U-17-Fußball-Europameisterschaft der Frauen

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U-17-Fußball-Europameisterschaft der Frauen
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Abkürzung U-17 EM der Frauen
Verband UEFA
Erstaustragung 2008
Mannschaften 8 (Gruppenphase)
Spielmodus K.-o.-System (ab Halbfinale)
Titelträger Frankreich Frankreich
Rekordsieger Deutschland Deutschland (8 Titel)
Rekordspielerin SpanienSpanien Candela Andújar (10 Spiele)
Rekordtorschützin Deutschland Shekiera Martinez (9 Tore)
Website www.uefa.com
Qualifikation für U-17-WM der Frauen

Die UEFA U-17 Europameisterschaft der Frauen (englisch: UEFA Women's UNDER17 Championship) ist ein Wettbewerb für europäische Nationalmannschaften für Frauen unter 17 Jahren. Der Wettbewerb, der jährlich durch die UEFA organisiert wird, wurde erstmals in der Saison 2007/2008 in Turnierform ausgespielt. Außerdem dient der Wettbewerb alle zwei Jahre als Qualifikation zur U-17 Weltmeisterschaft der Frauen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei seiner Sitzung am 22. Mai 2006 in Gleneagles, nördlich von Glasgow in Schottland, genehmigte das UEFA-Exekutivkomitee die Einführung einer U-17-Fußball-Europameisterschaft für Frauen ab der Saison 2007/08. Man reagierte damit auf die Einführung der U-17-Weltmeisterschaft durch die FIFA. Die erste Endrunde mit 4 Mannschaften fand in der Zeit vom 20. bis 23. Mai 2008 in Nyon (Schweiz) am Sitz der UEFA statt. Sieger wurde Deutschland durch einen 3:0-Sieg über Frankreich. Auch die folgenden 5 Turniere fanden in Nyon statt. Ab der Saison 2013/14 qualifizieren sich 8 Mannschaften für die Endrunde, die nun auch jeweils in einem anderen Gastgeberland (2013/14: England, 2014/15: Island, 2015/16: Belarus) ausgetragen wird.

Modus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wettbewerb wird in drei Phasen ausgetragen. Zunächst gibt es zwei Qualifikationsrunden. In jeder Qualifikationsrunde werden Gruppen zu je vier Mannschaften gebildet, von denen eine Nation als Ausrichter fungiert. Innerhalb der Gruppen spielt jede Mannschaft einmal gegen jede andere. In der ersten Runde kommen die Gruppensieger und -zweiten sowie die vier besten Gruppendritten weiter. Bei der Ermittlung der besten Gruppendritten werden allerdings nur die Ergebnisse gegen den Gruppensieger und -zweiten berücksichtigt.

In der zweiten Qualifikationsrunde wurden bis 2013 vier Gruppen zu je vier Mannschaften gebildet, die ebenfalls in Turnierform gegeneinander spielten. Die vier Gruppensieger erreichten das Endturnier. Bei der Endrunde wurden zunächst zwei Halbfinals ausgespielt. Die Halbfinalsieger spielten dann im Finale den Europameister aus. Die Halbfinalverlierer spielten um Platz 3.

Seit der Saison 2013/2014 wird die Endrunde mit 8 Teilnehmern ausgetragen und dann jeweils in einem anderen Land, deren Mannschaft dann automatisch qualifiziert ist.[1] Da auch die Zahl der gemeldeten Mannschaften zunahm, wurde auch die Zahl der Qualifikationsgruppen der beiden Phasen erhöht. Zudem können die besten Mannschaften gemäß UEFA-Koeffizient Freilose für die zweite Qualifikationsrunde erhalten, z. B. Spanien für 2017. So hatten für die Austragung 2017 bereits 45 Mannschaften plus Gastgeber gemeldet, von denen 44 in der ersten Qualifikationsrunde in elf und 24 in der zweiten Qualifikationsrunde in sechs Gruppen antraten, von denen die sechs Gruppensieger und der beste Gruppenzweite die Endrunde erreichten. Bei der Endrunde spielen die acht teilnehmenden Mannschaften zunächst in zwei Vierergruppen aus denen sich die Gruppensieger und -zweiten für das Halbfinale qualifizieren. Ab da wird wie vor 2014 verfahren. Das Spiel um Platz 3 findet seitdem aber nur noch statt wenn dieses Turnier auch als Qualifikation für die alle zwei Jahre stattfindende U-17-Weltmeisterschaft dient, da sich der Dritte neben den beiden Finalisten für die WM qualifiziert.

Erstteilnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den 13 bislang ausgetragenen Endrunden der U-17-Europameisterschaft gab es insgesamt zwanzig unterschiedliche Teilnehmer. Die nachfolgende Übersicht zeigt, bei welcher Endrunde welches Land erstmals teilnahm. Anzahl der Teilnehmer in Klammern.

Jahr Erstteilnehmer
2008 (4) Danemark Dänemark Deutschland Deutschland England England Frankreich Frankreich
2009 (4) Norwegen Norwegen Spanien Spanien  
2010 (4) Irland Irland Niederlande Niederlande  
2011 (4) Island Island  
2012 (4) Schweiz Schweiz  
2013 (4) Belgien Belgien Polen Polen Schweden Schweden  
2014 (8) Italien Italien Osterreich Österreich Portugal Portugal Schottland Schottland
2015 (8) keine Erstteilnehmer
2016 (8) Belarus Belarus1 Tschechien Tschechien Serbien Serbien  
2017 (8) keine Erstteilnehmer
2018 (8) Litauen Litauen1 Finnland Finnland  
2019 (8) Bulgarien Bulgarien1  
2022 (8) Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina1  
2023 (8) Estland Estland1  
1 
als Gastgeber qualifiziert.

Die Turniere im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Gastgeber Finale Spiel um Platz drei 1
Sieger Ergebnis 2. Platz 3. Platz Ergebnis 4. Platz
2008
Details
Schweiz Schweiz
(Nyon)
Deutschland
Deutschland
3 : 0 FrankreichFrankreich
Frankreich
Danemark
Dänemark
4 : 1 EnglandEngland
England
2009
Details
Schweiz Schweiz
(Nyon)
Deutschland
Deutschland
7 : 0 SpanienSpanien
Spanien
FrankreichFrankreich
Frankreich
3 : 1 Norwegen
Norwegen
2010
Details
Schweiz Schweiz
(Nyon)
SpanienSpanien
Spanien
0 : 0 n. V.
(4 : 1 i. E.)
Irland
Irland
Deutschland
Deutschland
3 : 0 NiederlandeNiederlande
Niederlande
2011
Details
Schweiz Schweiz
(Nyon)
SpanienSpanien
Spanien
1 : 0 FrankreichFrankreich
Frankreich
Deutschland
Deutschland
8 : 2 Island
Island
2012
Details
Schweiz Schweiz
(Nyon)
Deutschland
Deutschland
1 : 1
(4 : 3 i. E.)
FrankreichFrankreich
Frankreich
Danemark
Dänemark
0 : 0
(5 : 4 i. E.)
Schweiz
Schweiz
2013
Details
Schweiz Schweiz
(Nyon)
Polen
Polen
1 : 0 SchwedenSchweden
Schweden
SpanienSpanien
Spanien
4 : 0 Belgien
Belgien
2014[2]
Details
England England Deutschland
Deutschland
1 : 1
(3 : 1 i. E.)
SpanienSpanien
Spanien
ItalienItalien
Italien
0 : 0
(4 : 3 i. E.)
EnglandEngland
England
2015
Details
Island Island SpanienSpanien
Spanien
5 : 2 Schweiz
Schweiz
FrankreichFrankreich
Frankreich
Deutschland
Deutschland
2016
Details
Belarus Belarus Deutschland
Deutschland
0 : 0
(3 : 2 i. E.)
SpanienSpanien
Spanien
EnglandEngland
England
2 : 1 2 Norwegen
Norwegen
2017
Details
Tschechien Tschechien Deutschland
Deutschland
0 : 0
(3 : 1 i. E.)
SpanienSpanien
Spanien
Norwegen
Norwegen
NiederlandeNiederlande
Niederlande
2018
Details
Litauen Litauen SpanienSpanien
Spanien
2 : 0 Deutschland
Deutschland
Finnland
Finnland
2 : 1 2 EnglandEngland
England
2019
Details
Bulgarien Bulgarien Deutschland
Deutschland
1 : 1
(3 : 2 i. E.)
NiederlandeNiederlande
Niederlande
Portugal
Portugal
SpanienSpanien
Spanien
2020
Details
Schweden Schweden aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt[3]
2021
Details
Faroer Färöer aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt[4]
2022
Details
Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina Deutschland
Deutschland
2 : 2
(3 : 2 i. E.)
SpanienSpanien
Spanien
FrankreichFrankreich
Frankreich
2 : 0 2 NiederlandeNiederlande
Niederlande
2023
Details
Estland Estland FrankreichFrankreich
Frankreich
3 : 2 SpanienSpanien
Spanien
EnglandEngland
England
Schweiz
Schweiz
2024
Details
Schweden Schweden –:–
2025
Details
Faroer Färöer –:–
2026
Details
Nordirland Nordirland –:–
2027
Details
Finnland Finnland –:–
1 
Seit 2015 wird ein Spiel um Platz 3 in der Regel nur noch in den Jahren ausgetragen, in denen das Turnier zur Qualifikation für die U-17-Weltmeisterschaft dient. Bei den aufgeführten Halbfinalisten 2015, 2017 und 2019 unterlag der erstgenannte dem späteren Europameister, der zweitgenannte dem anderen Finalisten.
2 
Kein Spiel um Platz 3 im eigentlichen Sinne, sondern ein Play-off zur Ermittlung des dritten europäischen Startplatzes bei der U-17-Weltmeisterschaft.

Rangliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang Land Titel Jahr(e) 2. 3. 4. HF
1 Deutschland Deutschland 8 2008, 2009, 2012, 2014[2], 2016, 2017, 2019, 2022 1 2 1
2 Spanien Spanien 4 2010, 2011, 2015, 2018 6 1 1
3 Frankreich Frankreich 1 2023 3 2 1
4 Polen Polen 1 2013
5 Niederlande Niederlande 1 2 1
6 Schweiz Schweiz 1 1
7 Irland Irland 1
Schweden Schweden 1
9 Danemark Dänemark 2
10 England England 1 3 1
11 Finnland Finnland 1
Italien Italien 1
13 Norwegen Norwegen 2 1
14 Belgien Belgien 1
Island Island 1
16 Portugal Portugal 1
Schweiz Schweiz 1

Anmerkung: HF = Aus im Halbfinale, kein Spiel um Platz 3

Ewige Tabelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Aufstellung fasst die Ergebnisse aller Europameisterschaften zusammen. Spiele, die nach Elfmeterschießen entschieden wurden, werden als Unentschieden mit dem Stand nach Ende der Verlängerung gewertet. Die Tore im Elfmeterschießen dienen nur zur Ermittlung des Siegers.

Rang Land Teiln. Spiele S U N Tore Punkte
1 Deutschland Deutschland 12 44 27 11 6 113:38 92
2 Spanien Spanien 11 42 26 13 3 94:29 91
3 England England 7 25 11 3 11 55:49 36
4 Frankreich Frankreich 8 23 10 4 9 30:31 34
5 Niederlande Niederlande 5 19 7 4 8 37:29 25
6 Norwegen Norwegen 5 17 5 2 10 17:29 17
7 Danemark Dänemark 4 10 3 3 4 13:8 12
8 Finnland Finnland 2 8 4 0 4 11:12 12
9 Schweiz Schweiz 2 7 3 2 2 9:13 11
10 Italien Italien 3 11 2 5 4 4:9 11
11 Polen Polen 2 5 2 2 1 6:8 8
12 Portugal Portugal 2 7 2 1 4 5:17 7
13 Irland Irland 3 8 1 2 5 1:10 5
14 Osterreich Österreich 2 6 1 1 4 5:11 4
15 Serbien Serbien 1 3 1 0 2 6:6 3
16 Schweden Schweden 1 2 0 1 1 2:3 1
17 Schottland Schottland 1 3 0 1 2 2:5 1
18 Tschechien Tschechien 2 6 0 1 5 3:17 1
19 Belgien Belgien 1 2 0 0 2 1:7 0
20 Bulgarien Bulgarien 1 3 0 0 3 1:8 0
21 Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina 1 3 0 0 3 0:16 0
22 Belarus Belarus 1 3 0 0 3 1:19 0
23 Island Island 2 5 0 0 5 3:22 0
24 Litauen Litauen 1 3 0 0 3 0:21 0

(Stand: 15. Mai 2022)

