Vollèges

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Vollèges
Wappen von Vollèges
Wappen von Vollèges
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Wallis Wallis (VS)
Bezirk: Entremont
Munizipalgemeinde: Val de Bagnesi2
Postleitzahl: 1927 Chemin
1933 Vens (Sembrancher)
1941 Vollèges
1942 Levron
frühere BFS-Nr.: 6036
Koordinaten: 579247 / 104001Koordinaten: 46° 5′ 14″ N, 7° 10′ 13″ O; CH1903: 579247 / 104001
Höhe: 843 m ü. M.
Fläche: 17,81 km²
Einwohner: 2083 (31. Dezember 2020)[1]
Einwohnerdichte: 117 Einw. pro km²
Website: www.valdebagnes.ch
Blick von Etiez hinauf nach Vollèges
Blick von Etiez hinauf nach Vollèges

Blick von Etiez hinauf nach Vollèges

Karte
Vollèges (Schweiz)
Vollèges (Schweiz)
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Vollèges (deutsch früher Villuge) ist eine Ortschaft in der Gemeinde Val de Bagnes des Bezirks Entremont im französischsprachigen Teil des Kantons Wallis in der Schweiz. Bis zum 31. Dezember 2020 war Vollèges eine eigenständige Gemeinde, die dann mit Bagnes zur Gemeinde Val de Bagnes fusionierte.

Die Gemeinde Vollèges bestand aus den Ortschaften Vollèges (843 m), Levron (1307 m), Chemin-Dessus (1157 m) und Vens (Sembrancher) (1111 m) sowie in unmittelbarer Nähe zum Dorf Vollèges die Weiler Etiez (763 m) und Cries (Vollèges) (920 m).

Blick auf Vollèges
Drei Häuser mit vorgelagertem Treppenturm in Vollèges

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindestand vor der Fusion am 1. Januar 2021

Der Hauptort Vollèges liegt etwa sechs Kilometer östlich von Martigny an einem Nordhang am Eingang ins Val de Bagnes, durch das die Drance de Bagnes fliesst. Der Weiler Etiez ist durch seinen Bahnhof an die Chemin de fer Martigny–Orsières angeschlossen.

Das Dorf Chemin-Dessus dagegen befindet sich jenseits des Bergrückens, der Martigny von Sembrancher trennt. Von Sembrancher aus sind Vens und Chemin-Dessus über die Passstrasse des Col des Planches erreichbar.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dorf Levron kamen prähistorische Funde sowie Gräber aus der Latènezeit und römerzeitliche Überreste zum Vorschein.[1]

1150 übergab das Haus Savoyen einen Teil seiner Rechte über Vollèges der Abtei Saint-Maurice. Vollèges zählte zur Herrschaft Entremont und später zum gleichnamigen Bezirk. 1178 wurde der Ort als Villezo erwähnt und war spätestens zu dieser Zeit eine Pfarrei. Bis ins 13. Jahrhundert wurde Vollèges als Herrschaft Othier bezeichnet. Zwischen 1333 und 1335 ist eine communitas bezeugt. Die erste Erwähnung des Zehnt­loskaufs stammt von 1614, die letzten Feudallasten wurden 1809 abgelöst.[1]

Bis ins 20. Jahrhundert war die Landwirtschaft der Haupterwerbszweig, der Weinbau ist ab 1560 dokumentiert. Steinbruch und Steinhauerei sowie die Hotellerie stellen weitere wichtige Erwerbszweige in der ehemaligen Gemeinde dar. Bis zum Bau des Staudamms von Mauvoisin 1958 und der Unterzeichnung eines Vertrags mit Bagnes 1960 litt Vollèges unter konstantem Wassermangel.[1]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde[1]
Jahr 1339 1850 1900 1950 2000 2010 2020
Einwohner 115 Steuerpflichtige 869 910 993 1309 1631 2083

Die Ortschaft Vollèges hatte am 31. Juli 2020 1405 Einwohner.[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Moderne Kirche im Dorf Levron, 1957 von Marius Zryd erbaut.

Kirche Saint-Martin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem heutigen Bau der Kirche Saint-Martin (1730–1735, restauriert 1998–2010) gingen eine romanische Kapelle aus dem 11. und 12. Jahrhundert und eine gotische Kirche aus dem 15. Jahrhundert mit einem Glockenturm von Jean Dunoyer voraus.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Vollèges – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Jean-Yves Gabbud: Vollèges. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
    Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht.
  2. Les villages. Auf der Webseite der Gemeinde Val de Bagnes, abgerufen am 7. September 2022.