Upernaviarsuk

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Upernaviarsuk (kleiner Sommerort)
Upernaviarssuk
Kommune Kommune Kujalleq
Distrikt Qaqortoq
Einwohner 13
(1. Januar 2020)
Gründung 1781
Zeitzone UTC-2
Geographische Lage 60° 46′ 12″ N, 45° 52′ 48″ WKoordinaten: 60° 46′ 12″ N, 45° 52′ 48″ W
Upernaviarsuk (Grönland)
Upernaviarsuk (Grönland)

Upernaviarsuk [uˌpɜnːaviˈɑsːuk] (nach alter Rechtschreibung Upernaviarssuk) ist eine grönländische Schäfersiedlung im Distrikt Qaqortoq in der Kommune Kujalleq.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Upernaviarsuk liegt am Ende einer Halbinsel am Qaqortukuluup Imaa bzw. an dessen westlichem Teil, dem Sund Qoornua, der durch die im Fjord liegende Insel Arpatsivik mit der gleichnamigen verlassenen Schäfersiedlung gebildet wird. Am Ende des Fjords liegt die ebenfalls verlassene Schäfersiedlung Qaqortukulooq elf Kilometer nordöstlich. Bis nach Qaqortoq sind es nur acht Kilometer nach Westen.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stelle, an der Upernaviarsuk heute liegt, war schon früher bewohnt. Noch heute finden sich hier vorzeitliche Ruinen.[2]

Upernaviarsuk wurde 1781 als erste neuzeitliche landwirtschaftliche Siedlung Grönlands gegründet, als Anders Olsen und seine Frau Tuperna sich hier niederließen. Nach kurzer Zeit brannte ihr Hof nieder und sie zogen 1782/1783 37 km weiter fjordaufwärts, wo sie die Siedlung Igaliku gründeten. Ihr Sohn Johannes Andersen baute Upernaviarsuk wieder auf und lebte hier selbst, bis er 1786 nach dem Tod seines Vaters den Hof in Igaliku übernahm.[2][3]

1953 wurde unter der Leitung des Dänen Poul Bjerge (einem Schwager von Jonathan Motzfeldt)[4] eine landwirtschaftliche Versuchsstation mit Gärtnerei und Pflanzenschule, wo vierlei Gemüse angebaut wird. Poul Bjerge leitete diese bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000. 1955 wurde zudem die 1915 gegründete Schäferstation aus Qaqortoq nach Upernaviarsuk verlegt.[2][3][5] 1965 lebten zwei Familien in Upernaviarsuk. Der Ort hatte ein Kraftwerk und eine Radioverbindung nach Qaqortoq sowie einen Kai mit zwei eigenen Motorbooten und zwei Transportpontonen.[6] Heute befindet sich Grönlands staatliche Landwirtschaftsschule in Upernaviarsuk, wo man sich zum Schäfer, Feld- oder Gewächshauslandwirt ausbilden lassen kann.[7]

Seit 2017 ist Upernaviarsuk Teil des UNESCO-Welterbes Kujataa.[2]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerungszahl von Upernaviarsuk schwankt zwischen drei und über 20 Personen, die auf der Versuchsstation arbeiten.[8]

Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nunat Aqqi. Karte über die vom Grönländischen Ortsnamenausschuss offiziell anerkannten Ortsnamen. Oqaasileriffik.
  2. a b c d Orri Vésteinsson et al.: Kujataa – a subarctic farming landscape in Greenland. A nomination to UNESCO’s World Heritage List. Hrsg.: Naalakkersuisut, Kommune Kujalleq, Nunatta Katersugaasivia Allagaateqarfialu. Januar 2016, S. 90 ff. (Online).
  3. a b Landbrug i Grønland. kujataa.gl.
  4. Dorthe Olsen: Vivians barndomsjul ved Upernaviarsuk. Sermitsiaq.AG (24. Dezember 2019).
  5. Rasmus Ole Rasmussen: Upernaviarsuk. Den Store Danske.
  6. Pie Barfod: Upernaviarssuk. In: Niels Nielsen, Peter Skautrup, Christian Vibe (Hrsg.): Grønland (= Trap Danmark. Femte Udgave. Band XIV). G. E. C. Gads Forlag, 1970, ISBN 87-12-88316-6, S. 404.
  7. Upernaviarsuk forsøgsstation. nunalerineq.gl.
  8. Tim Bespyatov: Einwohnerzahlen in Grönland. (Auf Basis der früheren Datenbank von Grønlands Statistik).