Wagenfeld

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Wappen Deutschlandkarte
Wagenfeld
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wagenfeld hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 33′ N, 8° 35′ OKoordinaten: 52° 33′ N, 8° 35′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Diepholz
Höhe: 37 m ü. NHN
Fläche: 117,57 km2
Einwohner: 7366 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 63 Einwohner je km2
Postleitzahl: 49419
Vorwahlen: 05444 Wagenfeld
05774 StröhenVorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: DH, SY
Gemeindeschlüssel: 03 2 51 044
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Pastorenkamp 25
49419 Wagenfeld
Website: www.wagenfeld.de
Bürgermeister: Matthias Kreye (parteilos)
Lage der Gemeinde Wagenfeld im Landkreis Diepholz
KarteLandkreis DiepholzNiedersachsenNordrhein-WestfalenNordrhein-WestfalenLandkreis OsnabrückLandkreis Nienburg/WeserBremenDelmenhorstLandkreis VerdenLandkreis VechtaLandkreis OldenburgLandkreis CloppenburgStemshornLemfördeQuernheimBrockumMarlQuernheimHüdeLembruchDümmerDiepholzDrebberBarnstorfWetschenDickelRehdenHemslohBarverFreistattWehrbleckBahrenborstelVarrelKirchdorfWagenfeldBarenburgBarenburgEydelstedtSulingenDrentwedeScholenEhrenburgNeuenkirchenMaasenBorstelSiedenburgMellinghausenStaffhorstSchwafördenAsendorfAffinghausenSudwaldeSchwarmeMartfeldBruchhausen-VilsenTwistringenBassumSykeWeyheStuhr
Karte

Wagenfeld ist eine im Süden des Landkreises Diepholz gelegene Einheitsgemeinde mit den Ortsteilen Wagenfeld im westlichen und Ströhen im östlichen Teil.

Geografie

Geografische Lage

Wagenfeld befindet sich ungefähr in der Mitte zwischen den Städten Bremen (70 km) im Norden und Osnabrück (50 km) im Südwesten. Nordwestlich liegt es am Ausläufer des Kellenbergs und hat dort die höchste Erhebung von ca. 69 m ü. NN (Bockeler Berg). Der Höhenunterschied beträgt zwischen 33 m ü. NN bis 69 m ü. NN.

Wagenfeld hat eine Gesamtfläche von 117,36 km² davon im Ortsteil Wagenfeld 76,35 km² und Ströhen 41,01 km². Moorfläche sind 13,90 km² = 8,5 %. Im bzw. am Rand des Gemeindegebiets befinden sich diese größeren Moorgebiete im Uhrzeigersinn: Neustädter Moor, Renzeler Moor, Großes Moor, Oppenweher Moor und Rehdener Geestmoor.

Flüsse und Bäche

Wagenfelder Aue Blickrichtung Süden
Neustädter Moor; im Hintergrund der Kleine Aussichtsturm

Die Gemeinde wird von mehreren kleinen Bächen durchflossen, die vorwiegend der Urbarmachung der Moore dienten. Größere Flüsse sind die Wagenfelder Aue, ein südöstlicher Zufluss der Hunte und die Große Aue im südöstlichen Gebiet bei Ströhen, die ein Nebenfluss der Weser ist.

Geologie

  • Bockeler Berg: Stauchmoränen, Podsol, Braunerde
  • Am Fuße des Bockeler Berges, auf dem Pustel, Teile von Butzendorf: Flugsand und Podsol
  • Förlinger Moor und Randflächen vom Bockeler Moor: Niedermoor
  • Neustädter Moor, zentrales Bockeler Moor: Hochmoor
  • Entlang der Großen Aue: Auesand, Niedermoor-Gley, Moor
  • Andere Wagenfelder und Ströher Gebiete: Niederungssand-Gley-Podsol, Moor-Gley

Ausdehnung des Gemeindegebiets

Die Entfernung zwischen den äußersten Grenzpunkten beträgt von Nord nach Süd 9,5 km und von West nach Ost 18 km.

