Vellmar

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Wappen Deutschlandkarte
Vellmar
Deutschlandkarte, Position der Stadt Vellmar hervorgehoben

Koordinaten: 51° 22′ N, 9° 28′ O

Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Kassel
Höhe: 198 m ü. NHN
Fläche: 13,97 km2
Einwohner: 18.166 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 1300 Einwohner je km2
Postleitzahl: 34246
Vorwahl: 0561
Kfz-Kennzeichen: KS, HOG, WOH
Gemeindeschlüssel: 06 6 33 026
Stadtgliederung: 4 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
34246 Vellmar
Website: www.vellmar.de
Bürgermeister: Manfred Ludewig (SPD)
Lage der Stadt Vellmar im Landkreis Kassel
Bad KarlshafenGutsbezirk ReinhardswaldTrendelburgTrendelburgHofgeismarHofgeismarWesertalReinhardshagenLiebenauGrebensteinImmenhausenFuldatalEspenauVellmarCaldenBreunaZierenbergZierenbergAhnatalHabichtswaldWolfhagenNaumburgBad EmstalSchauenburgBaunatalFuldabrückLohfeldenSöhrewaldHelsaKaufungenNiesteNiestetalKasselKarte
Über dieses Bild

Vellmar ist eine Kleinstadt im nordhessischen Landkreis Kassel. Sie ist mit ca. 19.000 Einwohnern die zweitgrößte Gemeinde des Landkreises.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vellmar grenzt an die nördliche Grenze der Großstadt Kassel, wobei die Bebauung beider Städte vielerorts ineinander übergeht. Die Stadt wird etwa in Westnordwest-Südost-Richtung vom nordwestlichen Fulda-Zufluss Ahne durchflossen, an der sich das städtische Naherholungsgebiet Ahnepark befindet. Das Stadtgebiet liegt zwischen 163,5 m ü. NHN,[2] am Ausfluss der Ahne aus der Stadt, und 361,2 m Höhe, auf dem Gipfel des sich nordwestlich erhebenden Staufenbergs; als Ortsmittelpunkt wird das Rathaus auf 193,98 m[2] im Stadtzentrum angesehen. In Vellmar münden nahe dem Freibad der kleine Rainbach, nahe der Kreuzung Bahnhofstraße/Holländische Straße die kleine Elsche und nahe dem Grundweg der kleine Bach vom Hopfenberg in die Ahne. Nahe Mittelgebirge sind das westliche Habichtswälder Bergland (bis 614,8 m) und der Reinhardswald (bis 472,2 m) im Nordosten.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vellmar grenzt im Westen an die Gemeinde Ahnatal, im Nordwesten an die Gemeinde Calden, im Norden an die Gemeinde Espenau, im Osten an die Gemeinde Fuldatal (alle im Landkreis Kassel), sowie im Süden an die kreisfreie Stadt Kassel.

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die vier Vellmarer Stadtteile sind Niedervellmar, Frommershausen, Obervellmar und Vellmar-West.[3]

Flächennutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet der Stadt Vellmar ist 13,967 km² groß. Die Flächennutzung verteilt sich so:[2]

Flächennutzung in km² 2013
Gebäude- und Freifläche 4,248
Betriebsfläche 0,015
Erholungsfläche 0,427
Verkehrsfläche 2,030
Landwirtschaftsfläche 6,009
Waldfläche 0,848
Wasserfläche 0,108
Flächen andere Nutzung 0,282
Summe: 13,967

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vellmar wurde bereits 775 n. Chr. als Filmare erwähnt. Ältester Beweis menschlicher Siedlung im heutigen Vellmarer Raum ist ein etwa 7.000 Jahre alter Mahlstein.[4]

Die Gemeinde Vellmar wurde am 1. Juli 1967 durch Zusammenschluss der Gemeinden Frommershausen und Niedervellmar gebildet.[5] Die Stadtrechte wurden am 30. August 1975 anlässlich der 1200-Jahr-Feier verliehen. Sie war zu der Zeit zusammen mit Baunatal die jüngste Stadt im Landkreis Kassel. In der gleichen Zeit und weit bis Mitte der 1980er Jahre entstand das Stadtzentrum mit dem Rathaus, Geschäften, das Ärztehaus und das Wohngebiet „Musikerviertel“. Derzeit werden das Baugebiet am Osterberg (größtenteils fertiggestellt) und das Gewerbegebiet „An der Kämperbrücke“ erschlossen.

