Wörth an der Isar

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Wappen Deutschlandkarte
Wörth an der Isar
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wörth an der Isar hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 37′ N, 12° 20′ OKoordinaten: 48° 37′ N, 12° 20′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Landshut
Verwaltungs­gemeinschaft: Wörth an der Isar
Höhe: 369 m ü. NHN
Fläche: 4,84 km2
Einwohner: 3266 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 675 Einwohner je km2
Postleitzahl: 84109
Vorwahl: 08702
Kfz-Kennzeichen: LA, MAI, MAL, ROL, VIB
Gemeindeschlüssel: 09 2 74 191
Gemeindegliederung: 2 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Kellerberg 2a
84109 Wörth a.d.Isar
Website: www.woerth-isar.de
Erster Bürgermeister: Stefan Scheibenzuber (CSU/Freie Wählerschaft)
Lage der Gemeinde Wörth an der Isar im Landkreis Landshut
KarteAdlkofenAhamAltdorfAltfraunhofenBaierbachBayerbach bei ErgoldsbachBodenkirchenBruckbergBuch a.ErlbachEchingErgoldingErgoldsbachEssenbachFurthGeisenhausenGerzenHohenthannKröningKumhausenNeufahrnNeufraunhofenNiederaichbachObersüßbachPfeffenhausenPostauRottenburg a.d.LaaberSchalkhamTiefenbachVeldenVilsbiburgVilsheimWeihmichlWengWörth a.d.IsarWurmshamLandshutLandkreis Dingolfing-LandauLandkreis ErdingLandkreis FreisingLandkreis KelheimLandkreis Mühldorf am InnLandkreis RegensburgLandkreis Rottal-InnLandkreis Straubing-Bogen
Karte

Wörth an der Isar (amtlich: Wörth a.d.Isar) ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Landshut.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt in der Region Landshut an der Isar und der Staatsstraße 2074 zwischen Landshut und Dingolfing.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt zwei Gemeindeteile:[2][3]

Degernau ist eine Einöde mit zwei Gebäuden und sechs Einwohnern (Stand der Volkszählung vom 25. Mai 1987)[4] am östlichen Ausgang des Gemeindehauptorts Wörth an der Isar.

Es gibt nur die Gemarkung Wörth a.d.Isar.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1339, als ein Streit der Pfarrer von Hüttenkofen und Kirchberg über die Pfarrzugehörigkeit Wörths vom Regensburger Domkapitel zugunsten Hüttenkofens entschieden wurde. Der Ort ist aber zweifellos älter, was allein schon seine Lage an der römischen Fernstraße von Augsburg in Richtung Donau, der sogenannten Isartalstraße, andeutet. Diese wurde um 50 n. Chr. unter Kaiser Claudius angelegt. Für das 13. Jahrhundert sind Besitzungen des Reichsstifts Niedermünster in Wörth belegt. Später waren das Regensburger Domkapitel und das Kloster Niederviehbach wichtige Grundeigentümer. Auf die Verbindung zum Kloster der Augustiner-Eremitinnen in Niederviehbach deutet noch heute der Äbtissinnenstab im Gemeindewappen hin. Lange Zeit war Wörth ein kleines Dorf mit Sitz einer Obmannschaft, die zum Amt Ergolding, zum Landgericht Rottenburg und zum Rentamt Landshut gehörte. Um 1752 zählte Wörth nur 30 Anwesen.[5]

Im Zuge der Säkularisation 1803 wurden die umfangreichen Besitzungen des Klosters Niederviehbach aufgelöst. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

19. und 20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Eröffnung der Bahnstrecke Landshut–Plattling im Jahr 1880, an die Wörth mit einem eigenen Bahnhof angeschlossen wurde, begann ein bis heute andauernder Aufschwung des Ortes. Im Zusammenhang mit der Isarregulierung im 20. Jahrhundert wurde das zuvor sumpfige Gebiet rund um Wörth als Bauland gewonnen. Auch die um 1980 eröffnete Bundesautobahn 92, die nur rund einen Kilometer am Ortskern vorbeiführt, trägt bis heute mit der Ansiedlung immer neuer Firmen zur wirtschaftlichen Entwicklung der Gemeinde bei.[5]

Einwohner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß Bayerischem Landesamt für Statistik haben sich die Einwohnerzahlen jeweils zum 31. Dezember eines Jahres wie folgt entwickelt:

