Tschornyj Ostriw

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Tschornyj Ostriw
Чорний Острів
Wappen von Tschornyj Ostriw
Tschornyj Ostriw (Ukraine)
Tschornyj Ostriw (Ukraine)
Tschornyj Ostriw
Basisdaten
Oblast: Oblast Chmelnyzkyj
Rajon: Rajon Chmelnyzkyj
Höhe: 300 m
Fläche: 6,23 km²
Einwohner: 902 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 145 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 31310
Vorwahl: +380 382
Geographische Lage: 49° 30′ N, 26° 45′ OKoordinaten: 49° 30′ 18″ N, 26° 45′ 20″ O
KATOTTH: UA68040490010048380
KOATUU: 6825055500
Verwaltungsgliederung: 1 Siedlung städtischen Typs, 20 Dörfer
Adresse: вул. Жовтнева 13
31310 смт. Чорний Острів
Website: Offizielle Webseite der Gemeinde
Statistische Informationen
Tschornyj Ostriw (Oblast Chmelnyzkyj)
Tschornyj Ostriw (Oblast Chmelnyzkyj)
Tschornyj Ostriw
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Tschornyj Ostriw (ukrainisch Чорний Острів; russisch Чёрный Остров Tschorny Ostrow, polnisch Czarny Ostrów) ist eine Siedlung städtischen Typs im Zentrum der ukrainischen Oblast Chmelnyzkyj mit etwa 1000 Einwohnern (2019).[1]

Straße mit Blick auf die Kirche der Verklärung

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tschornyj Ostriw liegt in der historischen Landschaft Podolien im Nordwesten des Rajon Chmelnyzkyj am Ufer des Südlichen Bugs etwa 20 km nordwestlich vom Oblastzentrum Chmelnyzkyj. Die Siedlung besitzt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Krasne–Odessa bzw. Bahnstrecke Lwiw–Tscherniwzi. In Tschornyj Ostriw kreuzt die von Nord nach Süd verlaufende Territorialstraße T–23–02 die von Ost nach West verlaufende T–23–11.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft wurde 1366 erstmals schriftlich erwähnt und erhielt 1556 das Magdeburger Stadtrecht. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts führten wiederholte Plünderungen durch Krimtataren und Türken zu Bevölkerungsrückgang und Verlangsamung der sozialökonomischen Entwicklung. Die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts war von einem intensiven Bevölkerungswachstum und dem Anwachsen von Privathandel gekennzeichnet. 1849 wurde im Ort eine Zuckerfabrik in Betrieb genommen, außerdem entstanden Brauereien, lederverarbeitende Betriebe und weitere Unternehmen. 1893 gab es 46 kleine Handelsunternehmen und 46 Handwerksbetriebe in der Ortschaft. Die Anzahl der Werften stieg im Zeitraum von 1872 bis 1893 von 244 auf 437. Die jüdische Bevölkerung, die hauptsächlich Handel, Handwerk und Geldverleih betrieb, stellte einen bedeutenden Teil der Einwohner. Im Ersten Weltkrieg und dem daran folgenden Russischen Bürgerkrieg wechselte die Stadt mehrfach die Besitzer, bis sie schließlich an die Sowjetunion fiel und der Ukrainischen SSR einverleibt wurde. Vom 7. Juli 1941 bis zum 8. März 1944 war die Siedlung von der Wehrmacht besetzt.[2] Seit 1957 besitzt die Ortschaft den Status einer Siedlung städtischen Typs und seit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 ist sie Teil der unabhängigen Ukraine.

Verwaltungsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 13. August 2015 wurde die Siedlung zum Zentrum der neugegründeten Siedlungsgemeinde Tschornyj Ostriw (Чорноострівська селищна громада/Tschornoostriwska selyschtschna hromada). Zu dieser zählen auch die 20 in der untenstehenden Tabelle aufgelisteten Dörfer[3], bis dahin bildete sie zusammen mit den Dörfer Marjaniwka und Wowtscha Hora die gleichnamige Siedlungsratsgemeinde Tschornyj Ostriw (Чорноострівська селищна рада/Tschornoostriwska selyschtschna rada) im Nordwesten des Rajons Chmelnyzkyj.

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Tschornyj Ostriw Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiert ukrainisch russisch
Antoniwka Антонівка Антоновка (Antonowka)
Bereschanka Бережанка Бережанка
Hrusewyzja Грузевиця Грузевица (Grusewiza)
Kateryniwka Катеринівка Катериновка (Katerinowka)
Kratschky Крачки Крачки (Kratschki)
Lapkiwzi Лапківці Лапковцы (Lapkowzy)
Ljapynzi Ляпинці Адамполь (Adampol)
Mali Orlynzi Малі Орлинці Малые Орлинцы (Malyje Orlinzy)
Manyliwka Манилівка Маниловка (Manilowka)
Martyniwka Мартинівка Мартыновка (Martynowka)
Marjaniwka Мар’янівка Марьяновка (Marjanowka)
Mykolajiw Миколаїв Николаев (Nikolajew)
Ostaschky Осташки Осташки (Ostaschki)
Pedossy Педоси Педосы
Poljowi Hryniwzi Польові Гринівці Полевые Гриневцы (Polewyje Grinewzy)
Ridkoduby Рідкодуби Редкодубы (Redkodub)
Sachariwzi Захарівці Захаровцы (Sacharowzy)
Stawtschynzi Ставчинці Ставчинцы (Stawtschinzy)
Wesdenky Везденьки Везденьки (Wesdenki)
Wowtscha Hora Вовча Гора Волчья Гора (Woltschja Gora)

Demografische Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
1578 1872 1893 1939 1959 1970 1979 1989 2001 2010 2019
420 972 28.027 4.084 3.319 1.439 1.419 1.113 905 959 971

Quelle: 1578–1893[2]; 1939–2019[1]

Söhne und Töchter der Ortschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tschornyj Ostriw – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Städte in der Ukraine auf pop-stat.mashke.org; abgerufen am 6. Juni 2020
  2. a b Ortsgeschichte Tschornyj Ostriw in der Geschichte der Städte und Dörfer der Ukrainischen SSR; abgerufen am 6. Juni 2020 (ukrainisch)
  3. Хмельницька обласна рада рішенням від 13 серпня 2015 року утворила об'єднані територіальні громади (Дату утворення виправлено на "13 і 20 серпня 2015 року", ВВРУ, 2016 р., № 10, с. 56): у Старосинявському районі