Tszwai So

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Tszwai So

Tszwai So (geb. 1981[1]) ist ein britischer Architekt, bekannt vor allem durch den Entwurf der preisgekrönten belarussischen Sankt-Kyrill-Kirche in London.[2]

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geboren in China, So wuchs im Britischen Hongkong auf. Er studierte Architektur an der Universität Hongkong und absolvierte 2003 mit dem den Ho-Fook-Architekturpreis.[3] Später zog er nach Großbritannien und studierte am Wolfson College der University of Cambridge.[3] 2011 gründete So mit einem Partner ein Architekturbüro mit Sitz in London und Accra. Zu ihren Kunden zählen das Birkbeck College, das römisch-katholische Erzbistum Westminster, der Heilige Stuhl, die Queen Mary University von London und andere.[4]

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Belarussische Kirche, London[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die belarussische Kirche in London

So wurde als Autor des Projekts der belarussischen unierten katholischen Sankt-Kyrill-Kirche in London, das im Auftrag des Heiligen Stuhls 2017 fertiggestellt wurde, erstmals international bekannt. Die Kirche ist die erste Holzkirche, die seit dem Großen Brand von London von 1666 in der Stadt gebaut wurde. Das Projekt gewann einige britische und internationale Preise und wurde für den Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur nominiert.[5][6][7][8][9]

An Echo in Time[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im März 2018 gewann der anonyme Beitrag von So, genannt "An Echo in Time", den von der EU unterstützten internationalen Wettbewerb für den Projekt der ersten gesamteuropäischen Gedenkstätte für alle Opfer des Totalitarismus des 20. Jahrhunderts auf dem Jean-Rey-Platz in Brüssel. Zur Jury gehörten unter anderem Norman Foster, László Tőkés und Tibor Navracsics. Der Wettbewerb wurde von dem EU-Bildungsprojekt Platform of European Memory and Conscience organisiert.[10]

Große Synagoge von Slonim[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im August 2018 berichtete das belarussische Staatsfernsehen, dass Tszwai So mit der Foundation for Jewish Heritage in Großbritannien und der Familie der britischen Fernsehmoderatorin Natasha Kaplinsky an einem Sanierungsprojekt für die im 17. Jahrhundert errichtete Große Synagoge von Slonim in Belarus arbeitete. Slonim ist die Heimatstadt der Familie Kaplinsky.[11][12]

Zeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sos Zeichnungen des preisgekrönten Entwurfs von "An Echo in Time" bekamen 2018 den ersten Preis bei der weltweiten RIBA Journal International Drawing Competition.[13][14] Seine Zeichnungen wurden vom 29. August bis zum 12. September 2018 im Royal Institute of British Architects in London und dann bis zum 30. Oktober in RIBA North in Liverpool ausgestellt.[15]