Gebietsreform[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Dezember 1970 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständige Gemeinden Vellmar und Obervellmar freiwillig zur erweiterten Gemeinde „Vellmar“.[6][7]

Einwohner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vellmar hatte mit Stand 31. Dezember 2016 laut Hessischem Statistischem Landesamt 18.067 Einwohner[8] sowie, laut Angaben der Stadt Vellmar, 19.282 (Juli 2013) und 19.222 (März 2015) Einwohner.

Die Einwohnerentwicklung Vellmars sieht so aus:[2][3]

Einwohnerentwicklung von Vellmar von 1905 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle
Jahr Einwohner
1905 2.171
1939 5.034
1950 6.651
1970 10.344
1980 17.533
1990 18.740
1995 18.867
Jahr Einwohner
2000 18.318
2005 19.675
2010 19.264
2013 19.282
2015 19.222
2017 18.089

Die 19.282 Einwohner von 2013 entsprechen einer Bevölkerungsdichte von etwa 1.380 Einwohnern je Quadratkilometer (km²),[2] die 19.222 einer solchen von etwa 1.375.[3] Der Anteil ausländischer Mitbürger liegt in beiden Fällen bei etwa 7 %.[2][3]

Stadtteile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung der Stadtteile sieht so aus:

Stadtteil 2013[2] 2015[3]
Niedervellmar 5.228 5.286
Frommershausen 2.571 2.545
Obervellmar 8.418 8.315
Vellmar-West 3.065 3.076
Gesamt: 19.282 19.222

Konfessionsstatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerungsstruktur nach Religionen:[2]

Stadtteil 2013
Evangelisch 57 %
Römisch-katholisch 16 %
Sonstige 27 %
Stadtteil 2018[9]
Evangelisch 44 %
Römisch-katholisch 14 %
Sonstige 42 %

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtverordnetenversammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[10] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[11][12][13]

Stadtverordnetenversammlung – Kommunalwahlen 2021
Stimmenanteil in %
Wahlbeteiligung 44,2 %
 %
60
50
40
30
20
10
0
47,6
(−7,1)
29,6
(−1,0)
19,6
(+4,9)
3,4
(n. k.)
2016

2021

Sitzverteilung
    
Insgesamt 37 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 47,6 18 54,7 20 55,1 21 55,9 21 55,4 21
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 29,6 11 30,6 11 25,1 9 29,0 11 30,2 11
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 19,5 7 14,7 6 17,0 6 8,6 3 8,5 3
AfD Alternative für Deutschland 3,4 1
FDP Freie Demokratische Partei 2,8 1 6,4 2 3,7 1
UND Unabhängige Demokraten 2,3 1
Gesamt 100,0 37 100,0 37 100,0 37 100,0 37 100,0 37
Wahlbeteiligung in % 44,2 47,9 49,0 44,4 54,1

Der SPD-Politiker Manfred Ludewig wurde am 1. Nov. 2020 zum Bürgermeister gewählt und damit in seinem Amt bestätigt.[14][15]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Vellmar
Blasonierung: „Der von Rot und Silber quadrierte Schild ist belegt mit einem rot-silbernen Ring in verwechselten Farben.“[16]
Wappenbegründung: Das Stadtwappen in den verwechselten Farben Rot/Weiß symbolisiert die vier Vellmarer Stadtteile (Niedervellmar, Frommershausen, Obervellmar und Vellmar-West), die durch einen Ring verbunden und durch schwarze Linien voneinander getrennt sind; das Ringzentrum, in dem sich die schwarzen Linien treffen, steht für die im Stadtzentrum entstandene Stadtmitte.[17]

Das Wappen wurde von dem Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt gestaltet und am 24. Dezember 1971 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt.

Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flagge wurde der Gemeinde am 24. Dezember 1971 durch das Hessische Ministerium des Innern genehmigt und wird wie folgt beschrieben:

„In einer breiten, weißen Mittelbahn, die von zwei schmalen, roten Seitenstreifen eingefasst ist, steht im oberen Drittel das Wappen der Gemeinde.“[18]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vellmar unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu:

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ahnepark in Vellmar: Unterer Teich

Der etwa 850 Jahre alte evangelische Kirchenbau im Stadtteil Frommershausen ist in Teilen spätgotisch.

