Ulim

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ulim
?
Ulim (Polen)
Ulim (Polen)
Ulim
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Lebus
Powiat: Gorzowski
Gmina: Deszczno
Geographische Lage: 52° 41′ N, 15° 13′ OKoordinaten: 52° 41′ 0″ N, 15° 13′ 0″ O
Einwohner: 470 (2010[1])
Telefonvorwahl: (+48) 95
Kfz-Kennzeichen: FGW



Ulim (deutsch Eulam) ist ein Dorf in der Landgemeinde Deszczno (Dechsel) im Powiat Gorzowski (Landsberger Kreis) der polnischen Woiwodschaft Lebus.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf Ulim (Eulam) liegt in der Neumark auf der linken Seite der Warthe, etwa sieben Kilometer westlich des Dorfs Deszczno (Dechsel) und sechs Kilometer südlich der Stadt Gorzów Wielkopolski (Landsberg an der Warthe).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1325 wurde das Dorf Ulem unter der Regierung von Markgraf Ludwig von Wittelsbach der Stadt Landsberg an der Warthe übereignet. Das Dorf scheint noch im selben Jahrhundert wieder abgetreten worden zu sein, denn im Jahr 1363 verkauft die Familie Jagow auf Zantoch das Dorf Vlamb dem Rat der Stadt Neuen Landesbergk. Seither blieb es ein Eigentumsdorf der Stadt. Noch 1608 war der Ortsname Vlamb gebräuchlich.[2]

Im 19. Jahrhundert umfasste die Gemarkung der Ortschaft ein Areal von über 1.400 Morgen.[3] Die Haupteinnahmequellen der Dorfbewohner stammten aus der Land- und Forstwirtschaft. Im Jahr 1858 gab es in Eulam 49 Wohnhäuser und eine Seidenraupenzucht.[2] Wie auch in Nachbardörfern war das Züchten von Seidenraupen von Dorfschullehrern begonnen worden.

Bis 1945 gehörte Eulam zum Landkreis Landsberg (Warthe) im brandenburgischen Regierungsbezirk Frankfurt des Deutschen Reichs.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Bald darauf wurde Eulam unter polnische Verwaltung gestellt. Es zogen nun Polen in Eulam ein. In der Folgezeit wurden die eingesessenen Dorfbewohner vertrieben. Das deutsche Dorf Eulam wurde in Ulim umbenannt.

Einwohnerzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1876 erbaute evangelische Dorfkirche; sie wurde nach 1945 enteignet und von der polnischen katholischen Kirche dem Heiligen Andreas Bobola geweiht.[6]

Sohn des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • W. Riehl und J. Scheu (Hrsg.): Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder-Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwärtigen Bestande. Berlin 1861, S. 471.

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Główny Urząd Statystyczny, Portret miejscowości statystycznych w gminie Deszczno (powiat gorzowski, województwo lubuskie) w 2010 r. Online-Abfrage
  2. a b c Riehl und Scheu (1861), S. 471.
  3. Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausitz, Band 3, Brandenburg 1856, S. 97, Nr. 22.
  4. Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. d. Oder. Aus amtlichen Quellen zusammengestellt. Frankfurt a. d. O. 1844, S. 113, Nr. 68.
  5. a b Michael Rademacher: Einwohnerzahlen Ludwigsruh im Landkreis Landsberg (Warthe). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. Narodowy Instytut Dziedzictwa, nr rej.: L-403/A z 30.06.2010. PDF-Datei