wurden Anthracit (Steinkohle) und Anthrakonit (Calcit) abgebaut, nach Malter im Schiefer Brauneisenstein. Von naturwissenschaftlichem Interesse sind Koralleneinschlüsse im Schalstein.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Trogenau aus 21 Anwesen und einer Wehrzollstätte. Die Hochgerichtsbarkeit sowie die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das bayreuthische Stadtvogteiamt Hof. Grundherren waren das Kastenamt Hof (7 Anwesen), das Stiftskastenamt Himmelkron (3 Anwesen), die Herren von Reitzenstein zu Gattendorf, (2 Anwesen) die Herren von Reitzenstein zu Regnitzlosau (2 Anwesen) und die Herren von Brüningk (7 Anwesen).[7]
Von 1797 bis 1810 unterstand Trogenau dem Justiz- und Kammeramt Hof. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Grund dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Gattendorf[8] und der zugleich entstandenen die Ruralgemeinde Vierschau zugewiesen.
1846 bauten Nentschau und Trogenau zusammen ein Schulhaus auf halbem Wege zwischen den Ortschaften, 1901 wurde es aufgestockt.[9]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Trogenau am 1. Juli 1972 nach Regnitzlosau eingemeindet.[10]
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1799 | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 103 | 101 | 135 | 149 | 157 | 152 | 124 | 118 | 113 | 111 | 77 |
Häuser[12] | 21 | 20 | 22 | 18 | 18 | 19 | 22 | ||||
Quelle | [7] | [8] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trogenau ist seit 1390 nach St. Aegidien (Regnitzlosau) gepfarrt und seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt.[5][19]
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Überregionale Bekanntheit erlangte der Ort, nachdem ein Einwohner bei der RTL-Doku-Soap Bauer sucht Frau in der dritten Staffel teilgenommen hatte.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Drogenau. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 645–646 (Digitalisat).
- Dietmar Herrmann, Helmut Süssmann: Fichtelgebirge, Bayerisches Vogtland, Steinwald, Bayreuther Land. Lexikon. Ackermannverlag, Hof (Saale) 2000, ISBN 3-929364-18-2, Sp. 684 f.
- Wilhelm Malter: Oberfranken-Ost. Heroldsberg 1984. S. 384f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Trogenau in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 23. Mai 2025.
- Trogenau in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. Mai 2025.
- Trogenau im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 23. Mai 2025.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 307 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Regnitzlosau, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 23. Mai 2025.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 23. Mai 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b W. Malter: Oberfranken-Ost, S. 384f.
- ↑ D. Herrmann, H. Süssmann: Fichtelgebirge, Bayerisches Vogtland, Steinwald, Bayreuther Land, Sp. 685.
- ↑ a b J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 645f.
- ↑ a b A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 126 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Regnitzlosau: Chronik von Nentschau, 1. April 2009
- ↑ Regnitzlosau > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 23. Mai 2025.
- ↑ Denkmalliste für Regnitzlosau (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1799 werden diese als Häuser bezeichnet, von 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 884, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1056, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1002 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1051 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1084 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 932 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 686 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 157 (Digitalisat).