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Verbrecher Verlag

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Verbrecher Verlag

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1995
Sitz Mehringhof, Berlin, Deutschland
Leitung Jörg Sundermeier und Kristine Listau
Branche Buchverlag
Website www.verbrecherverlag.de

Der Verbrecher Verlag ist ein 1995 von Jörg Sundermeier und Werner Labisch gegründeter Berliner Independent-Verlag.

Der Name des Verlages entstand, „ebenso wie das Logo, aus einer Laune heraus“. Nach eigenen Angaben wollten die Literaturstudenten Werner Labisch und Jörg Sundermeier anfangs nur an „unveröffentlichte Manuskripte für private Lesezwecke“ kommen. Es folgten 1994 ein Treffen mit dem Autor Dietmar Dath auf der Frankfurter Buchmesse und 1995 die Herausgabe des ersten Romans. Nach vierjähriger Pause begann 1999 die ernsthafte Verlagstätigkeit mit einem Schwerpunkt auf Belletristik.[1][2]

Zum Ende des „umsatzstärksten Jahrs“ 2010 schied Labisch „freundschaftlich“ aus dem Verlag aus.[3] 2013 vernichtete ein Großbrand im Außenlager der Leipziger Kommissions- und Großbuchhandelsgesellschaft rund 25.000 Bücher des Verlags.[4]

Kristine Listau, die Ehefrau Sundermeiers, übernahm zum 1. Juni 2014 sowohl die Geschäftsführung als auch die Vertriebsleitung[5]; seit 1. Juni 2016 ist sie Mitgesellschafterin.[6] Im Spätsommer 2021 wurde die Listau und Sundermeier oHG in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt.[7]

Verlagsprogramm

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Stand des Verbrecher Verlags auf der Frankfurter Buchmesse 2018

Der Programmschwerpunkt des Verlages liegt in den Bereichen Belletristik, Sachbuch sowie Kunst und Comic. Außerdem bringt der Verlag in der Reihe „Stadtbücher“ Städte- und Stadtteil-Anthologien heraus. Bereits erschienen sind: für Berlin das Kreuzbergbuch, das Mittebuch, das Neuköllnbuch und das Hauptstadtbuch, außerdem das Münchenbuch, das Leipzigbuch, das Frankfurtmainbuch, das Hamburgbuch, das Kölnbuch, das Bielefeldbuch und das Marburganderlahnbuch.

Gemeinsam mit der taz, der Welt und der Edition Nautilus organisierte der Verlag 2017 ein Lesefest für den damals in der Türkei inhaftierten Deniz Yücel.[8][9] Die gleiche Gruppe organisierte auch Solidaritätslesungen für Yücel auf der Leipziger Buchmesse 2017.[10][11]

Autoren (Auswahl)

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Autoren des Verlages sind:

Außerdem erscheinen in dem Verlag die Tagebücher von Erich Mühsam.

  • 2009 war der Verlag Mitinitiator der Hotlist, des jährlich vergebenen Buchpreises der unabhängigen Verlage.
  • Im September 2016 wurde Sundermeier der K.-H. Zillmer-Verlegerpreis zugesprochen.[17]
Commons: Verbrecher Verlag – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Verlagsgeschichte. In: verbrecherverlag.de. Abgerufen am 20. Mai 2025.
  2. Goethe-Institut: Vom geklauten Manuskript zum Verlag – der Verbrecher Verlag (Memento vom 26. April 2009 im Internet Archive)
  3. BuchMarkt: Werner Labisch verlässt Verbrecher Verlag (Memento vom 30. März 2017 im Internet Archive)
  4. „Mindestens 25.000 unserer Bücher sind vernichtet“. In: boersenblatt.net. 17. April 2013, abgerufen am 20. Mai 2025.
  5. Kristine Listau geht unter die Verbrecher. In: boersenblatt.net. 4. Juni 2014, abgerufen am 20. Mai 2025.
  6. Neue Gesellschaftsstruktur im Verbrecher Verlag. Kristine Listau wird Mit-Gesellschafterin. In: boersenblatt.net. 27. Mai 2016, abgerufen am 20. Mai 2025.
  7. Verbrecher Verlag mit neuer Firmierung. In: buchmarkt.de. 2. September 2021, abgerufen am 20. Mai 2025.
  8. kln/dpa: Festsaal Kreuzberg: Jan Böhmermann und Sven Regener lesen für Deniz Yücel. In: berliner-zeitung.de. 15. März 2017, abgerufen am 20. Mai 2025.
  9. Jana Weiss: Berliner Medienmacher solidarisieren sich mit Deniz Yücel. In: tagesspiegel.de. 15. März 2017, abgerufen am 20. Mai 2025.
  10. Focus: Soli-Aktion für Deniz Yücel auf Leipziger Buchmesse (Memento vom 29. März 2017 im Internet Archive)
  11. MDR: Solidarität mit türkischen Autoren und Deniz Yücel (Memento vom 29. März 2017 im Internet Archive)
  12. Berliner Zeitung: Verbrecher-Verlag bekommt Kurt-Wolff-Preis (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)
  13. Berliner Verlagspreis 2019. In: berlinerverlagspreis.de. Abgerufen am 20. Mai 2025.
  14. Die Preisträger 2020 - Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Abgerufen am 20. August 2021.
  15. Die Preisträger 2022 - Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Abgerufen am 28. November 2022.
  16. Das sind die Gewinner des Deutschen Verlagspreises 2023. buchreport, 18. Juli 2023, abgerufen am 18. Juli 2023.
  17. Jörg Sundermeier erhält K.H. Zillmer-Verlegerpreis | BuchMarkt. In: BuchMarkt. 9. September 2016 (buchmarkt.de [abgerufen am 17. Mai 2025]).

Koordinaten: 52° 29′ 30,5″ N, 13° 23′ 19,3″ O