Universität der Vereinten Nationen
Die Universität der Vereinten Nationen (UNU, engl. United Nations University), auch Weltuniversität genannt, ist ein autonomes Nebenorgan der Vereinten Nationen. Sie wurde 1973 mit dem Ziel gegründet, Zukunftsfragen der Menschheit in allen Lebensbereichen auf konzentrierter wissenschaftlicher Basis zu erarbeiten. Sie hat ihren Hauptsitz in Shibuya (Präfektur Tokio) sowie drei Außenstellen in Paris, Bonn und New York.
Inhaltsverzeichnis
Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sie unterhält zahlreiche, weltweit vernetzte Forschungs- und Ausbildungszentren. Diese werden eingeteilt in Institute und Programme.
Institute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Entwicklungsökonomie (UNU-WIDER) in Helsinki, Finnland
- Zukunftstechnologien (UNU-MERIT, ehemals UNU-INTECH) in Maastricht, Niederlande
- Softwaretechnologie (UNU-IIST) in Macau, Volksrepublik China
- Natürliche Ressourcen (UNU-INRA) in Accra, Ghana
- Wasser, Umwelt und Gesundheit (UNU-INWEH) in Hamilton, Kanada
- Vergleichbare regionale Integration (UNU-CRIS) in Brügge, Belgien
- Umwelt und Menschliche Sicherheit (UNU-EHS) in Bonn, Deutschland
- Nachhaltige Ressourcenbewirtschaftung (UNU-FLORES) in Dresden, Deutschland
- Höhere Studien (UNU-IAS) in Yokohama, Japan
- Kulturen und Religionen (UNU-IIAOC) in Barcelona, Spanien
- Welt-Gesundheit (UNU-IIGH) in Kuala Lumpur, Malaysia
- Nachhaltigkeit und Frieden (UNU-ISP) in Tokio, Japan
Programme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Biotechnologie (UNU-BIOLAC) in Caracas, Venezuela
- Ernährungsprogramme (UNU-FNP) in New York, USA
- Programm für nachhaltige Kreisläufe (UNU-ViE SCYCLE) in Bonn, Deutschland
- Programme in Island (Reykjavík, Island)
- Fischerei (UNU-FTP)
- Geothermie (UNU-GTP)
- Land-Wiederherstellung (UNU-LRT)
Vergabe akademischer Grade[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die "UNU" ist ein autonomes Nebenorgan der Vereinten Nationen und wurde 1975 geschaffen, um wissenschaftliches Know-how in die internationale Politikbildung zu bringen. Entsprechend fungiert sie seit jeher als Think Tank und "Netzwerk der Netzwerke". Bis 2009 durfte sie keine akademischen Grade verleihen und war eher eine internationale, interdisziplinäre Gemeinschaft von ausgebildeten Wissenschaftlern.
Dies wurde unter dem ehemaligen Rektor der UNU, Konrad Osterwalder, initiiert und von der Generalversammlung der Vereinten Nationen abgesegnet. Seitdem kann die Universität volle weiterführende Studiengänge (Master und Promotionsstudiengänge) anbieten und die entsprechenden akademischen Grade verleihen.[1] Nun studieren an ihr weltweit etwa 180 Personen in vier verschiedenen Masterstudiengängen und einem Promotionsstudiengang, etwa 70 Prozent von ihnen kommen laut Angaben der UNU aus Entwicklungsländern. In Kooperation mit der TU Dresden bietet die UNU seit Oktober 2014 einen Promotionsstudiengang namens "Integrated Management of Water, Soil and Waste" an. In diesem werden 5 bis 6 Doktoranden ausgebildet. Es ist das erste Mal, dass die UNU in Deutschland die Möglichkeit bietet einen Doktortitel zu erhalten.
Die UNU wird aus freiwilligen Zuwendungen von Regierungen, Stiftungen, Unternehmen und anderen UN Organisationen finanziert.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hilmar Schmundt: Die Welt-Universität. In: Der Spiegel. Nr.2, 2008, S.126ff. (online).
- Luisa Hommerich: Die ganze Welt ein Campus. In: Der Tagesspiegel, 20. Mai 2014.[2]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- United Nations University - Webpräsenz (englisch)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ United Nations University: History and Background. auf www.unu.edu (englisch)
- ↑ Luisa Hommerich: Die ganze Welt ein Campus. In: Der Tagesspiegel vom 20. Mai 2014. auf www.tagesspiegel.de (Stand: 20. Mai 2014)
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Koordinaten: 35° 39′ 44,1″ N, 139° 42′ 30″ O