uboot.com

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uboot.com war ein internetbasiertes soziales Netzwerk, welches von 1999[1] bis 2013 bestand. Nach seiner Gründung gehörte uboot.com zeitweise zu den am schnellsten wachsenden Jugend-Communitys[2] und zählte nach eigenen Angaben bis zu 6 Millionen registrierte Nutzer Deutschland, Österreich, Großbritannien und der Schweiz.

In den letzten Jahren vor der Einstellung verlor uboot.com gegenüber anderen sozialen Netzwerken zunehmend an Bedeutung im deutschsprachigen Raum. Die Nutzerzahlen sanken erheblich und im Dezember 2013 wurde der Dienst schließlich eingestellt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprüngliches Konzept (1999–2011)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Webpräsenz fanden sich unter anderem Benutzerseiten mit Gästebuch, Freundesliste und Kontaktmöglichkeiten, Foto- und Video-Alben, Blog, Chat, Diskussionsforen und der (später bezahlpflichtige) Versand von SMS. Hierfür konnten Nutzer ihrem Nutzerkonto Geldbeträge in 5-Euro-Schritten mittels Kreditkartenzahlung gutschreiben. Dieses Guthaben konnte dann für den Versand von SMS genutzt werden. Eine Rückerstattung bzw. Auszahlungsmöglichkeit des einmal eingezahlten Guthabens war nicht vorgesehen.

Geändertes Konzept (2011–2013)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2011 wurde vergeblich versucht, einem erheblichen Rückgang der Teilnehmerzahlen und zunehmender Konkurrenz durch andere soziale Netzwerke durch ein verändertes Konzept entgegenzuwirken.[3][4] Die Zielsetzung der Plattform war unklar. Auf der Hauptseite wurden Wetten angeboten. Die Diskussionsforen wurden eingestellt. Die Möglichkeit, SMS zu versenden, wurde nicht mehr angeboten. Das öffentlich einsehbare Forum wurde zunächst allenfalls noch sporadisch genutzt und später eingestellt.

Einstellung (2013)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 15. Dezember 2013 stellte uboot.com sein Angebot ein.[5] Zu diesem Zeitpunkt noch verfügbares Guthaben auf den Benutzerkonten ist an diesem Tag verfallen, ohne dass die Möglichkeit einer Rückerstattung angeboten wurde.

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

uboot.com wurde als "mobile Jugendplattform" vom 1999 gegründeten österreichischen Unternehmen ucp.ag (Universal Communication Platform AG) konzipiert. Das im August 1999 von Christian Lutz und Marwan Saba gemeinsam mit vier Software-Entwicklern gegründete Unternehmen ucp.ag verzeichnete in den folgenden Jahren einen beachtlichen Höhenflug. Unterstützt durch namhafte Investoren[6] gelang mit Launch der Website uboot.com am 14. Februar 2000 der Aufbau eines rasch wachsenden österreichischen Jugendportals[2] im Non-voice wireless-Bereich (gratis SMS) und Markteintritte in Deutschland, England und der Schweiz.

Zielgruppe dieser Plattform sozialer Software waren Personen, die einerseits rasch und einfach eine individuelle Webpräsenz mit verschiedenen Zusatzfunktionen haben wollen, andererseits am bunten Austausch mit Mitgliedern einer offenen Community interessiert sind.

Im Sommer 2002 wurden die in Österreich (Wien), Deutschland (Berlin) und England (London) ansässigen uboot.com Standorte 100 % Töchter der ucp.ag. Ende 2003 wurde uboot.com unter der Geschäftsführung von Marwan Saba und Thomas Lang an das Schweizer Unternehmen penuntia.ag verkauft. Die penuntia.ag hält 100 % an der in Wien ansässigen uboot.com mobile internet services GmbH.

uboot.com mobile internet services GmbH betrieb neben der Webpräsenz uboot.com die Seite schwarzfunk.com (ein Prepaid-Mobilfunktarif). Schwarzfunk lief in Deutschland unter der Marke Weissfunk und wurde als eigenständiges Unternehmen ausgegründet. Schwarzfunk wurde im Jahre 2008 eingestellt, Weissfunk offenbar im Jahre 2011.[7]

Funktionsweise und Benutzerfunktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angemeldete Benutzer konnten sich bei der Registrierung einen frei wählbaren nickname aussuchen, sofern dieser nicht bereits vergeben war. Einen Hauptfokus richtete die Plattform auf die individuelle Benutzerseite (nickpage), die auf vielfältige Weise gestaltet und ausgebaut werden konnten (Blogs, Foto- und Video-Alben, verschiedene Kontaktmöglichkeiten). Die kostenlose Mail unterstützte bis 2009 ein- und ausgehende E-Mails mit der Adresse nickname@uboot.com. Ab 2009 war nur mehr interner Kontakt möglich. Eine Besonderheit des Dienstes war der Empfang von SMS. Beim SMS-Versand stand die volle Anzahl von 160 Zeichen zur Verfügung.

Die Anmeldung und Nutzung der meisten Funktionen war für Benutzer kostenlos. Im Jahr 2002 stellte uboot.com den kostenlosen SMS-Versand ein.

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie viele Websites schien sich uboot.com auch über Werbung zu finanzieren. In den AGB wurde unter Punkt 17 darauf hingewiesen, dass zwecks Werbung auch Daten nach Abschluss einer Vertraulichkeitsvereinbarung an Partner- und an Drittunternehmen weitergeben werden können. Der Benutzer konnte dies durch eine E-Mail an uboot, durch Benutzen einer opt-out-Funktion in der entsprechenden Werbenachricht oder postalisch gegenüber uboot widerrufen.

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michaela Schwab: Österreichischer Start-Up uboot kommt im Oktober nach Deutschland : Online-Community will von Handy-Manie profitieren handelsblatt.com, 28. September 2000, abgerufen am 24. Juli 2019.
  2. a b pts: Pressetext 6. Juni 2000
  3. Stefan Fröhlich: uboot.com will wieder auftauchen. In: nachrichten.at. 9. August 2011, abgerufen am 2. März 2024.
  4. https://futurezone.at/digital-life/uboot-com-neustart-als-facebook-alternative/24.560.389
  5. http://futurezone.at/b2b/aus-der-traum-wenn-start-ups-scheitern/41.756.697
  6. pts: 28. September 2000
  7. http://www.mobilfunk-talk.de/51600-ist-mit-weissfunk-los.html