Vierzehn Stunden

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Vierzehn Stunden
Originaltitel 14 Hours / Fourteen Hours
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1951
Länge 92 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen 20th Century Fox
Stab
Regie Henry Hathaway
Drehbuch John Paxton
Produktion Sol C. Siegel
Musik Alfred Newman
Kamera Joseph MacDonald
Schnitt Dorothy Spencer
Besetzung
Synchronisation

Vierzehn Stunden ist ein US-amerikanischer Film noir von Henry Hathaway aus dem Jahre 1951. Als Vorlage diente die zwei Jahre zuvor im Magazin The New Yorker veröffentlichte Erzählung The Man on the Ledge von Joel Sayre.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 15. Stockwerk eines New Yorker Hotels steht der junge Robert Cosick in selbstmörderischer Absicht auf dem schmalen Sims der Fassade. In den Straßen unter ihm kommt der Verkehr ins Stocken, Passanten starren gebannt nach oben. Polizei und Feuerwehr bereiten sich auf die Rettungsaktion vor, Wochenschau- und Fernsehkameras werden aufgebaut. Der Vorfall wird zu einem Medienereignis, alle warten auf den Todessprung. Geistliche und Psychologen bemühen sich vergeblich, den Lebensmüden zur Umkehr zu bewegen. Erst der Verkehrspolizist Charlie Dunnigan kommt vom benachbarten Fenster aus mit dem Mann ins Gespräch und gewinnt langsam dessen Vertrauen.

Während der Polizist geduldig von den ganz alltäglichen Dingen des Lebens erzählt, bleiben die dramatischen Ereignisse auf die schaulustigen Passanten nicht ohne Wirkung. So treffen sich zwei junge Leute – eingekeilt in der Menge – und wissen sehr bald, dass ihre zufällige Bekanntschaft von Dauer sein wird. In einem Rechtsanwaltsbüro, das sich gegenüber vom Hotel befindet, versucht Ann Fuller, die Scheidungsmodalitäten mit ihrem Mann zu besprechen. Die Tragödie auf der anderen Straßenseite bewirkt bei ihr aber einen Sinneswandel.

Charlie redet indes weiter mit Robert, der von ihm Zigaretten und Kaffee annimmt. Inzwischen ist es dunkel geworden. Durch die Ablenkung des Mannes gelingt es den anderen Polizisten, ein Netz von den oberen Stockwerken zu spannen und vorsichtig herunterzulassen. Plötzlich blitzt ein Scheinwerfer auf. Robert erschrickt, gerät ins Taumeln und stürzt. Im letzten Moment kann er sich an das vorbereitete Netz klammern und wird schließlich gerettet.

Hintergründe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit: Am 28. Juli 1938 offenbarte ein junger Mann namens John Warde seiner Schwester, sich das Leben nehmen zu wollen. Schauplatz war ein New Yorker Hotelzimmer in der 17. Etage. Der Mann litt an manisch-depressiver Psychose. Er kletterte durch das Fenster auf einen schmalen Sims 50 Meter über der 55. Straße und stürzte sich nach einigem Zögern in die Tiefe.
  • Der Film wurde mit zwei verschiedenen Schlussversionen hergestellt: Den Tatsachen entsprechend ist der Sturz in der einen Version tödlich. Die andere endet mit der Rettung des Lebensmüden durch ein Sicherheitsnetz. Anfangs konnte das Publikum entscheiden, welche der beiden Fassungen verwendet werden sollte. Da sich die Mehrheit für das Happy End entschied, wurde der Film danach nur noch mit dem positiven Finale gezeigt.
  • An den Kinokassen war der Film seinerzeit ein Reinfall. Grace Kelly und Richard Beymer feierten mit Nebenrollen ihre Debüts als Filmschauspieler.
  • Der in der Zeit von Juni bis August 1950 hergestellte Film hatte in den USA seine Kino-Premiere am 6. März 1951, im Vereinigten Königreich bereits am 1. März 1951, in Deutschland am 4. März 1952 und in Österreich im März 1952. Die TV-Premiere im deutschen Fernsehen fand am 22. Juli 1972 statt.[1]
  • Drehort der Außenaufnahmen in New York war die nicht mehr existente American Exchange National Bank, ein Wolkenkratzer in 128 Broadway, Ecke Cedar Street. Das Gebäude wurde 1906 im historistischen Stil errichtet. 1962 wurde es abgerissen und an seiner Stelle steht jetzt das Marine Midland Building.[2]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Die äußeren Ereignisse der 14 Stunden dauernden Rettungsaktion dienen dem atmosphärisch dichten, überzeugend dargestellten Film auch als Zeitraum für die psychoanalytische Auffächerung des angeblich authentischen Falles.“

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

DVD-Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fourteen Hours, 20th Century Fox 2006 (bislang nicht im deutschsprachigen Raum erschienen)

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rolle Darsteller Synchronsprecher[4][5]
Pol.-Off. Charlie Dunnigan Paul Douglas Walther Suessenguth
Robert Cosick Richard Basehart Paul Edwin Roth
Virginia Foster Barbara Bel Geddes Bettina Schön
Ruth Debra Paget Marianne Prenzel
Christine Hill Cosick Agnes Moorehead Alice Treff
Paul E. Cosick Robert Keith Erich Poremski
Leutnant Moskar (Polizeichef) Howard Da Silva Wolfgang Lukschy
Danny Klempner Jeffrey Hunter Michael Chevalier
Dr. Strauss Martin Gabel Alfred Balthoff
Mrs. Louise Ann Fuller Grace Kelly Tilly Lauenstein
Zimmerkellner Frank Faylen Hans Hessling
Fernsehpräsentator Michael Fitzmaurice Klaus Miedel
Reverend Dr. Parkinson George MaxQuarrie Erich Kestin
Taxifahrer Harvey Lembeck Herbert Stass
Taxifahrer David Burns Clemens Hasse
Taxifahrer Lou Polan Walter Bluhm
Thomas E. Fuller James Warren Klaus Miedel
Polizist Eckart Dux

Der Film wurde 1951 in Berlin synchronisiert.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vierzehn Stunden – Release Dates. In: Internet Movie Database. Abgerufen am 21. November 2021.
  2. New York Architecture Images – American Exchange National Bank. Abgerufen am 21. November 2021.
  3. Vierzehn Stunden. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 27. Juli 2017.
  4. Vierzehn Stunden. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 21. November 2021.
  5. Vierzehn Stunden. In: Synchrondatenbank.de. Abgerufen am 21. November 2021.