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VRM (Medienunternehmen)

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VRM GmbH & Co. KG

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Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1850
Sitz Mainz
Leitung Joachim Liebler (Geschäftsführung)
Mitarbeiterzahl 1.200
Branche Medien
Website vrm.de
Zentrale der VRM in Mainz

Die VRM (ehemals Verlagsgruppe Rhein Main) ist ein regionales Medienunternehmen für das westliche und südliche Rhein-Main-Gebiet mit Sitz in Mainz. Die VRM erreicht mit ihren regionalen Tageszeitungen nach eigenen Angaben rund 708.000 Leserinnen und Leser in Rheinhessen, Süd- und Mittelhessen und beschäftigt insgesamt etwa 1.200 Mitarbeiter an 19 Standorten.[1] Die verkaufte Auflage beträgt 189.456 Exemplare, ein Minus von 13,9 Prozent seit 2014.[2]

2003 wurde die Mehrheit an der Gießener-Anzeiger-Gruppe gekauft und 2014 wurde sie vollständig übernommen.[3] 2010 wurde das Druckzentrum Rhein-Main in Rüsselsheim (2017 umbenannt in VRM Druck)[4], ein Gemeinschaftsprojekt mit der Medienhaus Südhessen, in Betrieb genommen.[5]

Im Sommer 2015 übernahm die VRM sämtliche Anteile der Verlegerfamilie Bach an der Echo Medien GmbH in Darmstadt, die das Darmstädter Echo mit Kopfblättern herausgibt. Zur Echo-Gruppe gehört auch das Wochenblatt Südhessen.[6] Von den sechs Lokalausgaben musste aufgrund der kartellrechtlichen Genehmigung das Rüsselsheimer Echo an die Frankfurter Neue Presse des Frankfurter Societätsverlag-Konzerns abgegeben werden.[7] Zur Echo-Gruppe gehören auch die Logistiksparte Südhessische Logistik-Service GmbH & Co. KG und das Anzeigenblatt Südhessen Woche (SüWo).[6]

Der dadurch entstandene Konzern zählt damit zu den zehn größten Verlagsgruppen Deutschlands mit (eigenen Angaben zufolge) rund 708.000 täglichen Leserinnen und Lesern.[7]

Im Mai 2017 firmierte die Verlagsgruppe Rhein Main zur VRM GmbH & Co. KG und tritt seither mit einem neuen Logo und Corporate Design auf.[8]

Die VRM-Unternehmenstochter Gießener Anzeiger Verlags GmbH & Co KG schloss sich 2018 mit der Wetzlardruck GmbH zum umsatz- und auflagenstärksten Tageszeitungsverlag in Mittelhessen zusammen. Das Bundeskartellamt stimmte der Transaktion am 8. Mai 2018 zu. An dem neuen Unternehmen, der Mediengruppe Mittelhessen, ist die VRM Holding GmbH & Co. KG aus Mainz mehrheitlich mittelbar beteiligt.

Tageszeitungen im Überblick

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Rheinland-Pfalz

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  • Bis Ende 2023 lag den Tageszeitungen jeden Dienstag (oder falls wegen eines Feiertages keine Ausgabe erfolgte, in der darauffolgenden Ausgabe) die Fernsehzeitschrift rtv bei. Ab 2024 wurde rtv durch das TV-Magazin Prisma ersetzt.
  • In den 2010er Jahren gab es freitags das Veranstaltungsmagazin Pepper.

Die Verantwortung für das inhaltliche Angebot der hessischen und rheinland-pfälzischen Zeitungen und Online-Nachrichtenportale der VRM übernimmt jeweils ein Chefredakteur. Für Hessen derzeit Frank Kaminski. Für Rheinland-Pfalz Dennis Rink, der auch die Zentralreporter inhaltlich steuert.

