U 218 (Kriegsmarine)

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U 218 (Kriegsmarine)
( alle U-Boote)
Typ: VII D
Werft: Germaniawerft, Kiel
Bauauftrag: 25. September 1939
Kiellegung: 17. März 1941
Stapellauf: 5. Dezember 1941
Indienststellung: 24. Januar 1942
Kommandanten:
  • Kapitänleutnant Richard Becker (24. Januar 1942 – August 1944)
  • Kapitänleutnant Rupprecht Stock (August 1944 – 8. Mai 1945)
Einsätze: 10 Feindfahrten
Versenkungen:

2

Verbleib: am 4. Dezember 1945 bei der Operation Deadlight versenkt

U 218 war ein deutsches Unterseeboot der Klasse VII D im Zweiten Weltkrieg. Es lief am 25. Januar 1942 vom Stapel und sank am 4. Dezember 1945.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

U 218 war vom Typ VIID und somit ein schweres Minenlegerboot. Seine Höchstgeschwindigkeit lag bei 16,7 Knoten, was einer Geschwindigkeit von etwa 31 km/h entspricht. Es war 76,9 Meter lang und 6,4 Meter hoch und konnte bis zu 220 Meter tief tauchen. Es war ca. 1080 Tonnen schwer und hatte eine Besatzung von 4 Offizieren und bis zu 40 Mann. Insgesamt dienten 110 Männer an Bord von U 218.

Bereits 1940 von der Reichsregierung in Auftrag gegeben, wurde es erst am 5. Dezember 1941 fertiggestellt. Gebaut von der Germaniawerft in Kiel, lief es auch dort vom Stapel. Am 4. Dezember 1945 sank es im Zuge der britisch-polnischen "Operation Deadlight" im Schlepp des britischen Zerstörers HMS Southdowne 20 km vor der irischen Küste.

Unternehmungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

U 218 war während des Krieges zehn Mal auf Fahrt und versenkte zwei Handelsschiffe und ein Hilfskriegsschiff. Außerdem wurden ein Handelsschiff und ein Hilfskriegsschiff (Mine) beschädigt

Unternehmung 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

U 218 verließ Kristiansand am 27. August 1942 in Richtung Nordatlantik. Es gehörte zur 'Unterseebootgruppe Vorwärts' unter Kapitänleutnant Richard Becker. Östlich von Neufundland beschädigte es am 11. September 1942 das norwegische Handelsschiff Fjordaas. Es musste die Unternehmung frühzeitig wegen Maschinenschäden beenden. Am 29. September 1942 lief es in Brest wieder ein. Somit dauerte die erste Unternehmung 33 Tage, und das Boot legte 5165 sm (9566 km) zurück.

Unternehmung 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zweite Fahrt, ebenfalls unter Kapitänleutnant Becker, dauerte 26 Tage (25. Oktober bis 21. November 1942). Dabei legte das Boot eine Strecke von 4083 sm (7562 km) zurück. Das Boot operierte zwischen Kap Vincent und Gibraltar. Ohne Schiffe zu beschädigen, musste es frühzeitig wegen Wasserbombenschäden die Rückfahrt antreten. Diesmal stand es unter den U-Boot-Gruppen Westwall und Natter.

Unternehmung 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch während der dritten Fahrt (7. Januar bis 10. März 1943) unter Kapitänleutnant Becker wurden keine Schiffe versenkt. Während der 61 Tage andauernden Operation fuhr es 16.481 km (8899 sm) westlich der Kanarischen Inseln und südlich der Azoren (U-Boot Gruppe Rochen).

Unternehmung 4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wurden keine Schiffe beschädigt, aber ein U-Boot versorgt (U 459). Während der 43 Tage legte es 4380 sm (8112 km) zurück. Am 19. April 1943, einen Tag nach Beginn der Operation, musste U 218 wegen eines defekten Tiefenruders wieder Brest ansteuern. Danach legte es 15 Minen im Nordkanal und operierte anschließend im Nordatlantik (U-Boot Gruppen Naab, Mosel und Donau 2).

Unternehmung 5[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die kürzeste Operation von U 218 dauerte nur neun Tage, vom 22. Juli 1943 bis 6. August 1943 mit einer Unterbrechung von sechs Tagen wegen Undichtigkeiten. In der Biskaya wurde es durch einen Fliegerangriff beschädigt und musste zurückkehren.

Unternehmung 6[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 19. September 1943 legte U 218 in Brest ab, um in den folgenden 79 Tagen 16.783 km auf See zurückzulegen. Die Operationsgebiete waren zuerst die Karibische See nordöstlich von Barbados, danach als Minenleger am Port of Spain und zuletzt an der St. Lucia-Passage südlich der Azoren. Auf dieser Fahrt wurde das britische Handelsschiff Beatrice Beck versenkt. Am 8. Dezember 1943 kam es in Brest wieder an.

Unternehmung 7[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese 85 Tage andauernde Fahrt begann am 12. Februar 1944 in Brest. Während der Operation legte das Boot 9595 sm (17.946 km) im Mittelatlantik zurück. Seine Route verlief über Brest, Azoren, Kleine Antillen, Barbados, St. Lucia, Martinique, Grenada, Port Castries, Trinidad und Puerto Rico, um dann 15 Minen vor San Juan zu legen. Ohne ein Schiff zu beschädigen, kehrte es am 7. Mai 1944 nach Brest zurück. Dort wurde U 218 anschließend mit einer Schnorchelanlage ausgestattet.

Unternehmung 8[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

U 218 legte, nachdem es an der Invasionsfront, im Ärmelkanal und in der Biskaya operierte, 15 Minen vor Wolfs Rock, wodurch das britische Hilfskriegsschiff HMS Empire Halberd beschädigt wurde. Die Unternehmung dauerte 25 Tage und das Boot legte dabei 1101 sm (2039 km) zurück, diesmal jedoch zum größten Teil unter Wasser.

Unternehmung 9[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während dieser 43 Tage dauernden Fahrt legte U 218 15 Minen vor Lizzard Head, nachdem es im westlichen Ärmelkanal operierte. Am 11. August 1944 musste es nach Brest zurück, da es durch ein britisches Schnellboot angegriffen wurde. Nach 2236 sm (4141 km) lief es in Bergen (Norwegen) ein. Es wurden keine Schiffe beschädigt. Dies war die erste Fahrt unter Kapitänleutnant Rupprecht Stock.

Unternehmung 10[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zuvor wurde das Boot von Bergen nach Kristiansand verlegt. U 218 legte 14 Minen vor dem Firth of Clyde, wodurch auch das britische Handelsschiff Ethel Crawford versenkt wurde. Die Fahrt dauerte 47 Tage und das Boot operierte außerdem noch im Minch-Kanal, im Nordkanal und bei den Hebriden. Am 8. Mai 1945 erreichte es Bergen. Das war die letzte Fahrt der U 218.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Markus Hofmann: U 218. In: Deutsche U-Boote 1935-1945 - u-boot-archiv.de. Abgerufen am 1. Februar 2015 (deutsch).
  • Guðmundur Helgason: The Type VIID boat U-218. In: German U-boats of WWII - uboat.net. Abgerufen am 1. Februar 2014.