Vierte Linzer Donaubrücke

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Donauquerung der A 26

Die vierte Linzer Donaubrücke ist eine in Bau befindliche Donaubrücke in der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz. Das Projekt befindet sich bereits in der Endphase und steht aktuell bei den Ausrüstungsarbeiten. Nach der Fertigstellung dieser folgt ein viermonatiger Probebetrieb ohne Verkehr, um die Sicherheit der Brücke gewährleisten zu können. Im Oktober 2024 soll die Brücke dann als Teil der Linzer Autobahn A 26 für den Verkehr freigegeben werden.[1] Künftig wird sie die Stadtteile Innenstadt und Pöstlingberg verbinden.

Die neue Brücke soll Anfangs die Nibelungenbrücke und die VÖEST-Brücke um geschätzt 20.000 Fahrzeuge pro Tag entlasten.[2] Mit der Gesamtfertigstellung der A 26 soll diese Zahl dann sogar auf 38.000 Fahrzeuge pro Tag steigen.[3]

Planung und Bau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Überlegungen zu einer Donaubrücke an der Westseite werden bereits seit Jahrzehnten angestellt. 1983 wurde der Standort der Donauquerung festgelegt, das Projekt scheiterte jedoch am Widerstand der Bevölkerung. 2003 begann dann aber trotzdem die Planungsphase der Brücke. Im Rahmen eines Internationalen Wettbewerbs wurden zwölf verschiedene Konzepte für die Konstruktion eingereicht, das Konzept der Hängebrücke gewann eindeutig.[2] Der Beginn der Bauarbeiten war schon für 2009 vorgesehen, scheiterte aber erneut an etlichen Einsprüchen und Widerständen.[4] 2015 wurde dann mit den Vorbereitungsmaßnahmen begonnen, der endgültige Baubeginn erfolgte im Jänner 2019.

Die Spannweite der Brücke beträgt 305,55 Meter, die Länge der Hauptseile 500 Meter. Das Gewicht beträgt 13.000 Tonnen. Die Haupttragseile sind Bündel, die aus zwölf einzelnen Spiralseilen mit 145 Millimeter Durchmesser bestehen, die Hängeseile bestehen aus Spiralseilen mit einem Durchmesser von 95 Millimetern. Das Brückendeck wird 22,45 Meter breit sein. Aufgrund der guten geologischen Bedingungen ist die Ausführung als „echte“ Hängebrücke, also ohne die zusätzliche Unterstützung von Flusspfeilern und Pylonen, möglich.

Bei ihrer Fertigstellung im Oktober 2024 wird die Brücke je einen Fahrstreifen pro Richtung aufweisen. Mit der Eröffnung des 2. Teilstücks der A 26 im Jahr 2028 soll die Brücke auf 2 Fahrstreifen pro Richtung erweitert werden.[5][2]

Standort[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Brücke befindet sich zwischen der Höhe Kalvarienberg und Urfahrwänd. Sie ist Teil des Großbauprojekts der A 26, einer Straßenverbindung der Mühlkreis-Autobahn A7 und der B127 Rohrbacher Straße.[3] Zwei Brückenrampen verbinden die Brücke mit der Oberen Donaulände und der Rohrbacher Straße. Aufgrund der schwierigen Topographie müssen die Brückenrampen als Tunnel ausgeführt werden.

Budget und Finanzierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Budget für die A 26 und somit auch teils für die Brücke beläuft sich aktuell auf ungefähr 1,19 Milliarden Euro. Ein Budget dieser Dimension war allerdings nicht von Anfang an eingeplant. Die ursprünglich erwarteten Kosten von 200 Millionen Euro stiegen bis 2022 bereits auf 743 Millionen Euro. Die letzte Meldung berichtete schließlich von einem Budgetanstieg um 60 Prozent auf gerundet 1,2 Milliarden Euro. Solche Kostensteigerungen resultieren bei Großbauprojekten vor allem aus Fehlern bei der Vorplanungsphase und der Projekt-Governance.[6] Hier haben aber auch die langwierigen Genehmigungsprozesse zur Kostensteigerung beigetragen

Die Kosten trägt zu 85 Prozent die Asfinag, zu zehn Prozent das Land Oberösterreich und zu fünf Prozent die Stadt Linz.[7]

Brückenansicht im Juli 2023 (Blick vom Nordufer)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Exklusive Einblicke: Ein Gang über die vierte Linzer Donaubrücke. Abgerufen am 16. Januar 2024.
  2. a b c Ein Projekt der Superlative: die Donaubrücke der A 26. In: blog.asfinag.at. Abgerufen am 4. Juli 2022.
  3. a b Die Hängebrücke der A 26 in Österreich. Abgerufen am 16. Januar 2024 (englisch).
  4. Linzer Westring: Pannenstreifen statt Überholspur. Abgerufen am 16. Januar 2024.
  5. Future Linz: A 26 Westring Linz/Südteil und Donaubrücke. In: linz.at. Abgerufen am 4. Juli 2022.
  6. Zum Scheitern von Großprojekten in der öffentlichen Verwaltung. 21. Oktober 2022, abgerufen am 16. Januar 2024.
  7. Kosten explodieren beim Linzer Westring. Abgerufen am 16. Januar 2024 (österreichisches Deutsch).

Koordinaten: 48° 18′ 19,2″ N, 14° 16′ 7,8″ O