Wissenschaft und Soziales[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

So unterrichtet er an der University of Westminster.[16] Er ist ein Treuhänder des Heritage Trust Network,[17] einer landesweiten Wohltätigkeitsorganisation, die sich mit der Rettung des erbauten Erbes Großbritanniens beschäftigt.[18][19] Tszwai so ist ein Experte in der belarussischen Holzarchitektur und der viktorianischen Architektur und hat zu beiden Themen Beiträge im RIBA Journal veröffentlicht.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 31. Oktober 2016 wurde Tszwai So vom RIBA Journal zu einem Rising Star in der britischen Architektur ernannt.[20] 2017 wurde er von dem American Institute of Architects zum besten britischen Architekten unter 40 Jahren gewählt. Am 26. Oktober 2017 bekam So den Preis als bester junger Kirchenarchitekt des Jahres vom National Churches Trust und dem Duke of Gloucester.[21] Im November 2018 wurde bekannt gegeben, dass die belarussische Kirche von London für den EU-Preis für zeitgenössische Architektur – den Mies van der Rohe-Preis – nominiert wurde.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. "Минск — великий европейский город 20-го века". Архитектор из Гонконга о белорусской церкви в Лондоне. (deutsch: "Minsk is a great European city of the 20th century" - architect from Hong Kong about the Belarusian church in London). In: tut.by. TUT.by, archiviert vom Original am 12. November 2018; abgerufen am 30. Januar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/news.tut.by
  2. Jonathan Morrison: First wooden church since 1666 is set to shine its light. The Times, 17. Dezember 2016, abgerufen am 30. August 2017.
  3. a b RIBA 2017 and New London Architecture awards for Wolfson Alumnus. In: wolfson.cam.ac.uk. Wolfson College Cambridge, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 30. August 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.wolfson.cam.ac.uk (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Spheron Architects > about us. In: spheronarchitects.co.uk. Spheron Architects official website, abgerufen am 30. August 2017.
  5. Белорусская мемориальная часовня в Лондоне номинирована на премию имени Миса ван дер Роэ - 2019. (deutsch: The Belarusian memorial chapel has been nominated for the Mies Van der Rohe Award 2019). In: tvr.by. National State Television and Radio Company of the Republic of Belarus, abgerufen am 11. November 2018.
  6. 10 buildings to see at Open House London 2017. In: royalacademy.org.uk. Royal Academy of Arts, abgerufen am 11. November 2018.
  7. Best Small Chapel Architecture & Design. In: archdaily.com. ArchDaily, abgerufen am 11. November 2018.
  8. Morgan and Ash named among winners of New London Awards. In: architectsjournal.co.uk. Architects' Journal, abgerufen am 11. November 2018.
  9. Building Faith: 10 Catholic Churches Designed to Uplift and Inspire. In: architizer.com. Architizer, abgerufen am 11. November 2018.
  10. Presentation of Winners of Platform’s Competition for a Proposal of a Pan-European Memorial for the Victims of Totalitarianism in Brussels. In: memoryandconscience.eu. Platform of European Memory and Conscience, abgerufen am 11. November 2018.
  11. British architect to help rebuild Slonim synagogue. In: tvr.by. National State Television and Radio Company of the Republic of Belarus, abgerufen am 11. November 2018.
  12. Сіла веры. (deutsch: The Power of Faith). In: tvr.by. National State Television and Radio Company of the Republic of Belarus, abgerufen am 11. November 2018.
  13. Eye Line 2018: the winners. In: ribaj.com. RIBA Journal, abgerufen am 11. November 2018.
  14. Eye Line postbag is pure joy. In: ribaj.com. RIBA Journal, abgerufen am 11. November 2018.
  15. Tszwai So – Eye Line 2018 winner. In: arct.cam.ac.uk. Department of Architecture, University of Cambridge, abgerufen am 11. November 2018.
  16. Architecture & Memory. In: architecturefoundation.org.uk. The Architecture Foundation, abgerufen am 11. November 2018.
  17. Tszwai So, Trustee. In: heritagetrustnetwork.org.uk. Archiviert vom Original am 4. Januar 2019; abgerufen am 30. August 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.heritagetrustnetwork.org.uk
  18. Tszwai So: Re-embodying memories: The architectural joys of Belarusian churches and how to conserve with limited resources raised questions of our fundamental relationships with objects. In: ribaj.com. RIBA Journal, 27. März 2017, abgerufen am 30. August 2017.
  19. Tszwai So: An unsung quest for authenticity: George Truefitt was one of the founding fathers of the AA and 33 of his buildings remain protected. So why have so few people heard of him? In: ribaj.com. RIBA Journal, 10. Mai 2017, abgerufen am 30. August 2017.
  20. Rising Stars: Tszwai So. In: ribaj.com. RIBA Journal, abgerufen am 30. August 2017.
  21. Young Church Architect or Surveyor of the Year. National Churches Trust, 2017, abgerufen am 29. Oktober 2017.