Stand Einwohner
1960 0954
1970 0987
1980 1265
1990 1519
1995 1990
Stand Einwohner
2000 2215
2005 2408
2006 2398
2007 2431
2008 2409
Stand Einwohner
2009 2412
2010 2409
2011 2493
2012 2565
2013 2638
Stand Einwohner
2014 2712
2015 2837
2016 2851
2017 2945
2018 2947

Seit 1972, dem Jahr der Gemeindereform, hat sich die Einwohnerzahl bis 2016 um 1.828 Personen erhöht. Das entspricht einem Wachstum von 178,96 Prozent. In den letzten zehn (fünf) Jahren wuchs die Einwohnerzahl um 17,28 (11,15) Prozent.

Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 1430 auf 2947 um 1517 Einwohner bzw. um 106,1 % – diese Verdoppelung der Einwohnerzahl im genannten Zeitraum stellt den höchsten prozentualen Zuwachs einer Gemeinde im Landkreis Landshut bzw. im gesamten Regierungsbezirk Niederbayern dar.

Altersstruktur der Bevölkerung Wörths a.d.Isar gemäß Zensus 2011
Alter Einwohner nach Alter[6]
jünger als 18 18,3 %
18 bis 29 15,0 %
30 bis 49 29,1 %
50 bis 64 21,9 %
älter als 65 15,7 %

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Acht Monate nach Kriegsende fanden am 27. Januar 1946 die ersten Kommunalwahlen (Gemeinderatswahlen) in den kreisangehörigen Gemeinden Bayerns statt. In den Monaten April und Mai 1946 folgten noch die ersten Wahlen der Bürgermeister, Landräte sowie Kreistage.

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommunalwahlen am 15. März 2020 erbrachten folgendes Ergebnis[7]:

  • CSU/Freie Wählerschaft: 54,27 % (8 Sitze)
  • SPD/Freie Wähler – Gruppe Wörth: 29,67 % (4 Sitze)
  • Junge Liste Wörth: 16,06 % (2 Sitze)

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erster Bürgermeister ist Stefan Scheibenzuber (CSU/Freie Wählerschaft).[8] Dieser hat bei den Kommunalwahlen 2014 Daniel Sporer (CSU/Freie Wählerschaft) abgelöst, der für das Amt des Landrates kandidiert hatte. Daniel Sporer war bei den 2002 Nachfolger von Karl Rannow (SPD/Freie Wähler) geworden.

Ehemalige Bürgermeister
Amtszeit Bürgermeister
bis 2002 Karl Rannow
2002–2014 Daniel Sporer

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Wörth an der Isar
Wappen von Wörth an der Isar
Blasonierung: „In Rot ein silberner Braubottich mit goldener Schöpfe und goldener Malzschaufel, dazwischen aufragend ein silberner Äbtissinnenstab.“[9]

Wappenführung seit 1961

Gemeindefinanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2019 umgerechnet 4.863.000 €, davon entfielen auf die Gewerbesteuer 2.237.000 € (netto).

Kommunale Zusammenarbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde ist Mitglied in folgenden Zweckverbänden:[10]

  • Regionaler Planungsverband Landshut
  • Schulverband Niederaichbach-Wörth Postau-Weng
  • Zweckverband zur Abwasserbeseitigung Niederaichbach-Wörth
  • Zweckverband zur Wasserversorgung der Isar-Gruppe I
Verwaltungsgemeinschaft Wörth a.d.Isar
Gemeinde Wappen Fläche
km²
Einwohner
31. Dezember 2022
EW-Dichte
EW je km²
Höhe
über NHN
Postau 34,84 1.739 50 388
Weng 15,62 1.525 98 379
Wörth a.d.Isar 4,84 3.266 675 369

Gemeindepartnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Italien Italien: Die Gemeinde Illasi suchte seit 1997 nach einer deutschen Partnergemeinde.[11] 2001 unterzeichneten die Gemeinden Illasi aus der Provinz Verona und Wörth a.d.Isar einen Partnerschaftsvertrag.[12] Diese Partnerschaft wird durch gegenseitige Besuche sowie gemeinsame Darbietungen gelebt, zu denen 2014 eine gemeinsame Aufführung der Chöre Schola Cantorum Cellore und Chorgemeinschaft Wörth-Auloh gehörte.[11] Im Mai 2016 feierte man das 15-jährige Bestehen.[13]

Bau- und Bodendenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab 2019 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe keine und im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe 298 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 324 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1391. Im verarbeitenden Gewerbe gab es acht Betriebe, im Bauhauptgewerbe einen. Mittlerweile hat die Gemeinde ein 60 ha großes Gewerbegebiet mit Autobahn- und Gleisanschluss ausgewiesen.

