Victor von Poser und Groß-Naedlitz

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Victor Julius von Poser und Groß-Naedlitz (* 23. März 1880 in Weimar; † 11. Juni 1957 in Berlin) war ein preußischer Verwaltungsjurist und Landrat des Kreises Ortelsburg in der Provinz Ostpreußen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war Mitglied des schlesischen Adelsgeschlechtes Poser und der ältere Sohn des preußischen Majors Julius und Hedwig von Rosenberg-Lipinsky.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Victor absolvierte sein Abitur 1899 am „König-Wilhelm“-Gymnasium in Breslau. Danach Studium der Rechte in Freiburg/Br., Leipzig und Breslau. 1902 wirkte er als Referendar am Amtsgericht Bad Landeck und Glatz. Im Mai 1903 beendete Victor erfolgreich seine Promotion mit dem Thema „Die rechtliche Stellung der deutschen Schutzgebiete zum Dr. jur. (magna cum laude). 1904/06 wirkte er als Referendar bei der königlichen Regierung in Breslau. 1907/11 war er Regierungs-Assessor im Landratsamt Stolp. Bis August 1914 agierte er in gleicher Funktion bei der königlichen Regierung in Arnsberg (u. a. Wasserwirtschaft). Am 11. Juni 1915 wurde er zum Landrat des Kreises Ortelsburg ernannt, was er bis zur Flucht im Januar 1945 blieb, insgesamt 40 Dienstjahre.[1] Nach dem Überfall auf Polen 1939 wurde Victor einige Zeit als Landkommissar im Regierungsbezirk Zichenau in Praschnitz (polnisch Przasnysz) eingesetzt.

Vor allem durch seinen forstlichen Einsatz (Gründung von Kreis-Waldungen, bäuerliche Ödland-Aufforstung) erwarb er den Beinamen 'Wald-Landrat,' respektive Vater der Kreiswaldbewegung genannt wurde.[2]

Wegen seiner Mitgliedschaft in der NSDAP trat Poser im Dezember 1938 wieder aus dem Johanniterorden aus. Sein Eintritt dort ist mit 1916 nachgewiesen, seit 1927 Rechtsritter und in der Preußischen Genossenschaft der Kongregation organisiert.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er war verheiratet mit Antonie, geb. Freiin von der Goltz, mit der er vier Töchter hatte. Die Familie lebte in Kiel.[3]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die rechtliche Stellung der deutschen Schutzgebiete, Breslau, 1903.
  • Das Meliorationswesen im Kreise Ortelsburg, 1935.
  • Kreiswaldungen und forstliche Jugenderziehung, Kitzingen, 1953.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler, Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser A, Band IX, Band 43 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1969, S. 323–324. ISSN 0435-2408.
  • Hans Gerlach, Kurt Freiherr von der Goltz, Joachim Freiherr von der Goltz: Nachrichten über die Familie der Grafen und Freiherren von der Goltz. Bibliothek familiengeschichtlicher Arbeiten, Bd. XXVII, Degener & Co, Neustadt an der Aisch 1960, S. 167.
  • Oskar Pusch: Das Schlesische Uradelige Geschlecht von Poser, insonderheit von Poser und Groß-Naedlitz. Bibliothek familiengeschichtlicher Arbeiten, Bd. XXII, Degener & Co, Neustadt an der Aisch 1957, S. 147 ff.
  • Johanniter-Ordensblatt, Mitteilungsblatt für die Mitglieder des Johanniterordens, Jg. 79, 143. Nachweisung vom 30. Dezember 1938, Berlin 1938, S. 70.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Taschenbuch für Verwaltungsbeamte 1943, Hrsg. Dr. Warnack, Geleitwort H. Pfundtner, Carl Heymanns Verlag, Berlin 1943, S. 464.
  2. Günter Püttner (Hrsg.): Handbuch der kommunalen Wissenschaft und Praxis. 2. Auflage. 4. Fachaufgaben. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-86959-4, S. 529 (google.de [abgerufen am 17. Januar 2023]).
  3. Oskar Pusch: Das Schlesische Uradelige Geschlecht von Poser, insonderheit von Poser und Groß-Naedlitz. Degener & Co, Neustadt an der Aisch 1957, S. 147 ff.