Gemeindegliederung

Die Einheitsgemeinde Wagenfeld besteht aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Wagenfeld-Bockel, Wagenfeld-Förlingen, Wagenfeld-Haßlingen, Wagenfeld-Neustadt und Ströhen.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind – von Norden aus im Uhrzeigersinn: Samtgemeinde Rehden, Samtgemeinde Kirchdorf, Uchte (Landkreis Nienburg), Oppenwehe und Preußisch Ströhen (beide Landkreis Minden-Lübbecke, Nordrhein-Westfalen) und Samtgemeinde Altes Amt Lemförde.

Geschichte

Die Auburg 1654/1658
St. Antoniuskirche 1850 oder 1860
Auburg 1892
Altes Amtshaus (in der Mitte); Links davon ist das ebenfalls nicht mehr existierende Alte Rathausgebäude

Der Name Wagenfeld taucht zum ersten Mal um 1280 in einem Verzeichnis der gräflichen ravensbergischen Lehnsgüter auf. An der durch das Dorf fließenden Wagenfelder Aue ließen die Grafen von Diepholz Ende des 15. Jahrhunderts eine Schutzfeste mit dem Namen Auburg errichten. Diese Wasserburg, auf einer Insel zwischen einem abgezweigten Arm der Aue und der Wagenfelder Aue gelegen, sollte die benachbarten Mindener abschrecken, die damals regelmäßig in das Gebiet einfielen. Diese fühlten sich jedoch gerade durch den Bau der Auburg provoziert und zerstörten diese in der Folgezeit mehrere Male.

Als 1585 der noch nicht einmal 30 Jahre alte Graf Friedrich II. von Diepholz verstarb, brach ein Rechtsstreit über die territoriale Zugehörigkeit des Amtes Auburg aus. Am Ende huldigten noch im gleichen Jahr die Auburger dem Landgrafen von Hessen-Kassel als ihrem neuen Landesherrn.

19. Jahrhundert

Während der Napoleonischen Kriege gehörte Wagenfeld von 1810 bis 1813 zum Kanton Rahden des Arrondissement Minden im Departement Oberems des Französischen Kaiserreichs. Nach Napoleons missglücktem Russlandfeldzug flohen die französischen Truppen 1813 aus dem Gebiet.

Erst 230 Jahre nach der Abspaltung von Diepholz 1585 – am 23. September 1815 – kamen im Zuge der Verhandlungen über den Zweiten Pariser Frieden Preußen, Hannover und Hessen überein, dass das Amt Auburg an Hannover abzutreten sei. Fünf Jahre später wurde die Amtsvogtei Auburg wieder dem Amt Diepholz angegliedert.

Nach der Verkoppelung Wagenfelds 1853–1860 wurden die vier Ortschaften Bockel, Neustadt, Förlingen und Haßlingen der Verwaltung eines Bürgermeisters übergeben – aus dieser Zeit stammt wohl auch die regionale Überlieferung, dass Wagenfeld „das größte Dorf Deutschland“ sei – denn die neue Gemeinde hatte im Verhältnis zu anderen damaligen Gemeinden eine unübliche Größe.

20. Jahrhundert

1908 hat der damalige Landrat Quassowski des Kreises Diepholz alle vier Ortsteile Wagenfelds in politische Gemeinden mit einem gewählten Gemeinderat umgewandelt damit diese leichter Staatszuschüsse für die Schulunterhaltung erhalten konnten. Ganz Wagenfeld wurde zu einer Samtgemeinde mit vier Mitgliedsgemeinden.

