Vohémar (Stadt)

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Iharana
Vohimarina
Vohémar
Vohémar (Madagaskar)
Vohémar (Madagaskar)
Vohémar
Koordinaten 13° 21′ S, 50° 0′ OKoordinaten: 13° 21′ S, 50° 0′ O
Basisdaten
Staat Madagaskar
Provinz Antsiranana
Region Sava (Region)
Einwohner 15.000 (2001[1])
Vohemar aus der Luft
Vohemar aus der Luft
Vohemar aus der Luft

Vohémar (Malagasy Vohimarina) heute auch Iharana genannt, ist eine der größeren Städte im gleichnamigen Distrikt der Region Sava an der Nordostküste von Madagaskar mit rund 15.000 Einwohnern (2001).

Die Küstenstadt verfügt über einen Seehafen und einen Inlandsflughafen (Vohimarina Airport, IATA-Code: VOH, ICAO-Code: FMHV).[2]

Die nächste größere Hafenstadt ist Antsiranana (295 km).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vohémar ist islamischen Ursprungs und war vielleicht sogar der erste Teil von Madagaskar, der von Arabern im 9. und 10. Jahrhundert besiedelt wurde. Muslimische Gräber aus dem 17. und 18. Jahrhundert wurden bei Ausgrabungen in diesem Gebiet gefunden. In Ruinen bei Vohémar fand man auch ägyptische Münzen aus dem Jahr 1137, ebenso wie Porzellan aus China, das ab dem 15. Jahrhundert in großen Mengen in Madagaskar eingeführt wurde. 1598 wurde die Stadt von den Portugiesen vollständig zerstört. Die anderen Niederlassungen der Araber im Norden Madagaskars wurden ebenfalls von Soldaten der portugiesischen Schiffen, die ab 1500 in den Gewässern segelten, überfallen und ausgeplündert.

Persönlichkeiten, die in der Stadt gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laubfrosch: Hyperolius rutenbergi

Christian Rutenberg, ein deutscher Naturforscher und Augenarzt, lebte ab Oktober 1877 in Vohémar. Er bereiste die Sumpfgebiet im Westen und das Hochland. Seine naturwissenschaftliche Sammlung mit einigen Tieren und über 600 Pflanzenarten aus Madagaskar gelangte nach seinem Tode nach Bremen, darunter waren ein Laubfrosch (Hyperolius rutenbergi),[3] zwei Spinnenarten sowie 5 Pflanzengattungen und 168 bis dahin unbekannte Pflanzenarten. Einige wurden auch nach Rutenberg benannt. Rutenberg wurde am 25. August 1878 im Maningoza-Reservat von zwei einheimischen Trägern, die ihn bei seinen Exkursionen begleiteten ermordet.[4][5]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Vohemar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Commune Census of by the Ilo program of Cornell University in collaboration with FOFIFA and INSTAT
  2. Vohimarina Airport Daten
  3. O. Boettger: Diagnoses reptilium et batrachiorum novorum ab ill. Dr. Christ. Rutenberg in insula Madagascar collectorum. In: Deutsche Zoologische Gesellschaft (Hrsg.): Zoologischer Anzeiger. Gustav Fischer Verlag, Jena 1878, S. 46–48 (Textarchiv – Internet Archive).
  4. Horst Kalthoff: Die Rutenbergs – Leben im 19. Jahrhundert. Vater Bau- und Brauunternehmer in Bremen, Sohn Augenarzt und Naturforscher. Verlag Kaden, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-922777-89-2.
  5. Auszüge aus Rutenbergs Tagebüchern veröffentlichten die Deutschen geographischen Blätter, Band 3, Bremen 1880.