Tukur Buratai

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Tukur Buratai, 2018

Tukur Yusuf Buratai (* 24. November 1960 in Buratai) ist ein ehemaliger Generalmajor der nigerianischen Armee und war bis zum 26. Januar 2021 der Generalstabschef der nigerianischen Streitkräfte. Seit 2021 ist er nigerianischer Botschafter in Benin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jugend und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tukur Yusuf Buratai wuchs in Buratai in Borno auf, eine Gegend, die sehr unter dem Terror der Boko Haram litt. Sein Vater war Unteroffizier der Royal West African Frontier Force und kämpfte im Zweiten Weltkrieg für Burma (heute: Myanmar). Die Schule besuchte er in Maiduguri. Nach seinem Abschluss ging er auf die Nigeria Defence Academy (NDA).[1] Dort bestand er sein Kadettentraining und kam am 17. Dezember 1983 als Second Lieutenant zur Infanterie der nigerianischen Armee.[2]

Militärische Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1984 bis 1986 war er Platoon Commander des 26 Amphibious Battalion Elele in Port Harcourt und anschließend militärischer Beobachter bei der United Nations Verification Mission II in Angola. Anschließend wurde er wieder Platoon Commander, diesmal beim 26 Guards Battalion bis 1987. Von 1991 bis 1994 war er in der gleichen Einheit Company Second in Command (Coy 2ic). Von 1994 bis 1005 war er erneut Platoon Commander, diesmal im Lagos Garrison Command Camp. Von 1995 bis 1998 war er Stabsoffizier im State House. 1998 wurde er zum kommandieren Offizier des 82. motorisierten Bataillons ernannt.[2]

2001 wurde er Leiter des Armed Forces Command and Staff College, Jaji. Dort wurde ihm das „Pass Staff College Dagger“ verliehen, eine der höchsten Auszeichnungen der Institution.[2]

Bevor Tukur Buratai Stabschef wurde, war er Oberbefehlshaber der Multinational Joint Task Force (regionale Anti-Terror-Eingreiftruppe), die sich aus Armeekräften aus Kamerun, dem Benin, Tschad, Nigeria, Niger und Benin zusammensetzt. Am 13. Juli 2015 wurde Buratai von dem nigerianischen Präsidenten Muhammadu Buhari zum Generalstabschef berufen.[3] Er folgte Alex Badeh nach, der den Vormarsch der islamistischen Terrormiliz Boko Haram bisher in weiten Teilen des Landes nicht aufhalten konnte. Buratai war erfolgreicher als sein Vorgänger. Er konzentrierte sich auf den Nordosten des Landes und konnte einige Erfolge vorweisen. Unter seiner Leitung wurde das Militär reformiert und neu aufgestellt. Jedoch geschah in seiner Amtszeit auch das Zaria-Massaker, bei dem 348 Zivilisten getötet wurden, das ihm fast seine Stellung kostete.[4]

Nach dem Militärdienst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 26. Januar 2021 wurde er von Muhammadu Buhari aus dem Dienst entlassen. Vorausgegangen waren Rufe der Bevölkerung und mehrerer NGOs nach einem Umbau des Militärs. Bei einem Militäreinsatz in Lagos unter Turukais Befehlsgewalt waren zuvor unbewaffnete Demonstranten getötet worden.[5] Zunächst erfolgte die Entlassung von Gabriel Olonisakin, dem Chief of Defence Staff, der durch Leo Irabor ersetzt wurde. Buratais Nachfolge übernahm A.Z Gambo.[6][7] Buratai ist seitdem Botschafter Nigerias in Benin.[8]

2022 wurde er wegen der angeblichen Unterschlagung von Geldern in Milliardenhöhe von Sahara Reporters diffamiert. Die Gelder waren von der Independent Practices and other related offences Commission (ICPC) in Abuja gefunden worden.[9] Das Medium behauptete auch, das bei ihm in Wuse eine Hausdurchsuchung stattgefunden habe. Dies sei jedoch falsch, Buratai habe dort kein Grundstück.[10] Daneben bestreitet Buratai jegliche Beteiligung und drohte dem Medium mit einer Klage wegen Verleumdung.[11]

Bei der Wahl in Nigeria 2023 unterstützt er den All Progressives Congress (APC) und wird im Falle eines Wahlsieges als deren Sicherheitschef gehandelt.[12]