1937 erwarb die Samtgemeinde Wagenfeld das Gebäude der Auburg sowie 26 Morgen Land. Während des NS-Regimes wurden zwölf ehemals in Wagenfeld ansässige jüdische Bürger und deren Ehegatten von ihren damaligen Wohnorten in sechs unterschiedliche Ghettos und Konzentrationslager (Auschwitz, Riga, Stutthof, Theresienstadt, Treblinka und Trostinez) deportiert und ermordet. Weitere 20 jüdische Wagenfelder konnten bis 1938 zum größten Teil in die USA, nach Großbritannien, Palästina oder Argentinien fliehen. Seit dem 14. September 2008 erinnert ein Gedenkbaum mit Gedenkplatte nahe dem Herrenhaus Auburg an die Wagenfelder Opfer der Shoa.

Von Mai 1946 bis Oktober 1948 wurde von der britischen Militärverwaltung nach dem Muster der britischen Kommunalverwaltung ein Gemeindedirektorenbezirk mit den Gemeinden Rehden, Hemsloh, Barver, Wagenfeld und Hannoversch Ströhen gebildet, dessen Verwaltungszentrum in der Auburg eingerichtet wurde. Im Oktober 1948 wurden in Niedersachsen alle Direktorenbezirke wieder aufgelöst und alle ehemaligen Gemeinden wieder mit Bürgermeistern besetzt.

Am 25. November 1966 beschloss der Niedersächsische Landtag das „Wagenfelder Gesetz“ zur Schaffung der Einheitsgemeinde Wagenfeld aus den vier Gemeinden Wagenfeld-Bockel, Wagenfeld-Förlingen, Wagenfeld-Haßlingen und Wagenfeld-Neustadt. Das Gesetz trat am 1. Januar 1967 in Kraft. Am 1. März 1974 wurde die Gemeinde Ströhen eingegliedert.[2] Grundlage dafür war das „Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden im Raume Grafschaft Diepholz / Grafschaft Hoya / Delmenhorst“ vom 8. November 1973.

Heute befindet sich auf dem Gelände der Auburg nur noch das Herren- und Gesindehaus. Nach 1945 wohnten dort zunächst acht Jahre lang Flüchtlingsfamilien. Danach dienten die Gebäude bis 1967 als landwirtschaftliche Berufsschule. [3]

Gegenwart

1998/1999 wurde das historische Gebäude der Auburg restauriert. Seither bietet der „Kulturkreis Auburg“ in seinen Räumlichkeiten ein abwechslungsreiches Kulturprogramm an.

Von 1961 bis 2002 war Wagenfeld ein Bundeswehrstandort: Die Luftwaffe unterhielt dort die 3. Batterie des Flugabwehrraketenbataillons 25 (3. Batt./FlaRakBtl. 25), das der 4. Luftwaffendivision (Aurich) zugeordnet war. Dazu waren in dem Ort bis 1988 Soldaten der 42. US-Artillerie-Abteilung stationiert, die die kleine Zahl Atomsprengköpfe bewachten, die im Verteidigungsfall – nach Freigabe durch die Amerikaner – durch Bundeswehrsoldaten abgeschossen worden wären. Als Waffensystem wurden anfangs konventionelle Nike Ajax-Raketen, danach über viele Jahre Nike Hercules-Raketen (mit sowohl konventionellen als auch nuklearen Sprengköpfen) verwendet, die schließlich ab 1989 durch die MIM-104 Patriot (konventionell) abgelöst wurden. Die Umrüstung auf das Patriot-System machte die kleine US-Garnison überflüssig. Im Zuge ihrer Verkleinerung nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes hat die Bundeswehr ihren Standort Wagenfeld schließlich aufgelöst. Zu sehen sind bis heute die Kaserne, die geräumte Raketen-Abschussstellung (Bunker) sowie der ehemalige Feuerleit-Bereich (frühere Radarstellung).

Die Gemeindeverwaltung bezog 2003 einen Flügel des neuen „Dienstleistungszentrums Wagenfeld“[4], während das Alte Rathaus an der Hauptstraße heute nicht mehr besteht.