Hinzu kommen der Chefredakteur Nachrichten Tobias Goldbrunner (Leitung von Digital- und Print-Hub, der „Art Direction“, der Kinderzeitung Kruschel sowie der Sport-Redaktionen) sowie für den Bereich Content Jule Lumma.

Die Onlinedienste der Tageszeitungen erreichen im Monatsdurchschnitt rund 11 Mio. Kontakte.

Anzeigenblätter

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In der VRM erscheinen auch Anzeigenblätter, die kostenlos allen Haushalten zugestellt werden:

Kinderzeitung Kruschel

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Kruschel richtet sich an Kinder zwischen 7 und 11 Jahren und erscheint wöchentlich mit aktuellen Nachrichten aus Politik, Wirtschaft, Sport und Gesellschaft sowie spannenden Wissensthemen – so erklärt, dass Kinder sie verstehen und mitreden können.[10] Seit Dezember 2015 übernimmt die Rheinische Post die Inhalte der Kinderzeitung für seine Kruschel Post und liefert dafür Informationen ihrer Berliner Parlamentsredaktion.[11]

Bis 2010: Druckzentrum Mombach

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Das Druckzentrum der VRM befand sich 1975–2010 in Mainz-Mombach. Der direkte Anschluss Mombachs an den Mainzer Ring bot logistische Vorteile. Ein zweiter Bauabschnitt wurde 1985 fertiggestellt. Im Druckzentrum wurden drei 48-seitige Hochleistungs-Zeitungsdruckmaschinen (WIFAG OF-7) eingesetzt. Die in der Druckvorstufe erstellten Zeitungsseiten wurden digital direkt auf die Druckplatte belichtet. Drei Belichter boten eine Kapazität von 510 Platten pro Stunde und die drei Rollenoffset-Rotationsdruckmaschinen konnten bei maximaler Geschwindigkeit 105.000 Zeitungen je Stunde ausstoßen. Pro Jahr wurden ca. 15.000 t Papier bedruckt, wofür etwa 450.000 Druckplatten jährlich eingesetzt wurden. Der Farbverbrauch lag bei etwa 215 Tonnen pro Jahr.[12]

Das Druckzentrum schloss 2010. Eine direkte Übernahme der 200 Mitarbeiter in das neue Druckzentrum erfolgte (aufgrund geänderter Qualifikationen) nicht.[13] Ein im September 2009 veröffentlichter Sozialplan sah jedoch Transfermaßnahmen sowie den Wechsel in eine Transfergesellschaft vor.[14]

Ab 2010: Neue Druckerei in Rüsselsheim am Main

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Ende 2010 wurde die Produktion bei VRM Druck, ehemals Druckzentrum Rhein Main (DRM), in Rüsselsheim am Main aufgenommen. Auf vier Produktionslinien können bis zu 180.000 Zeitungsexemplare mit 48 vierfarbigen Seiten pro Stunde produziert werden.[15] Das Druckzentrum Rhein Main ist seit der Echo-Übernahme im Jahr 2015 eine vollständige Tochter der VRM.

Ende 2019 investierte die VRM Druck GmbH & Co. KG in drei Versandanlagen des in der Schweiz ansässigen Maschinenlieferanten Ferag AG. Zum Investitionsumfang zählten Transport- und Zwischenlagersysteme für die Zeitungsproduktion, EasySert-Einsteckanlagen für Beilagen sowie Palettierer des Herstellers Segbert.

Die VRM hat Beteiligungen an den privaten Rundfunksendern Radio RPR und Hit Radio FFH. Zudem hält die VRM Anteile an Radio Regenbogen und seit 2008 an Rockland Radio.[16]

Die VRM ist gemeinsam mit den baden-württembergischen Regionalzeitungsverlagen Badisches Pressehaus GmbH & Co. KG (unter anderem Badische Zeitung) und Druck & Medien Heilbronn GmbH (unter anderem Heilbronner Stimme) beteiligt an der Risikokapitalgesellschaft media + more venture Beteiligungs GmbH & Co. KG mit Sitz in Heilbronn; das Konsortium hat in den High-Tech Gründerfonds II investiert.