Literarisches Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2021 erschienen die Kinderbücher The Legend of Buratai Volume 1 und 2.[13] Die beiden Bücher beruhen auf seiner Lebensgeschichte, wurden jedoch von Sani Mohammed auch mit fantastischen Elementen angereichert. So erlegt er im Buch einen Löwen, der sein Heimatdorf terrorisierte.[14][15]

Beförderungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Streifen Rang
Dezember 1983 Second lieutenant (Commissioned)
1985 Lieutenant
1989 Captain
1994 Major
1998 Lieutenant Colonel
2004 Colonel
2009 Brigadier General
2012 Major General
August 2015 Lieutenant General[16]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • The Legend of Buratai. Volume 2. Mit Abubakar Mohammed Sani Mereo Books 2021

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tukur Yusuf Buratai – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. COAS Lt.-Gen. Buratai’s dad speaks...I didn’t ask my son to join the army’. 16. September 2015, archiviert vom Original am 16. September 2015; abgerufen am 23. Januar 2023.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dailytrust.com.ng
  2. a b c Office of the COAS. In: Nigerian Army. 16. Juli 2015, archiviert vom Original am 16. Juli 2015; abgerufen am 23. Januar 2023.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/army.mil.ng
  3. Fiasyo Soyombo: Neuer Versuch gegen Boko Haram. In: Die Tageszeitung, 7. August 2015
  4. Mukhtar Y: Buratai for President, Security Challenges and Matters Arising. In: PRNigeria News. 27. April 2022, abgerufen am 23. Januar 2023 (amerikanisches Englisch).
  5. CSOs seek removal of Buratai, others over Lagos attacks. In: The Guardian Nigeria News - Nigeria and World News. 23. Oktober 2020, abgerufen am 23. Januar 2023 (amerikanisches Englisch).
  6. Nasir Ayitogo: Buhari fires Buratai, other Service Chiefs, names replacements. In: Premium Times Nigeria. 26. Januar 2021, abgerufen am 23. Januar 2023 (britisches Englisch).
  7. After mounting security pressure, President sacks service chiefs. Abgerufen am 23. Januar 2023 (englisch).
  8. Abuja journalist sues newspaper for allegedly defaming Buratai, seeks compliance with FOIA. In: The Guardian Nigeria News - Nigeria and World News. 18. Juli 2022, abgerufen am 23. Januar 2023 (amerikanisches Englisch).
  9. PDP tells Buhari to recall Buratai over alleged looting of ₦1.8 billion. In: The Guardian Nigeria News - Nigeria and World News. 4. Juli 2022, abgerufen am 23. Januar 2023 (amerikanisches Englisch).
  10. I’ve no house in Wuse, no bulletproof cars, says Buratai. In: The Guardian Nigeria News - Nigeria and World News. 25. Juni 2022, abgerufen am 23. Januar 2023 (amerikanisches Englisch).
  11. Idowu Bankole: N1.85bn Recovered Loot: Ex-Army Chief, Buratai threatens court action. 10. Juli 2022, abgerufen am 23. Januar 2023 (britisches Englisch).
  12. Tinubu loyalists tip Buratai for security role in APC campaign council. In: The Guardian Nigeria News - Nigeria and World News. 19. September 2022, abgerufen am 23. Januar 2023 (amerikanisches Englisch).
  13. Bilkisu Halilu Pai: Book launched in honor of former Army Chief, Buratai. In: Voice of Nigeria. 23. November 2022, abgerufen am 23. Januar 2023 (amerikanisches Englisch).
  14. Buratai unveils book of his memorializes. In: The Guardian Nigeria News - Nigeria and World News. 25. November 2022, abgerufen am 23. Januar 2023 (amerikanisches Englisch).
  15. Halima Abdulkadiri: The Legend of Buratai: The Children's Book and Animation That Reveals Nigeria's Former Army Chief as the Lion Killer. In: Widely Read Magazine. 23. November 2022, abgerufen am 23. Januar 2023 (amerikanisches Englisch).
  16. Lt – Gen Tukur Buratai: The Conqueror Of Boko Haram |. 1. Februar 2017, archiviert vom Original am 1. Februar 2017; abgerufen am 23. Januar 2023.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/leadership.ng
  17. FULL LIST: 2022 National Honours Award Recipients. In: The Nation Newspaper. 9. Oktober 2022, abgerufen am 23. Januar 2023 (amerikanisches Englisch).