Voigtschule

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Die Voigtschule mit dem Schriftzug ihres Namens an der Vorderfront (Foto 2013)

Die Voigtschule in Flensburg in der Schloßstraße 28 gehört zu den Kulturdenkmalen der Stadt.[1]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schule wurde 1881/82 vermutlich nach Plänen des Stadtbaunmeisters Otto Fielitz errichtet. Das Schulgebäude zeigt optische Ähnlichkeiten zu anderen von ihm errichtete Schulgebäuden in der Stadt. Es ist dreigeschossig, besitzt einen hohen Kellergeschosssockel. Hauptsächlich wurde es aus Gelbbacksteinen errichtet. Rotsteine bilden dekorative Rahmen und Verzierungslinen.[2] Neben diesem Hauptgebäude direkt an der Straße gehört auch noch der dahinterliegende Altbaubestand (Lage) mit modernen Anbauten (offenbar eine Sporthalle) sowie der dortige Schulhof zum Schulgelände. Zum Schulgelände gehört jedoch nicht der direkt benachbarte Collundtspark.[3] Im Schulhautpgebäude befanden sich ursprünglich Klassenräume, Fach- und Sonderräume sowie Rektor- und Lehrerzimmer.[4]

Die Schule, welche am Rande des Kirchspiels St. Marien lag, diente zunächst als St. Marien-Knabenschule I. Danach diente sie als „4. Realschule“ der Stadt. In dieser Zeit erhielt die Schule den Namen Voigtschule, nach dem dritten Rektor der Realschule Christian Friedrich Voigt (* 1864; † 1938). Im Jahr seines Todes wurde Voigt, der sich auch als Heimatforscher betätigt hatte, nicht nur durch die Benennung seiner ehemaligen Schule geehrt, sondern darüber hinaus auch noch durch die Benennung des Christian-Friedrich-Voigt-Platzes an der Friesischen Straße. Der mit eisernen Buchstaben an der Vorderfront der Schule verewigte Schulname blieb seit damals erhalten.[5][6]

Das Gebäude wurde um das Jahr 2000 herum von der Paulus-Paulsen-Schule genutzt. Die besagte Förderschule zog irgendwann danach in die Schulze-Delitzsch-Straße 2 um, wo sie sich heute noch befindet. Gleichzeitig wurde sie auch für Kurse der Flensburger Volkshochschule genutzt.[7][8] Seit Ende 2015,[9][10] in der Hochzeit der Flüchtlingskrise wurde das Gebäude als Flüchtlingsunterkunft, mit einer Kapazität von achtzig Plätzen, genutzt.[11][12] Ende 2016 wurde die Flüchtlingsunterkunft auf Grund rückläufiger Flüchtlingszahlen geschlossen.[13] Das Gebäude ging danach zunächst in den Besitz der Handwerkskammer Flensburg über.[14] Im November 2018 wurde öffentlich, dass Investoren den Umbau der Voigtschule zum Wohnhaus mit 24 kleine Wohnungen planen.[15]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 256
  2. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 256 f.
  3. Flensburger Tageblatt: Grün in der Altstadt Flensburg: Skurrile Oase für Liebhaber, vom: 27. Juli 2018; abgerufen am: 18. November 2018
  4. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 256 f.
  5. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 256 f.
  6. Dieter Pust: Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005, Artikel: Christian-Friedrich-Voigt-Platz
  7. Lutz Wilde: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 2, Flensburg, S. 4 und 256
  8. Flensburg. Paulus-Paulsen-Schule, abgerufen am: 28. Oktober 2018
  9. Flensburger Tageblatt: Unterkünfte für Zugewanderte: Flüchtlinge in die Paulsen-Schule, vom: 14. August 2015; abgerufen am: 29. Oktober 2018
  10. Flensburg Journal: Flensburg. Flüchtlingsunterkunft in der Paulus Paulsen Schule, vom: 21. August 2015; abgerufen am: 29. Oktober 2018
  11. Flensburger Tageblatt: Wohnraum in Flensburg: Unterkünfte für 1400 Flüchtlinge, vom: 14. Oktober 2015; abgerufen am: 28. Oktober 2018
  12. Die nächsten Flüchtlingsunterkünfte sind fast fertig, vom: 20. Februar 2016; abgerufen am: 28. Oktober 2018
  13. Flensburger Tageblatt: Neue Planung in Flensburg: Stadt schließt drei Asylunterkünfte, vom: 8. Oktober 2018; abgerufen am: 28. Oktober 2018
  14. Flensburger Tageblatt: Flüchtlinge in Flensburg: Ein Asylbewerber pro Woche, vom: 19. Januar 2018; abgerufen am: 29. Oktober 2018
  15. Flensburger Tageblatt: Flensburg-Nordstadt: Ein Gebäude mit Geschichte: Wohnen in der alten Voigtschule, vom: 4. November 2018; abgerufen am: 4. November 2018

Koordinaten: 54° 47′ 39″ N, 9° 25′ 46″ O