Das sogenannte E-Paper bietet die Möglichkeit, die Tageszeitung in der vom Print gewohnten Zeitungsoptik als digitales 1:1-Abbild der gedruckten Version zu nutzen. Funktionen wie das Speichern einzelner Seiten oder ganzer Ausgaben, die Stichwortsuche sowie das Zoomen in Artikel oder Bilder sind verfügbar. Der Artikellesemodus erleichtert das Lesen, insbesondere auf kleinen Bildschirmen, und ermöglicht eine individuelle Anpassung der Schriftgröße.

Bereits am Vorabend ab 19:30 Uhr steht im VRM-, Echo-E-Paper und Mittelhessen-E-Paper eine erste Ausgabe zur Verfügung. Die aktualisierte und vollständige Morgen-Ausgabe kann ab 2:00 Uhr abgerufen werden.

Alle Artikel der Tageszeitungen sind online auf dem entsprechenden regionalen Nachrichtenportal aufrufbar. Außerdem gibt es großes multimediales Angebot mit Videos, Bildergalerien, interaktiven Umfragen oder Podcasts. Alle Nachrichtenportale sind über den Browser auf allen Endgeräten oder für mobile Nutzer als News-App verfügbar. Außerdem gibt es die Option, diverse Newsletter und Push-Nachrichten zu erhalten.

Mit einer kostenlosen Registrierung kann eine unbegrenzte Anzahl freier Artikel gelesen werden. Zusätzlich haben angemeldete Leser Zugriff auf einen personalisierbaren Nachrichtenbereich und erhalten individuelle Artikelempfehlungen. Um die sogenannten „plus“-Artikel zu lesen, wird ein kostenpflichtiges Abonnement benötigt. Der unbegrenzte Zugang zu Nachrichten im Web und in der App ist in allen Abo-Paketen der VRM enthalten.

VRM Digital Communications GmbH

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Die VRM Digital Communications (ehemals VRM Digital GmbH) ist eine Tochtergesellschaft der VRM mit Sitz in Mainz. VRM Digital Communications vermarktet Agenturleistungen; dazu zählen insbesondere die Konzeption, Gestaltung und Umsetzung digitaler Marketingkampagnen sowie von Websites und Shop-Lösungen.

1997 wurde die Rhein Main Multimedia GmbH als Tochtergesellschaft der Verlagsgruppe Rhein Main (heute VRM) gegründet. Sie war eine Reaktion auf die Veränderung des Zeitungsmarkts in Zeiten einer zunehmend multimedialer werdenden Welt. Hauptaufgabe war und ist es, Leser tagesaktuell auch online zu informieren und reichweitenstarke Werbeplätze anzubieten. Dabei wurden die Inhalte zunehmend durch Video-News, Gewinnspiele oder Ratgeber- und Servicethemen etc. ergänzt.

Seit 2009 baut die Tochtergesellschaft ihr Angebot kontinuierlich aus. Sie ist nicht mehr nur für Konzeption und Umsetzung von digitalen Produkten im Auftrag der VRM zuständig, sondern berät auch eigene Kunden. Unternehmensziel war und ist, auf eine zeitgemäße digitale Vermarktung zu setzen. Dabei steht eine marktorientierte Produktentwicklung im Fokus. Die Umbenennung in Rhein Main Digital GmbH im Februar 2013 sowie die Umfirmierung in VRM Digital GmbH im Mai 2017 trugen der permanenten digitalen Weiterentwicklung Rechnung.

Mit den Beteiligungen an der Electronic Minds GmbH in 2018 sowie an der MPM Media Process Management GmbH im Jahr 2019 wurde das Ziel, umfassende Kommunikationslösungen – Corporate Solutions – anzubieten, weiter ausgebaut.