Torschützenköniginnen / Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Torschützenköniginnen
Jahr Spielerin Tore
2008 Deutschland Dzsenifer Marozsán 2
2009 Deutschland Kyra Malinowski 8
2010 Irland Megan Campbell
Deutschland Silvana Chojnowski
Spanien Paloma Lázaro
Deutschland Melanie Leupolz
Deutschland Lena Petermann
Spanien Raquel Pinel
Spanien Amanda Sampedro
1
2011 Deutschland Annabel Jäger
Deutschland Lina Magull
4
2012 Deutschland Pauline Bremer
Frankreich Kadidiatou Diani
2
2013 Spanien Nahikari García 2
2014 Deutschland Jasmin Sehan
Spanien Andrea Sánchez
4
2015 Deutschland Stefanie Sanders 6
2016 Spanien Lorena Navarro
England Alessia Russo
5
2017 Deutschland Melissa Kössler 3
2018 Deutschland Shekiera Martinez 9
2019 Niederlande Nikita Tromp 6
2022 Danemark Alma Aagaard
Deutschland Mara Alber
Niederlande Fieke Kroese
Spanien Carla Camacho
3
2023 Frankreich Maelyne Mendy
Frankreich Liana Joseph
Spanien Vicky López
5
Rekordmarke

(Stand: 15. Mai 2022)

Seit 2008 wird für jedes Turnier auf
uefa.com die „Goldene Spielerin“ benannt.
Die bisherigen Preisträgerinnen sind:

Goldene Spielerin
Jahr Spielerin
2008 Deutschland Alexandra Popp
2009 Deutschland Kyra Malinowski
2010 Spanien Dolores Gallardo
2011 Spanien Alba Pomares
2012 Frankreich Sandie Toletti
2013 Polen Ewa Pajor
2014 Spanien Andrea Sánchez
2015 Deutschland Stefanie Sanders
2016 Deutschland Caroline Siems
2017 Deutschland Lena Oberdorf
Spielerin auch Europameisterin

Beste Torschützin in Qualifikation und Endrunde: Nikita Tromp (Niederlande) 27 Tore 2018/19[5]

Varia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turnier Orte Stadien Meldungen1 Teams Spiele Tore Tore ø Zuschauer Zuschauer ø Gelbe Karten Gelbe Karten ø Gelb-Rote Karten Gelb-Rote Karten ø Platzverweise/Rote Karten Platzverweise/Rote Karten ø
2008 1 1 40 4 4 13 3,25
2009 1 1 40 4 4 18 4,50
2010 1 1 40 4 4 7 1,75
2011 1 1 41 4 4 19 4,75
2012 1 1 42 4 4 10 2,50
2013 1 1 44 4 4 5 1,25
2014 4 4 44 8 162 37 2,31 17 1,06 1 0,06 1 0,06
2015 4 6 44 8 15 45 3,00 10 0,67 0 0,00 0 0,00
2016 4 5 47 8 162 58 3,63 14 0,88 0 0,00 1 0,06
2017 4 5 46 8 15 44 2,93 26 1,73 0 0,00 0 0,00
2018 3 3 46 8 162 61 3,81 20 1,25 0 0,00 2 0,13
2019 4 4 47 8 15 47 3,13 27 1,80 1 0,07 0 0,00
2022 4 4 49 8 162 46 2,88 19 1,19 0 0,00 0 0,00
2023 3 4 48 8 15 65 4,33 20 1,33 0 0,00 1 0,07
Jeweilige Rekordmarke
1 
Gezählt werden die fristgerecht abgegebenen Meldungen unabhängig davon ob ggf. vor Beginn der Qualifikation zurückgezogen bzw. nicht angetreten wurde; einschließlich Gastgeber.
2 
Einschließlich der Entscheidungsspiele für die Teilnahme an der U-17-Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen.

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. England, Island und Belarus U17-Gastgeber. In: uefa.com. UEFA, 20. März 2012, abgerufen am 3. August 2013.
  2. a b Die Endrunde fand bereits im November/Dezember 2013 statt, zählt aber zur Saison 2013/14.
  3. uefa.com: 2020 Women's U17 finals cancelled
  4. uefa.com: 2020/21 Women's Under-17 EURO cancelled
  5. a b c d e Zahlen und Fakten. In: uefa.com. UEFA, 13. April 2022, abgerufen am 3. September 2022.