St. Antoniuskirche mit Station 11 des Bibelgartens („Abendmahl“)

Religionen

  • 2 Kirchen in zwei Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinden
    • St. Antonius in Wagenfeld mit einem 2013 angelegten Bibelgarten[5]
    • Kirchengemeinde Ströhen
  • 1 Moschee

Politik

Das Rathaus der Gemeinde Wagenfeld

Gemeinderat

Der Gemeinderat der Gemeinde Wagenfeld besteht aus 18 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 6.001 und 7.000 Einwohnern.[6] Die 18 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2011 und endet am 31. Oktober 2016.

Stimmberechtigt im Rat der Gemeinde ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister Matthias Kreye (parteilos).

Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 2001.

Rat der Gemeinde Wagenfeld: Wahlergebnisse und Gemeinderäte
CDU SPD FDP UWG Gesamt Wahl-
beteiligung
Wahl-
berechtigte
Wähler
Gemeinderatswahl 2011
Wahlbeteiligung: 48,56 %
 %
50
40
30
20
10
0
44,24 %
22,20 %
21,02 %
12,52 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2006
 %p
   2
   0
  -2
  -4
  -6
+1,95 %p
+1,30 %p
+0,79 %p
−4,03 %p
Wahlperiode % Mandate % Mandate % Mandate % Mandate % Gesamtanzahl der Sitze im Rat %
2001–2006 45,30 10 22,10 4 14,80 3 17,80 3 100 20 51,20 5.848 2.997
2006–2011 42,29 9 20,23 4 16,55 3 20,90 4 100 20 51,61 5.938 3.065
2011–2016 44,24 8 21,02 4 12,52 2 20,20 4 100 18 48,56 5.897 2.864
Quellen: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen[7], Landkreis Diepholz[8].

Bürgermeister

Seit 1. November 2014 ist der parteilose Matthias Kreye der hauptamtliche Bürgermeister der Gemeinde Wagenfeld. Bei der letzten Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014 wurde er mit 63,78 % der Stimmen gegen drei Mitbewerber gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 61,24 %.[9] Kreye trat seine Amtszeit am 1. November 2014 an und löste den bisherigen Amtsinhaber Wilhelm Falldorf (CDU) ab, der nicht mehr kandidiert hatte.

1997 wurde in Wagenfeld die seit 1946 bestehende zweigleisige Gemeindespitze, mit einem hauptamtlichen Gemeindedirektor und einem ehrenamtlichen Bürgermeister, nach der Norddeutschen Ratsverfassung aufgegeben. Die Gemeindedirektoren waren die Samtgemeindebürgermeister von 1946–1966, anschließend in der Einheitsgemeinde Karl-Heinz Placke (1966–1995) und Henning Albers (1995–1997).

Bisherige Amtsinhaber der Einheitsgemeinde

  • 1967–1972: Karl Tünemann (CDU)
  • 1972–1974: Walter Scheland (FDP)
  • 1974–1976: Karl Falldorf (CDU)
  • 1976–1992: Walter Scheland (FDP)
  • 1992–2014: Wilhelm Falldorf (CDU)
  • seit 2014: Matthias Kreye (parteilos)

Ortsvorsteher Ortschaft Ströhen

  • 1974–1991: Edith Meyer
  • 1991–1992: Friedrich Tegeler
  • 1992–1996: Werner Tacke
  • 1996–2003: Willi Hilgemeier
  • seit 2003: Hermann Tacke

Bürgermeister vor dem Zweiten Weltkrieg

  • n. a. – 1865: Carl Ludwig Clodius
  • 1865–1878: Carl Bulck
  • 1878–1884: Georg Kinghorst
  • 1884–1903: Carl Kielmann
  • 1903–1916: Wilhelm Koch
  • 1916–1920: Georg Kinghorst
  • 1920–1935: Ernst Schmidt
  • 1935–1945: Friedrich Scheland
  • Mai-Nov 1945: Nikolaus Riedel
  • 1945–1946: Paul Erdmann