Im Stadtteil Obervellmar weist die evangelische Pfarrkirche einen spätgotischen Westturm auf. Das 1616 erneuerte Schiff wurde 1824 in klassizistischen Formen erweitert. Die Orgel wurde von der Orgelbauerfamilie Heeren 1773 konstruiert.

Der seit 1986 bestehende Ahnepark mit einer Gesamtfläche von rund 9 ha bietet große Wasserflächen und eine Vielzahl sportlicher und kultureller Einrichtungen. Höhepunkt ist das inzwischen 18-tägige Zeltfestival Sommer im Park mit seinem Unterhaltungsprogramm, verbunden mit dem traditionellen Parkfest.

Der Geschichtskreis Vellmar e. V. betreibt im seit 1790 bestehenden Hof Helse (Alte Hauptstraße) seit 2004 ein Heimatmuseum.[19]

Durch Vellmar verläuft ein Teil des Abschnitts Schäferberg(−Vellmar)−Kassel des nordhessischen Wanderwegs Märchenlandweg.[20]

Die für das Jahr 2013 geplante Austragung des 53. Hessentages wurde im August 2011 abgesagt.[21]

Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vellmar ist besonders über die Bundesstraßen 7 und 83, die schnellstraßenartig als gemeinsamer Abschnitt durch die Stadt führen, an das nordhessische Straßennetz angeschlossen.

In Vellmar liegen der Bahnhof Vellmar-Obervellmar (Bahnstrecke Kassel–Warburg), die Haltepunkte Vellmar-Osterberg/EKZ an der Harleshäuser Kurve (RegioTram/Regionalbahn Kassel/Kurhessenbahn) sowie Vellmar-Niedervellmar (Hannöversche Südbahn). Seit dem 22. Oktober 2011 ist die Stadt durch Verlängerung der Linie 1 quer durch Vellmar mit der Straßenbahn Kassel erreichbar.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Damm: 1200 Jahre Vellmar 775–1975. Vellmar, 1975.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Vellmar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Vellmar – Reiseführer
Wikivoyage: Eco Pfad Ahne – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2021 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b c d e f g h Broschüre Wissenswertes und Informatives…, Stadt Vellmar, November 2013
  3. a b c d e Zahlen – Daten – Fakten, abgerufen am 6. September 2012, auf vellmar.de
  4. ca. 7000-jähriger Mahlstein in: Was wir tun – Jeder kann mitmachen!, beim Geschichtskreis Vellmar e. V., auf vguenther-online.de
  5. „Vellmar, Landkreis Kassel“. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  6. Zusammenschluss der Gemeinden Obervellmar und Vellmar im Landkreis Kassel zur Gemeinde „Vellmar“ vom 13. November 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 48, S. 2253, Punkt 2248 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,6 MB]).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 400.
  8. Hessisches Statistisches Landesamt: Die Bevölkerung in Hessen am 31.12.2016 (Hessisches Statistisches Landesamt), statistik-hessen.de
  9. Stadt Vellmar Zahlen - Daten - Fakten , abgerufen am 2. Oktober 2019
  10. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  11. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. (Nicht mehr online verfügbar.) Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2016.
  12. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. (Nicht mehr online verfügbar.) Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
  13. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
  14. Hessenschau.de (Memento vom 6. November 2020 im Internet Archive) abgerufen am 2. Nov.2020
  15. Bürgermeisterwahlen in Vellmar. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen am 6. November 2020.
  16. Genehmigung eines Wappens der Gemeinde Vellmar, Landkreis Kassel, Reg.-Bez. Kassel vom 17. Januar 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 83, Punkt 89 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).
  17. Wappen und Logo der Stadt Vellmar. Stadt Vellmar, abgerufen am 24. Juni 2014.
  18. Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Velmar, Landkreis Kassel, Reg.-Bez. Kassel vom 17. Januar 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 83, Punkt 89 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF]).
  19. Info zum Geschichtskreis Vellmar e. V., auf vguenther-online.de
  20. Der Märchenlandweg durch Vellmar, auf vellmar.de
  21. Artikel Vellmars Bürgermeister zu Hessentags-Aus: Augen zu und durch, das geht nicht, vom 17. August 2011, auf hna.de