Wacken (Rollstein)

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Als Wacken oder Wackenstein[1] bezeichnet man im bayerischen Dialekt,[2] im alemannischen Dialekt, im Alpenraum und darüber hinaus Rollsteine von etwa Faust- bis Kopfgröße. Die Wacken entstammen als fluviatiles Sediment aus Flussbetten oder wurden durch Geschiebe umgelagert.

Der Begriff findet sich auch in dem Wort Grauwacke und Grauwackenzone, aus deren Formationen die Wacken oft herstammen. Es ist jedoch nicht zu verwechseln mit dem Bergmannsbegriff Wacke oder Wake aus dem Hochdeutschen.

Aus Wacken, Wackenstein[3] oder Wackersteinen, welche man vor allem als Lesesteine aufklaubte, fertigte man vor allem Kopfsteinpflaster bzw. Katzenkopfpflaster[4] an. Als Baumaterial für Burgen und Häuser fand es ebenfalls Verwendung, war aber aufgrund der runden Form nur begrenzt einsetzbar. Bei Burgen verwendete man es vor allem als Füllung für starke Mauern. Manche Türme bestehen auch ganz aus Wacken und Feldsteinen.

Abgeleitet von dem lokal als Wagke, Waggestai gesprochenen Wort leitet sich wohl das Schweizerdeutsche und im Speziellen Baseldeutsche Wort Waggis her. Auch das im Elsass und der Pfalz bekannte Wort Wackes dürfte sich davon ableiten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Deutscher Architekten- und Ingenieurverband (Hrsg.): Das Deutsche Bürgerhaus, Ausgabe 35, Verlag Ernst Wasmuth, 1986. ISBN 978-3-8030-0037-8
  • Ernest Troger (Hrsg.), Franz Huter, Georg Zwanowetz: Neue Beiträge zur geschichtlichen Landeskunde Tirols, Festschrift für Univ. Prof. Dr. Franz Huter anlässlich der Vollendung des 70. Lebensjahres. Dargebracht v. Kollegen, Schülern u. dem Verlag. Band 26. Tiroler Wirtschaftsstudien; Schriftenreihe der Jubiläumsstiftung der Kammer der Gewerblichen Wirtschaft für Tirol Band 2. Neue Beiträge zur Geschichtlichen Landeskunde Tirols. Univ. Verl, Wagner, 1969.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wackenstein. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 27: W–Weg[zwitschern]-zwiesel – (XIII). S. Hirzel, Leipzig 1922 (woerterbuchnetz.de).
  2. Johann Andreas Schmeller: Bayerisches Wörterbuch, Band 2, S. 844
  3. Deutscher Architekten- und Ingenieurverband (Hrsg.): Das Deutsche Bürgerhaus. Ausgabe 35. Verlag Ernst Wasmuth, 1986. S. 38
  4. Ernest Troger (Hrsg.), Franz Huter, Georg Zwanowetz: Neue Beiträge zur geschichtlichen Landeskunde Tirols, Festschrift für Univ. Prof. Dr. Franz Huter anlässlich der Vollendung des 70. Lebensjahres. Dargebracht v. Kollegen, Schülern u. dem Verlag. Band 26, S. 279