Uwe Witt (Fußballspieler)

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Uwe Witt
im Trikot von Holstein Kiel (1967)
Personalia
Geburtstag 25. Januar 1939
Geburtsort BrunsbüttelDeutsches Reich
Größe 182 cm[1]
Position Abwehr / Libero
Junioren
Jahre Station
TSV Brunsbüttelkoog
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1957–1959 Hamburger SV (Amateure)
1959–1961 SC Concordia Hamburg 460(4)
1961–1963 FC St. Pauli 460(3)
1963–1965 SV Arminia Hannover 610(6)
1965–1967 Holstein Kiel 600(2)
1967–1972 Hertha BSC [2]1390(1)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1957 DFB-Jugendauswahl „A“ 10(0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Uwe Witt (* 25. Januar 1939 in Brunsbüttel[3]) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Der Abwehrspieler debütierte 1968 in der Bundesliga.

Vereinsspieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jugend, Amateur, Oberliga und Regionalliga, bis 1968[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Jugend spielte Witt beim TSV Brunsbüttelkoog. Er nahm mit der DFB-Jugendnationalmannschaft 1957 in Spanien am UEFA-Juniorenturnier teil und kam am 18. April in Madrid beim Spiel gegen Spanien als linker Außenläufer zum Einsatz.

Mit 18 Jahren wechselte er dann für zwei Jahre zu den Amateuren des Hamburger SV. Mit HSV-Kollege Gert Dörfel und Jürgen Kurbjuhn (Buxtehuder SV) gewann er durch einen 4:1 Erfolg gegen die Auswahl von Hessen 1959 mit der Hamburger Auswahl den Länderpokal des DFB.

Von 1959 bis 1961 absolvierte er in der Fußball-Oberliga Nord zuerst für den Ortsrivalen Concordia Hamburg 46 Ligaspiele mit vier Toren, ehe er dann bis 1963 beim FC St. Pauli weitere 46 Oberligaeinsätze mit drei Toren folgen ließ. Bei Concordia debütierte der vormalige HSV-Amateur am 1. November 1959 beim Heimspiel gegen Werder Bremen in der Fußball-Oberliga Nord. In der ersten Saison kam er auf 19 Einsätze und zwei Tore, er wurde zumeist als Halblinks eingesetzt. Die Routiniers waren bei „Cordi“ Günter Woitas und Günter Schlegel, Torhüter Holger Obermann kam nur in fünf Spielen zum Einsatz. Im zweiten Jahr bei Concordia gehörte der jetzt als linker Außenläufer aktive Witt mit 27 Ligaeinsätzen und wiederum zwei Treffern zur festen Stammbesetzung. In den zwei letzten Runden der alten erstklassigen Oberliga Nord, 1961/62 und 1962/63, erlebte er bei St. Pauli an der Seite von den Mitspielern Rolf Bergeest, Horst Haecks, Peter Osterhoff und Ingo Porges die Spiele aus der Warte der oberen Tabellenhälfte. Im ersten Jahr am Millerntor kam St. Pauli auf den vierten und 1963 auf den sechsten Rang. Da St. Pauli auch nicht für die neu installierte Bundesliga nominiert worden war, zog es ihn 1963/64 zum SV Arminia Hannover in die ebenfalls neu geschaffene Fußball-Regionalliga Nord. Im ersten Jahr belegte er mit den „Blauen“ den dritten Rang, St. Pauli feierte die Meisterschaft und Vizemeister und Stadtrivale Hannover 96 stieg in die Bundesliga auf. Trotzdem war das Abschneiden der Arminia ein Erfolg und das Zusammenspiel mit Lothar Ulsaß, Gerhard Elfert und Helmut Kafka eine weitere Erfahrung in seiner persönlichen Weiterentwicklung als Leistungsfußballer. In der zweiten Runde, 1964/65, belegte er mit Arminia den vierten Rang. Nach 61 Regionalligaeinsätzen mit sieben Toren wechselte er 1965 zu Holstein Kiel. Beim Meister des Jahres 1965 reichte es zwei Mal zu dritten Rängen, aber trotz der Mitspieler Peter Ehlers, Franz-Josef Hönig, Gerd Koll, Gerd Saborowski und Günter Tams wiederum nicht zum Bundesligaaufstieg. In den zwei Kieler Regionalligarunden kamen weitere 60 Spiele mit zwei Toren hinzu.