Direktorenbezirk

  • 1946–1948: Helmut Escher
(eingesetzt als Gemeindedirektor durch die britischen Besatzer)

Bürgermeister der Viertelsgemeinden 1946–1966
Samtgemeindebürgermeister:

  • 1946–1956: Karl Finkenstädt
  • 1956–1966: Karl Tünemann

Bokel:

  • 1946–1960: Fritz Hüsker
  • 1960–1966: Karl Winkelmann

Förlingen:

  • 1946–1952: Friedrich Ufferfilge
  • 1952–1956: Wilhelm Sander
  • 1956–1966: Wilhelm Hadeler

Haßlingen:

  • 1946–1956: Wilhelm Kaufmann-Grote
  • 1956–1966: Walter Scheland

Neustadt:

  • 1946–1952: August Bünte
  • 1952–1966: Friedrich Cording

Wappen

Wappen Wagenfeld
Wappen Wagenfeld
Wagenfelder Logo

Blasonierung: Das Wappen ist geteilt. Oben in Silber ein schreitender roter Löwe. Unten eine Schachtung von Blau und Silber angeordnet in drei Reihen zu fünf Plätzen.

Beschreibung: Das Gemeindewappen ist den Familienwappen der Freiherren von Cornberg entlehnt, und ist nur farblich etwas verändert. Der schreitende Löwe steht für die Abstammung der Familie von den Landgrafen von Hessen. Die Schachtung steht im Familienwappen für ein Schachbrett und ist im Familienwappen in den Farben Blau Rot und Silber gehalten. Die Gemeinde Wagenfeld teilt dieses Wappen, jeweils in der Farbgebung des geschachten Feldes verändert, mit der Gemeinde Cornberg.

Städtepartnerschaften

Wagenfeld unterhält seit 1977 eine Partnerschaft mit dem französischen Kanton Vibraye.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Auburg

Die Auburg in Wagenfeld

Von der einstigen Burganlage der Auburg des Mittelalters befindet sich heute auf dem Gelände nur noch das Herren- und Gesindehaus. Weitere Gebäude und Hallen werden von dem örtlichen Bauhof genutzt.

Theater

Im Wagenfelder Freilichttheater („Freilichtbühne Wagenfeld“) wird jedes Jahr aufs Neue im Sommer plattdeutsches Laientheater gezeigt.

Tierpark

Araberpferde im Tierpark Ströhen

Im ganzjährig geöffneten Tierpark Ströhen kann man Tiere aus aller Welt finden. Im Tierpark befindet sich außerdem das Vollblut Araber Gestüt Ismer.

Jüdischer Friedhof

Der Jüdische Friedhof in Wagenfeld ist ein Kulturdenkmal. Er ist einer von acht gut erhaltenen jüdischen Friedhöfen im Landkreis Diepholz. Auf dem Friedhof in einem Wäldchen an der „Barver Straße“ befinden sich 27 Grabsteine aus den Jahren 1811 bis 1927 von jüdischen Verstorbenen.

Draisinenverkehr und Moorbahn

Auf der ehemaligen Bahnstrecke Rahden – Ströhen (Han.) wird heute ein Eisenbahn-Draisinenverkehr für Touristen angeboten. In Ströhen findet dann der „Spurwechsel“[10] statt, denn hier schließt eine als Touristenbahn umgebaute ehemalige Moorbahn an. Die etwa 3,5 km lange Strecke führt zum Naturschutzgebiet Neustädter Moor. Sie endet in der Nähe des Schäferhofs Teerling, wo ein Moorpad in das Moor beginnt.

