Wüstenwelsberg

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Wüstenwelsberg
Gemeinde Untermerzbach
Koordinaten: 50° 8′ N, 10° 49′ OKoordinaten: 50° 8′ 25″ N, 10° 49′ 25″ O
Höhe: 372 m ü. NHN
Fläche: 2,19 km²
Einwohner: 66 (2009)
Bevölkerungsdichte: 30 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1971
Postleitzahl: 96190
Vorwahl: 09533
Ehemaliges Gemeindehaus
Ehemaliges Gemeindehaus

Wüstenwelsberg ist ein Gemeindeteil der unterfränkischen Gemeinde Untermerzbach im Landkreis Haßberge.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt im nordöstlichen Teil des Landkreises auf dem Rücken eines langgestreckten Höhenzugs der Haßberge. Die Kreisstraße HAS 54 von Untermerzbach nach Buch führt durch den Ort. Ein etwa 7000 Quadratmeter großer Campingplatz befindet sich am südöstlichen Ortsrand.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname hat wohl die Bedeutung Siedlung am Berg des Veleš. Nach einer spätmittelalterlichen Wüstungsperiode kam das Beiwort „Wüsten“ als Unterscheidungsmerkmal zu Welsberg hinzu.[1] 1232 war die Ersterwähnung in der Teilungsurkunde des Würzburger Fürstbischofs Hermann, in der Ebern von der Pfarrei Pfarrweisach getrennt wurde und „Welsperg“ zu Ebern kam. 1322/33 erhielten die Herren von Lichtenstein den Zehnt in „Welsperg“. 1576 gehörte „Wüstenwelsperg“ zur Zent Ebern.[1]

1862 wurde die seit 1818 selbständige Landgemeinde Wüstenwelsberg in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Ebern eingegliedert. Im Jahr 1871 zählte das Dorf 107 Einwohner und 19 Wohngebäude.[2]

1900 hatte die 218,66 Hektar große Landgemeinde 19 Wohngebäude und 88 Einwohner. Die Pfarrei und die Bekenntnisschule für die 84 Protestanten befanden sich im 4,0 Kilometer entfernten Untermerzbach.[3] 1925 lebten in Wüstenwelsberg 81 Personen in 17 Wohngebäuden. Die Pfarrei und die Schule für die fünf Katholiken befanden sich im 2,5 Kilometer entfernten Gereuth.[4] 1950 hatte Wüstenwelsberg 99 Einwohner und 15 Wohngebäude.[5] Im Jahr 1961 zählte das Dorf 82 Einwohner und 17 Wohngebäude.[6] 1970 waren es 95[7] und 1987 86 Einwohner sowie 19 Wohngebäude mit 27 Wohnungen.[8]

Am 1. April 1971 wurde Wüstenwelsberg in die Gemeinde Untermerzbach eingegliedert. Am 1. Juli 1972 folgte im Rahmen der Gebietsreform die Auflösung des Landkreises Ebern und Wüstenwelsberg kam zum Haßbergkreis.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauernhaus

In der Bayerischen Denkmalliste sind zwei Baudenkmäler aufgeführt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wüstenwelsberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. In: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X, S. 59.
  2. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1294, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  3. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1308 (Digitalisat).
  4. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1342 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1178 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 862 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 187 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 363 (Digitalisat).