Schlüsselzuweisungen in Euro[14]
Zuweisungen an Jahr
2015 2016 2017 2018 2019 2020
Gemeinde Wörth 0 0 0[15] 0[16] 139.392[17] 0[18]

In Folge einer entsprechenden Bewertung ihrer Wirtschaftskraft wurden der Gemeinde Wörth in den Jahren 2015[14] bis 2018 vom Freistaat Bayern keine Schlüsselzuweisungen zugeteilt. Im Jahr 2019 erfolgte schließlich eine Zahlung in Höhe von 139.392 Euro. Für das Jahr 2020 gab es dann erneut keine Zuteilung.

Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2016 bestanden sieben landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von insgesamt 362 ha; davon waren 325 ha Ackerfläche.

Bauen und Wohnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bodenrichtwerte 2011/2012[19]
Gemeindeteil Wohnbauflächen
ausgewiesene
Baugebiete
unbeplanter
Innenbereich
ausgewiesene
gewerbliche
Bauflächen
Ackerland
Wörth 120 € 120 € 40 € 6 €

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Es gibt drei Kindergärten mit insgesamt 228 genehmigten Kindergartenplätze, in denen 198 Kinder betreut werden.
  • Die Gemeinden Niederaichbach und Wörth a.d. Isar haben sich 1978 zu einem Schulverbund zusammengeschlossen. 400 Kinder besuchen im Schuljahr 2021/22 die Schulen in Niederaichbach und Wörth. Davon kommen 158 Kinder aus der Gemeinde Wörth. Die Klassen 1 bis 4 werden an der Grundschule Wörth a.d Isar unterrichtet. Die Jahrgänge 5 bis 9 besuchen die Mittelschule Niederaichbach.
  • Gemeindebücherei

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wörth an der Isar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Wörth a.d.Isar in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 27. April 2021.
  3. Gemeinde Wörth a.d.Isar, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 1. Januar 2022.
  4. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 196 (Digitalisat).
  5. a b Mathias Baumgartner: Die Kirchen der Pfarreiengemeinschaft Niederaichbach – Oberaichbach – Wörth a. d. Isar. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2016, 1. Auflage. ISBN 978-3-89870-987-3.
  6. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Personen nach Alter (5 Altersklassen) für Wörth a.d.Isar (Kreis: Landshut, Landkreis) –in %–. Online auf ergebnisse.zensus2011.de. Abgerufen am 27. April 2014.
  7. Wahl des Gemeinderats – Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Wörth a.d.Isar – Gesamtergebnis. Abgerufen am 18. März 2020.
  8. Bürgermeister. Gemeinde Wörth an der Isar, abgerufen am 23. November 2020.
  9. Eintrag zum Wappen von Wörth an der Isar in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. Bayerischer Behördenwegweiser – Gemeinde Wörth a.d.Isar: Mitgliedschaften in Zweckverbänden und Einwohnerzahlen, online auf www.verwaltungsservice.bayern.de, abgerufen am 3. November 2019.
  11. a b Landshuter Zeitung: Musik ist die gemeinsame Sprache, 11. Juli 2014.
  12. Gemeinde Wörth a.d.Isar: Die Partnergemeinde von Wörth a.d.Isar. Online auf woerth-isar.de. Abgerufen am 13. Juli 2014.
  13. Landshuter Zeitung: Freundschaft, Herzlichkeit und Verbundenheit, 23. Mai 2016.
  14. a b Landshuter Zeitung: Vitaminspritze für finanzschwache Kommunen, 12. Dezember 2015.
  15. Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2017 der Gemeinden, 17. Dezember 2016.
  16. Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2018, 20. Januar 2018.
  17. Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2019, 15. Februar 2019.
  18. Landshuter Zeitung: Kräftige Finanzspritze für die Region, 13. Dezember 2019.
  19. Landratsamt Landshut (Gutachterausschuss): Aufstellung der Bodenrichtwerte für die Kalenderjahre 2011 und 2012. Online auf landkreis-landshut.de. Abgerufen am 19. Dezember 2014.