Tscheranowski BITsch-7

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Tscheranowski BITsch-7
BITsch-7A
BITsch-7A
Typ Experimentalflugzeug
Entwurfsland

Sowjetunion 1923 Sowjetunion

Hersteller Tscheranowski
Erstflug 1932
Produktionszeit

1929–1932

Stückzahl 1

Die Tscheranowski BITsch-7 (russisch Черановский БИЧ-7; von Boris Iwanowitsch Tscheranowski) war ein sowjetisches schwanzloses Experimentalflugzeug. Ein auffälliges Merkmal war der parabelförmige Tragflügel.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Konstrukteur Boris Iwanowitsch Tscheranowski beschäftigte sich seit 1921 mit der Idee des Parabelflügels. 1923 entwickelte er das erste mit derartigen Tragflächen ausgelegte Segelflugzeug BITsch-1 „Parabola“, das allerdings nicht flugfähig war. Es folgte 1924 die BITsch-2, mit der erfolgreiche Flüge durchgeführt werden konnten. Tscheranowski stattete den Segler anschließend mit einem Motor aus und entwickelte ihn zur BITsch-3 weiter, die 1926 erstmals flog. Aus diesem Muster entstand die vergrößerte BITSch-7. Im Gegensatz zu ihrem Vorgänger war es zweisitzig ausgelegt und besaß ein geändertes Tragflächenprofil. Die leinwandbespannte Holzkonstruktion mit Einrad-Hauptfahrwerk besaß kleine Seitenruder an den Flügelenden. Bei der Erprobung 1929 erwies sich das Modell als Fehlschlag, denn es gelang dem verantwortlichen Testpiloten Nikolai Blagin nicht, es zum Fliegen zu bringen. Die BITsch-7 wurde anschließend gründlich überarbeitet. Das Fahrwerk erhielt zwei Haupträder, das offene Cockpit wurde durch eine Kabinenhaube abgedeckt, Rumpf- und Tragflächenform geändert und die Seitenleitwerke an den Flügelenden wurden durch ein konventionelles am Rumpfheck ersetzt. Als Antrieb diente ein Bristol-Lucifer-Sternmotor mit 100 PS. Die Flugerprobung des nun als BITsch-7A bezeichneten Musters erfolgte 1932 und wurde wieder von Blagin durchgeführt.[1] Er bemängelte die schwergängige Steuerung, woraufhin die Querruder überarbeitet wurden. Die nachfolgenden Tests ergaben gute Flugeigenschaften, die allerdings durch starke Motorvibrationen beeinträchtigt wurden. Tscheranowski entwickelte im Anschluss das nochmals vergrößerte und mit zwei M-11-Motoren ausgerüstete Nachfolgemodell BITsch-14 von 1934, das sich aber wiederum als Fehlkonstruktion erwies. Als direkter Nachfolger kann die BOK-5 angesehen werden, die 1937 im Büro für Sonderkonstruktionen entstand.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seitenansicht der BITsch-7
BITsch-7A
Kenngröße (BITsch-7A)
Besatzung 2
Länge 4,74 m
Spannweite 12,24 m
Höhe 2,40 m
Flügelfläche 30,0 m²
Flügelstreckung 5,0
Leermasse 627 kg
Startmasse 880 kg
Antrieb ein luftgekühlter Dreizylinder-Sternmotor Bristol Lucifer
Leistung 100 PS (74 kW)
Höchstgeschwindigkeit 165 km/h in Bodennähe
Reisegeschwindigkeit 133 km/h
Landegeschwindigkeit 70–75 km/h
Dienstgipfelhöhe 5000 m
Reichweite 350 km

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeichnung der BITsch-7a

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Alles-Fernandez (Hrsg.): Flugzeuge von A bis Z. Aamsa Quail–Consolidated P2Y. Band 1. Bernard & Graefe, Koblenz 1987, ISBN 3-7637-5904-2, S. 413.
  • Tscheranowski BITsch-7A. In: Fliegerrevue. Nr. 2/228. Berlin 1972, S. 74.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tscheranowski BITsch-7 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilfried Kopenhagen: Lexikon Sowjetluftfahrt. Elbe–Dnjepr, Klitzschen 2007, ISBN 978-3-933395-90-0, S. 282.