Udo Corts

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Udo Corts (2013)

Udo Corts (* 26. Februar 1955 in Hannover) ist ein ehemaliger deutscher Politiker (CDU). Von 2008 bis 2020 war er Vorstandsmitglied der Deutschen Vermögensberatung AG (DVAG) und ist dort seit 2020 Vorsitzender des Beirates.

Leben und Wirken

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Nach dem Schulbesuch (u. a. in Paris, Washington, München) mit Abitur 1974 und Abschluss des zweijährigen Wehrdienstes (Major d.R.) studierte Corts von 1976 bis 1982 Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten Gießen und Bonn; Studienaufenthalte führten auch nach Amsterdam und London. Auf das erste juristische Staatsexamen (1983) folgten Referendariat und 1986 das zweite juristische Staatsexamen.

Nach einer kurzen Tätigkeit als Trainee in einem Kölner Versicherungsunternehmen 1986 war er bis 1995 im Dienst des Bundespresseamts. Dazu gehört seine Arbeit als Personal- und Haushaltsreferent, Pressereferent der Deutschen Botschaft in Canberra und als stellvertretender Abteilungsleiter Ausland.

1995 wurde Corts zum hauptamtlichen Stadtrat in den Magistrat der Stadt Frankfurt am Main mit Zuständigkeiten für u. a. Sicherheit, Bau, Verkehr und Wirtschaft gewählt. 1997 setzte er sich in der Wahl zum Kreisvorsitzenden der CDU Frankfurt/Main als liberalkonservativer Kandidat gegen die Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach durch und blieb Vorsitzender bis 2008. Von 1998 bis 2008 war er Mitglied im Landesvorstand der CDU Hessen. 1999 berief der Hessische Ministerpräsident Roland Koch Corts als Staatssekretär ins Hessische Ministerium des Inneren und für Sport.

Bei der Landtagswahl in Hessen 2003 wurde Corts im Frankfurter Wahlkreis 38/Frankfurt/Main V (Bornheim, Nordend, Ostend) als Direktkandidat gewählt. Überraschend berief ihn Roland Koch an die Spitze des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst in sein Kabinett, das er bis 2008 als Minister leitete.[1] Corts gab sein Ministeramt (wie vor der Landtagswahl in Hessen 2008 angekündigt) zum Ende der Legislaturperiode am 31. März 2008 auf.

Von April 2008 bis Ende 2020 war Udo Corts Mitglied des Vorstands der Deutschen Vermögensberatung AG und verantwortete dort die Bereiche Unternehmenskommunikation, Unternehmenskoordination und Recht.[2] Seit 2020 ist er Vorsitzender des Beirates der DVAG.

2008 wurde Udo Corts von der Hanoi Law University ein Ehrendoktortitel (Dr. h.c.) für seinen Beitrag zur Gründung der Vietnamesisch-Deutschen Universität (VGU) in Ho-Chi-Minh-Stadt verliehen. Im März 2022 erhielt er das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland.[3]

Udo Corts ist verheiratet mit der Ministerialrätin a. D. Silvia Corts und hat drei erwachsene Kinder.[1]

Corts als Wissenschaftsminister

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Zu seiner Zeit als hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst hat Udo Corts eine Reihe Förderprogramme zur nachhaltigen Stärkung der Wissenschaft und Forschung initiiert. Dazu gehört zum Beispiel das Hochschulentwicklungs- und Umbauprogramm HEUREKA, das bis 2020 rund 3 Milliarden Euro Investitionen in die Infrastruktur aller hessischen Hochschulstandorte vorsieht.[4]

Darüber hinaus hat Corts die Landes-Offensive zur Entwicklung wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz (LOEWE) initiiert. Dieses Programm fördert im Rahmen eines Wettbewerbs eine intensivere Vernetzung der Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen mit außeruniversitärer Forschung und Wirtschaft.[5]

Um kleinere geisteswissenschaftliche Studienfächer zu zentralisieren und auszubauen, wurden die drei regionalwissenschaftlichen Zentren in Marburg, Gießen und Frankfurt am Main errichtet.[6] Mit der Initiative „Museumslandschaft Hessen Kassel“ wurde 2004 das größte Kulturprojekt Hessens ins Leben gerufen. Rund 220 Millionen Euro werden bis 2020 in die Neustrukturierung, Sanierung und Restaurierung der Museen in Kassel investiert.[7]

Udo Corts hat in seiner Zeit als hessischer Minister die Gründung der Vietnamesisch-Deutschen Universität (VGU) initiiert. Die im September 2008 in Ho-Chi-Minh-Stadt eröffnete Universität ist eine staatliche vietnamesische Hochschule, die in ihren akademischen Strukturen dem deutschen Vorbild der Technischen Universität Darmstadt (TU Darmstadt) folgt. Die VGU arbeitet eng mit 32 namhaften deutschen Hochschulen zusammen. Der Aufbau der VGU wird durch die vietnamesische Regierung, die deutsche Bundesregierung und die hessische Landesregierung mit erheblichen Haushaltsmitteln sowie durch den Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD) und die Weltbank unterstützt.[8]

