Verstimmung (Elektrotechnik)

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Als Verstimmung bezeichnet man in der Elektrotechnik die relative Darstellung eines Frequenzverhältnisses, wobei eine der Frequenzen vorgegeben und als fest angesehen wird. Üblicherweise ist die vorgegebene Frequenz eine Resonanzfrequenz oder die Mittenfrequenz eines Filters. Die Verstimmung beschreibt somit in normierter Form, wie eine aktuelle Frequenz von der erwarteten Resonanz- oder Mittenfrequenz abweicht.

Ausgehend vom Frequenzverhältnis

mit der vorgegebenen (gewünschten, erwarteten) Frequenz ,

der aktuellen Frequenz und

den korrespondierenden Kreisfrequenzen und

ist die Verstimmung definiert als

.

Die Verstimmung ist eine Größe der Dimension Zahl und gibt die relative Abweichung von der Bezugsfrequenz an. Für ist sie negativ, für null und für positiv.

Das Auftragen eines frequenzabhängigen Übertragungsverhaltens über der Verstimmung oder über dem Frequenzverhältnis ergibt Diagramme, die das charakteristische Verhalten einer Schaltung unabhängig von der konkreten Frequenz darstellen. Durch diese Normierung lassen sich die Eigenschaften von Schaltungen, die unterschiedliche Bezugsfrequenzen besitzen, einheitlich betrachten.

Beispielsweise ergibt sich, wenn man die Frequenzverhältnisse und (mit der unteren und oberen Grenzfrequenz bzw. ) bestimmt, der folgende Bezug zum Verlustfaktor bzw. Gütefaktor eines Schwingkreises oder Filters:

Für die Bandbreite B erhält man:

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jürgen Detlefsen, Uwe Siart: Grundlagen der Hochfrequenztechnik. 2. Auflage, Oldenbourg Verlag, München Wien, 2006, ISBN 3-486-57866-9

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]