Nach seinem Engagement in Kiel wechselte Witt 1967 für 40.000 DM[4] zu Hertha BSC und schaffte dort gleich in seiner ersten Saison 1967/68 zusammen mit Hans-Joachim Altendorff, Volkmar Groß, Werner Ipta, Dieter Krafczyk, Rudolf Kröner und Tasso Wild den Bundesligaaufstieg.

Bundesliga, 1968 bis 1972[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In seiner ersten Bundesligarunde, 1968/69, absolvierte er für Hertha BSC unter Trainer Helmut Kronsbein, wie auch die Mitspieler Franz Brungs und Arno Steffenhagen, alle 34 Ligaspiele. In den folgenden zwei Runden – 1969/70 mit Wolfgang Gayer, Lorenz Horr; 1970/71 mit László Gergely, Zoltán Varga – kam Witt mit der Hertha jeweils auf den dritten Rang und qualifizierte sich damit für die Spiele um den UEFA-Cup.

Neben 123 Spielen in der Bundesliga bestritt er 16 Spiele im UEFA-Cup. Witt war in den internationalen Spielen gegen B 01 Nyköbing, Spartak Trnava, Elfsborg Boras und gegen das mit internationalen Größen wie Angelo Anquilletti, Fabio Cudicini, Pierino Prati, Gianni Rivera und Karl-Heinz Schnellinger versehene AC Mailand im Einsatz.

Im Zuge des Bundesliga-Skandals wurde er 1972 gesperrt, hat seine Strafe aber bislang nicht bezahlt.

Auswahlspieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben seinem einzigen Länderspiel für die DFB-Jugendauswahl „A“ am 18. April 1957 in Madrid beim 1:1-Unentschieden gegen die Auswahl Spaniens im Rahmen des UEFA-Juniorenturniers,[5] bestritt er zwischen 1962 und 1966 acht Spiele für die NFV-Auswahl. Nach seinem Wechsel zu Hertha trat er zweimal für die Auswahl Berlins an.[6]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1970 machte Witt Schlagzeilen mit der auf Frauenfußball bezogenen Aussage „Wenn meine Frau spielt: Scheidung!“ (Bild, 4. November 1970).[7]

Witt lebt in Spanien und arbeitet in der Immobilienbranche.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hardy Grüne, Lorenz Knieriem: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 8: Spielerlexikon 1890–1963. AGON Sportverlag, Kassel 2006, ISBN 3-89784-148-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Uwe Witt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. stickerfreak.de (Memento vom 1. Juli 2010 im Internet Archive), gesichtet 20. Juni 2010
  2. Harald Tragmann, Harald Voß: Das Hertha Kompendium. 2., überarb. und erw. Auflage. Harald Voß, Berlin 2002, ISBN 3-935759-05-3.
  3. Uwe Witt - Spielerprofil. Abgerufen am 23. Oktober 2019.
  4. Hertha BSC: Eine Weltanschauung! In: Die Zeit. Nr. 27/1968.
  5. Kicker Almanach – 1982 – S. 399 – COPRESS Verlag – ohne ISBN
  6. Eintrag bei pruess-oberliga.de, abgerufen am 10. August 2021
  7. Der Deutsche Fußball-Bund hebt das Frauenfußballverbot auf, gesichtet 20. Juni 2010.
  8. Michael Jahn: Das Hertha-Lexikon. Die Werkstatt, Göttingen 2001, ISBN 3-89533-315-8.