Villa J. Paul Liebe

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Die Villa des Dresdner Stadtrats J. Paul Liebe liegt in der Winzerstraße 27 im Stadtteil Niederlößnitz der sächsischen Stadt Radebeul. Sie wurde 1874–1876 nach einem Entwurf des Baumeisters August Große errichtet.

Villa J. Paul Liebe

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die unter Denkmalschutz stehende, landhausartige Villa im Schweizerstil[1] ist ein kleines, anderthalbgeschossiges Gebäude. Es steht mit seinem Satteldach traufständig zur Winzerstraße und zeigt in dieser Ansicht einen zweigeschossigen Mittelrisaliten von drei Fensterachsen Breite und mit einem Sparrengiebel.

Das 1874 durch den Kötzschenbrodaer Baumeister August Große entworfene Wohnhaus durfte im März 1876 bezogen werden. Der Putzbau wird durch Gesimse sowie Eckquaderungen gegliedert, dazu kommen Stuckornamente und Sandsteingewände und Verdachungen. Der rundbogige Hauseingang befindet sich auf der Rückseite des Hauses.

J. Paul Liebe, Dresden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anzeige aus dem Jahr 1904

Die Dresdner Firma J. Paul Liebe war im 19. bis in das 20. Jahrhundert ein bekanntes pharmazeutisches beziehungsweise homöopathisches Unternehmen, welches international handelte.[2] So lieferte es Malzpräparate, die sich eines „weit verbreiteten Rufes erfreu[t]en“.[3] Ein weiteres Präparat war Anämin, ein Eisenpepsinsaccharat mit einem Eisengehalt von 0,20 %, das früher wegen seiner verdauungsfördernden Wirkung bei Magenleiden, Blutarmut und Bleichsucht verordnet wurde.[4] Liebes Enkel Rudolf gründete nach dem Zweiten Weltkrieg in Stuttgart ein pharmazeutisches Unternehmen, das mit der Zahnpasta Ajona bekannt wurde.

Liebe verkaufte 1892 das Grundstück Dr.-Rudolf-Friedrichs-Straße 17, auf dem dann die Villa Marie errichtet wurde.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Villa J. Paul Liebe – Sammlung von Bildern
  • Werbepostkarte. J. Paul Liebe. Tetschen A/Elbe, abgerufen am 15. Januar 2015.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag in der Denkmaldatenbank des Landes Sachsen zur Denkmal-ID 08950490 (PDF, inklusive Kartenausschnitt). Abgerufen am 26. Februar 2021.
  2. Letter of Agreement with J Paul Liebe, Dresden. 17. Oktober 1881, abgerufen am 3. Mai 2009 (Letter of Agreement concerning the purchase of German malt, signed by Liebe and Burroughs Wellcome & Co. Dated 17 October, 1881.).
  3. Chemiker-Zeitung. Central•Organ für Chemiker, Techniker, Fabrikanten, Apotheker, Ingenieure. (PDF) 22. August 1885, abgerufen am 3. Mai 2009 (ChZ 1885 Jh9 Nr 68.pdf).
  4. Anämin (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.manufactum.de. In: Adolf Beythien, Ernst Dressler (Hrsg.): Merck’s Warenlexikon für Handel, Industrie und Gewerbe. 7. Auflage. Gloeckner, Leipzig 1920. (Nachdruck: Manuscriptum, Recklinghausen 1996. ISBN 3-933497-13-2)

Koordinaten: 51° 6′ 36″ N, 13° 38′ 59,5″ O