Altlastenatlas

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Verdachtsflächenkataster)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Altlastenatlas ist ein Instrument der österreichischen Verwaltung. Er beinhaltet jene Flächen, von denen aufgrund von Abfallablagerungen oder Untergrundverunreinigungen eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit des Menschen oder die Umwelt ausgeht (Altlasten). Angeschlossen ist der Verdachtsflächenkataster.

Grundlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Verzeichnis wird vom Umweltbundesamt geführt, gemeldet werden die Verdachtsflächen von den Ländern.[1] Rechtsgrundlage ist das Altlastensanierungsgesetz (ALSAG).[2]

In Österreich sind etwa 70.000 Altstandorte und Altablagerungen bekannt, von denen aber nur rund 2–3 % Altlasten darstellen dürften. Mit Stand 1. Jänner 2019 waren 304 Altlasten im Sinne des Altlastensanierungsgesetzes ausgewiesen, davon waren 164 saniert oder gesichert. 1895 Flächen waren im Verdachtsflächenkataster eingetragen.[3]

Das Verzeichnis steht seit September 2018 als Altlasten-GIS öffentlich zugänglich online.[3]

Altlastenatlas[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der in Form eines geographischen Informationssystems ausgeführte Atlas stellt die erhobenen Altlasten kartografisch dar und bietet zusätzlich eine genaue Beschreibung der aufgefundenen Stoffe.

Verdachtsflächenkataster[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Verdachtsflächenkataster werden gemeldete Altablagerungen und Altstandorte angeführt, bei denen der Verdacht einer erheblichen Umweltgefährdung besteht. Ein Eintrag einer Liegenschaft zeigt keinesfalls eine konkrete Gefährdung an, da keine entsprechenden Untersuchungen durchgeführt wurden.

Prioritätenklassifizierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein wichtiger Aspekt ist auch die Festlegung der Priorität einer Altlast, die ihren Gefährdungsgrad darstellt.[4] Es werden drei Prioritätenklassen unterschieden, eine Einstufung in die Prioritätenklasse 1 bedeutet die höchste Dringlichkeit von Sanierungsmaßnahmen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Silvio Granzin, Michael Valtl: Verdachtsflächenkataster und Altlastenatlas. Herausgegeben vom Umweltbundesamt, auch mit wichtigen Neueinträgen, Report REP-0649 Stand: 1. Jänner 2018. (umweltbundesamt.at [PDF]).
  • Silvio Granzin, Michael Valtl: Verdachtsflächenkataster und Altlastenatlas. Herausgegeben vom Umweltbundesamt, auch mit wichtigen Neueinträgen, Report REP-0327 Stand: 1. Jänner 2011. (umweltbundesamt.at[PDF]).
  • Silvio Granzin, Michael Valtl: Verdachtsflächenkataster und Altlastenatlas. Stand: 1. Jänner 2009 (REP-0216). Hrsg.: Umweltbundesamt. Wien März 2009 (zobodat.at [PDF]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Altlasten und Verdachtsflächen. noe.gv.at, abgerufen am 28. November 2019.
  2. § 11 Abs. 2 Z 2 und § 13 Abs. 1 ALSAG.
  3. a b Fortschritt bei der Altlastensanierung. (Memento des Originals vom 5. April 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.umweltbundesamt.at, Umweltbundesamt: News, 26. März 2019.
  4. § 14 ALSAG.