Corts und die Studiengebühren in Hessen

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Die hessische Landesregierung unter Roland Koch hat im Dezember 2003 gegen den massiven Protest der hessischen Hochschulen und Studierendenvertretungen das umstrittene StudienGuthabenGesetz, kurz StuGuG, verabschiedet. Langzeitstudiengebühren in Höhe von 500 bis 900 Euro mussten gezahlt werden, wenn das Studium die Regelstudiendauer um mehr als vier Semester überschritt. Als Wissenschaftsminister war Udo Corts der maßgebliche Wegbereiter und ein überzeugter Vertreter der Gebühren. Die Anzahl der Studierenden in Hessen ist im ersten Jahr nach Einführung des StuGuG (2004) einmalig um 6,5 % gesunken. Zu den Folgen von Studiengebühren sagte Corts am 23. November 2003 in der Frankfurter Rundschau: „Bei einigen Studenten werden die Gebühren sicher dazu führen, dass sie ihr Studium ohne Examen abschließen. Natürlich ist das eine Niederlage. Aber man muss nicht sein ganzes Heil in diesem Abschluss sehen. Es gibt auch andere hervorragende Lebenswege.“

Ab 2007 wurden durch den hessischen Landtag (wie auch in anderen Ländern) allgemeine Studiengebühren mit umfassenden Sozialregelungen eingeführt (siehe Studiengebühren in Hessen).

Gegen beide Gesetze richteten sich eine Reihe von Klagen. Diese stützten sich auf Artikel 59 der hessischen Landesverfassung sowie die Argumentation, die Gebühren würden quasi rückwirkend eingeführt, da sie ebenfalls bereits eingeschriebene Studierende betrafen. Vor Gericht wurde jedoch die Position der Landesregierung bestätigt und die Verfassungsmäßigkeit der Gesetze mit einer 6:5-Mehrheit der Richter bestätigt.

2008 wurden die Studiengebühren durch die rot-rot-grüne Mehrheit im Landtag wieder abgeschafft.

Ehrenamtliches Engagement

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Commons: Udo Corts – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b @1@2Vorlage:Toter Link/www.hmulv.hessen.deLebenslauf (Seite dauerhaft nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2024. Suche in Webarchiven) im Hessischen Landesportal, abgerufen am 2. Juni 2009
  2. Deutsche Vermögensberatung AG: Udo Corts wird DVAG Vorstand. Pressemitteilung. In: openPR. 5. März 2008, abgerufen am 2. Juni 2009.
  3. Bekanntgabe der Ordensträgerinnen und Ordensträger. Bericht. In: Der Bundespräsident. 1. März 2022, abgerufen am 19. August 2024.
  4. Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst Ministerpräsident Roland Koch, Wissenschaftsminister Udo Corts und Finanzminister Karlheinz Weimar stellen Investitionsprogramm bis 2020 vor (Memento vom 6. Januar 2011 im Internet Archive)
  5. Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst Minister Corts: Neues Landesprogramm setzt wissenschaftspolitische Impulse (Memento vom 6. Januar 2011 im Internet Archive)
  6. Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst Hessen stärkt „Orchideenfächer“ durch Zentrenbildung (Memento vom 23. September 2011 im Internet Archive)
  7. Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst Museumslandschaft Kassel (Memento vom 1. Mai 2009 im Internet Archive)
  8. @1@2Vorlage:Toter Link/vgu.edu.vnVietnamesisch-Deutsche Universität (Seite dauerhaft nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2024. Suche in Webarchiven)
  9. Hochschulrat der Goethe-Universität. In: Goethe-Universität Frankfurt am Main. Abgerufen am 19. August 2024.
  10. @1@2Vorlage:Toter Link/www.cdu-frankfurt-main.deDie Frankfurter CDU. Kreisvorstand (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2024. Suche in Webarchiven)
  11. Über die Stiftung. In: Schloss Fasanerie. Abgerufen am 19. August 2024.
  12. Rheingau Musik Festival Kuratorium (Memento vom 27. Oktober 2007 im Internet Archive)
  13. @1@2Vorlage:Toter Link/www.kultusministerium.hessen.dePressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (Seite dauerhaft nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2024. Suche in Webarchiven)
  14. House of Finance-Stiftung Goethe-Universität gründet „House of Finance-Stiftung“ (Memento vom 25. März 2014 im Internet Archive)
  15. @1@2Vorlage:Toter Link/www.stadtbaukunst.deKuratorium Wissenschaftlicher Beirat (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im August 2024. Suche in Webarchiven)
  16. HESSISCHER KREIS. Abgerufen am 19. August 2024.
  17. Organisation (Memento vom 16. Februar 2020 im Internet Archive)
  18. Universitätsmedizin Frankfurt. Abgerufen am 19. August 2024.
  19. Frankfurt School of Finance & Management Kuratorium (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)
  20. Frankfurt School of Finance & Management Stiftung (Memento vom 12. Februar 2015 im Internet Archive)
  21. Frankfurter Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissenschaft Präsidium (Memento vom 10. März 2014 im Internet Archive)
  22. Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main (HfG) HOCHSCHULRAT (Memento vom 25. März 2014 im Internet Archive)