Mit der Eintragung in das Handelsregister am 12. Mai 2023 wurde die Verschmelzung offiziell: Die VRM Digital Communications GmbH, eine Tochtergesellschaft der VRM Corporate Solutions GmbH, ist rechtlich auf die Schwestergesellschaft RYZE Digital GmbH (ehemals Media Process Management GmbH) übergegangen. Dasselbe gilt für die Electronic Minds GmbH. Beide Agenturen existieren seitdem nicht mehr als rechtlich eigenständige Einheiten.

Durch die Verschmelzung kann RYZE Digital ihre Schwerpunkte in den Bereichen Content, Technologie und Reichweite weiter ausbauen und stärkt damit zugleich das Portfolio der VRM als digitales Kommunikations- und Dienstleistungsunternehmen.

Commons: VRM – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Unternehmen. In: vrm.de. Abgerufen am 9. Oktober 2025.
  2. laut IVW (Details auf ivw.de)
  3. Verleger Maaß verkauft »Anzeiger«-Anteile. In: giessener-allgemeine.de. 2. April 2019, abgerufen am 9. Oktober 2025.
  4. Umfirmierung: Das Druckzentrum Rhein Main wird zu VRM Druck. In: vrm.de. 15. September 2017, abgerufen am 9. Oktober 2025.
  5. VRM und Medienhaus Südhessen eröffnen Druckzentrum Rhein Main: Die Zeitungen. In: die-zeitungen.de. 17. Juni 2011, archiviert vom Original am 1. Dezember 2022; abgerufen am 1. Dezember 2022.
  6. a b Echo Medien steht vor Übernahme durch Verlagsgruppe Rhein Main. In: echo-online.de. 3. Februar 2015, archiviert vom Original am 10. Mai 2015; abgerufen am 10. Mai 2015.
  7. a b Wir sind VRM. In: www.vrm.de. Mai 2017, abgerufen am 12. Mai 2017.
  8. VRM: Eine neue starke Marke für ein starkes Unternehmen. In: vrm.de. 12. Mai 2017, archiviert vom Original am 15. Juli 2017; abgerufen am 15. Juli 2017.
  9. VRM verkauft mittelhessische Zeitungen: OZ und LA nicht betroffen - Oberhessen-Live. In: oberhessen-live.de. 18. August 2021, abgerufen am 9. Oktober 2025.
  10. Kruschel – Deine Zeitung. In: kruschel.de. Abgerufen am 9. Oktober 2025.
  11. Rheinische Post und Verlagsgruppe Rhein Main kooperieren: Die Zeitungen. In: die-zeitungen.de. 12. November 2015, archiviert vom Original am 7. Dezember 2023; abgerufen am 7. Dezember 2023.
  12. Wolfgang Bürkle: Main Rheiner · Von Belichtung bis Versandhalle - Leser besichtigen bei "WZ macht Ferien" Druckzentrum der Rhein-Main-Presse in Mainz. In: main-rheiner.de. 1. August 2008, archiviert vom Original am 23. Oktober 2008; abgerufen am 23. Oktober 2008.
  13. SWR Nachrichten, SWR-Text, Seite 119 vom 31. Mai 2009 01:25 Uhr
  14. Allgemeine Zeitung - Verlagsgruppe Rhein Main vereinbart Sozialplan. In: allgemeine-zeitung.de. Archiviert vom Original am 10. April 2013; abgerufen am 9. Oktober 2025.
  15. Verlagsgruppe Rhein Main - Beteiligungen: Druckzentrum Rhein Main. In: www.vrm.de. Archiviert vom Original am 17. Januar 2011; abgerufen am 17. Januar 2011.
  16. Verlagsgruppe Rhein Main - Beteiligungen: Hörfunk. In: www.vrm.de. Archiviert vom Original am 23. September 2010; abgerufen am 23. September 2010.

Koordinaten: 49° 57′ 36,6″ N, 8° 12′ 40,2″ O