Söhlers Windmühle

Söhlers Mühle in Wagenfeld-Neustadt

1905 wurde die Mühle durch Friedrich Söhler erbaut. Sie ist als Durchfahrtholländer mit einem vierstöckigen Unterbau und Oberteil aus Ziegelsteinen erbaut. Die Mühle ist mit Segelflügeln, Kappe und Eichenschindeln ausgestattet. 1990 wurde sie komplett restauriert und wurde auch einige Zeit als Hochzeitsmühle genutzt.[11]

Verbände

Wagenfeld ist Mitglied mehrerer Natur- und Kulturverbände: Diepholzer Moorniederung, Naturpark Dümmer, DümmerWeserLand, Niedersächsische Spargelstraße und Niedersächsische Mühlenstraße.

Regelmäßige Veranstaltungen

Seit über 425 Jahren findet am letzten Freitag im August der Wagenfelder Großmarkt statt. Aus dem anfänglichen Tanzvergnügen und Handel der bäuerlichen Bevölkerung ist im Laufe der Zeit ein Vergnügungsmarkt entstanden.

Auf dem Heidering veranstaltet der Motorradsportclub MSC Heidering Wagenfeld regelmäßig Speedway-Training. Besonders hervorzuheben ist das große Ostertraining am Karsamstag.

Kulinarische Spezialitäten

  • Ströher Schwarten: Getränk, bestehend aus 1/3 Wasser, 1/3 feinsten Bohnenkaffee und 1/3 Korn
  • Pickert: pfannkuchenartiges Gericht aus geriebenen Kartoffeln

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Zu den in Wagenfeld ansässigen größeren Unternehmen gehören:

Bildung

  • 2 Grundschulen (Auburg-Schule in Wagenfeld und Grundschule Ströhen)
  • 1 Oberschule in Wagenfeld als weiterführende Schule
  • VHS des Landkreises Diepholz betreibt hier eine Arbeitsstelle.
  • Gemeindebücherei im Untergeschoss der Auburg-Schule

Öffentliche Einrichtungen

Soziale Einrichtungen

  • 2 Kindergärten
    • Ev. Kindergarten „Pusteblume“ in Wagenfeld und DRK-Kindergarten in Ströhen
  • Deutsches Rotes Kreuz, Ortsvereine Wagenfeld und Ströhen
  • 2 Senioreneinrichtungen

Freizeit- und Sportanlagen

  • 8 Fußball- und Bolzplätze
  • 3 Sporthallen
  • 1 Tennisanlage mit 3 Plätzen in Wagenfeld[12]
  • 1 Hallenfreibad in Wagenfeld
  • 7 Schießsportanlagen
  • 1 Paintballanlage[13] (auf dem ehemaligen Militärgelände)
  • 1 Golfanlage 18-Loch[14]
  • 1 Speedwaybahn Heide-Ring

Verkehr

Straßenverkehr

Wagenfeld ist über die B 239 zu erreichen die von Nordwest nach Südost die Gemeinde durchquert und direkt durch die Ortschaft Wagenfeld verläuft. Zudem ist das Gemeindegebiete dicht durch mehrere Landesstraßen erschlossen: L 343, L 344, L 345, L 347 und L349. Autobahnanschlüsse sind in Holdorf an die A1 (40 km) über die B 239 und B 214 im Westen und Kirchlengern an die A30 (44 km) und A2 direkt über die B 239 im Süden.

öffentliche Verkehrsmittel

Es gibt zwei täglich verkehrende Buslinien die durch die Weser-Ems Busverkehr und Lahrmann Bus betrieben werden:

Zudem wird zu Schulzeiten durch mehrere Linien der Schülerverkehr sichergestellt. Die Gemeinde liegt im Tarifgebiet des Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen.

Schienenverkehr

In Ströhen befindet sich ein inaktiver Bahnhof an der Bahnstrecke Bassum–Herford. Die Einstellung des Personenverkehrs war am 22. Mai 1982. Die endgültige Stilllegung der Strecke folgte am 1. Juni 1994.

Zurzeit finden auf der Strecke Rahden – Ströhen Draisinenfahrten für Touristen statt.[15]

In Planung ist durch das „Aktionsbündnis Eisenbahnstrecke Bassum-Bünde“[16] die Reaktivierung der Strecke Bassum – Rahden als „Dümmer-Weser-Bahn“ und Betreibung durch die Bonner-Rhein-Sieg-Eisenbahn bis 2020.

Flugverkehr

Die nächsten Flughäfen sind:

Persönlichkeiten

Jan Hinnerk Woerdemann

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen, die mit der Gemeinde verbunden sind

  • Freiherr Carl v. Cornberg-Auburg (letzter Baron aus der Linie Auburg)
  • Adam von Cornberg (* 23. Juni 1659; † 1728 in Auburg), Oberhauptmann
  • Jan Hinnerk Wördemann (* 1. Mai 1851 in Dörpel; † 18. Dezember 1923 in Wagenfeld), Heimatdichter

Literatur

  • Wilhelm Falldorf: 'Häst all hört?' Sagen un annere lögenhaftige Geschichten ut Wagenfeld un Ströhen. Wagenfeld 1986, 72 S.
  • Wilhelm Falldorf: Wagenfeld und Ströhen. Ein geschichtlicher Überblick. Wagenfeld 1988.
  • Wilhelm Falldorf: Wagenfeld und Ströhen in alten Bildern. Band I (Hrsg.: Gemeinde Wagenfeld), Wagenfeld 1986, 96 S. m. 80 Abb.
  • Timo Friedhoff: Kirche und Kirchengeschichte in Wagenfeld. Wagenfeld 2001
  • Timo Friedhoff: 'Richtschnur meines Lebens …' – Das Leben der Freifrau Henriette von Cornberg-Auburg, geb. Freiin von Freitag-Daren. (Monographie), Wagenfeld 2001
  • Timo Friedhoff: Wagenfelder Fragmente. Die Geschichte der jüdischen Gemeinde Wagenfelds vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Geest-Verlag, Vechta-Langförden 2008; ISBN 978-3-86685-138-2
  • Julius Hummel: Chronik der Gemeinde Wagenfeld und des Amtes Auburg. (Hrsg.: Gemeinde Wagenfeld), Wagenfeld 1972, 209 S. mit zahlr. Abb.
  • Rolf Ismer: Der Naturtierpark Ströhen. Wagenfeld 2001.
  • Almuth Lessing: Wagenfeld. In: Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Band 1 und 2 (1668 S.), Göttingen 2005, Seite 1524–1527
  • Gerold Schmidt: Die Familie Scheide. Teil I: Die Herkunft aus Wagenfeld (Kreis Diepholz) und Ausdehnung nach Oldenburg. Oldenburgische Familienkunde, Heft 1/2, Jahrg. 38/1996, 106 S.

Weblinks

Commons: Wagenfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 190.
  3. http://www.wagenfeld.de/internet/page.php?naviID=8000013&site=8000004&brotID=8000013&typ=2&rubrik=8000006 /Die Geschichte von Wagenfeld
  4. http://www.bau-team-husmann.de/referenzen/gewerbebauten/dlz-wagenfeld/
  5. Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Antonius Wagenfeld: Herzlich willkommen im Bibelgarten Wagenfeld „Blickwechsel“
  6. Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 6. Dezember 2014
  7. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Tabelle 5000311
  8. Landkreis Diepholz, Amtliche Endergebnisse der Kreiswahl am 9. September 2011
  9. Einzelergebnisse der Direktwahlen am 25. Mai 2014 in Niedersachsen, abgerufen am 6. Dezember 2014
  10. http://www.spurwechsel-wagenfeld.de/
  11. http://www.niedersaechsische-muehlenstrasse.de/index.php?id=160
  12. http://www.tus-wagenfeld.de/
  13. http://www.paintball-wagenfeld.de/
  14. http://www.golfpark-wagenfeld.de/
  15. Auenland-Draisinen
  16. Aktionsbündnis Eisenbahnstrecke Bassum-Bünde