Soyen

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Wappen Deutschlandkarte
Soyen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Soyen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 6′ N, 12° 13′ OKoordinaten: 48° 6′ N, 12° 13′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Rosenheim
Höhe: 475 m ü. NHN
Fläche: 28,96 km2
Einwohner: 3039 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 105 Einwohner je km2
Postleitzahl: 83564
Vorwahl: 08071
Kfz-Kennzeichen: RO, AIB, WS
Gemeindeschlüssel: 09 1 87 176
Gemeindegliederung: 85 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Riedener Str. 11
83564 Soyen
Website: www.soyen.de
Erster Bürgermeister: Thomas Weber (FWG)
Lage der Gemeinde Soyen im Landkreis Rosenheim
KarteChiemsee (Gemeinde)Chiemsee (Gemeinde)ChiemseeÖsterreichLandkreis AltöttingLandkreis EbersbergLandkreis ErdingLandkreis MiesbachLandkreis MünchenLandkreis Mühldorf am InnLandkreis TraunsteinRosenheimRotter Forst-SüdRotter Forst-NordAlbachingAmerangAschau im ChiemgauBabenshamBad AiblingBad EndorfBad FeilnbachBernau am ChiemseeBrannenburgBreitbrunn am ChiemseeBruckmühlEdlingEggstättEiselfingFeldkirchen-WesterhamFlintsbach am InnFrasdorfGriesstättGroßkarolinenfeldGstadt am ChiemseeHalfingHöslwangKiefersfeldenKolbermoorNeubeuernNußdorf am InnOberaudorfPfaffing (Landkreis Rosenheim)Prien am ChiemseePruttingRamerbergRaublingRiederingRimstingRohrdorf (am Inn)Rott am InnSamerbergSchechenSchonstettSöchtenauSoyenStephanskirchenTuntenhausenVogtareuthWasserburg am Inn
Karte
Westliche Ortseinfahrt

Soyen ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Rosenheim, fünf Kilometer nordnordwestlich von Wasserburg am Inn gelegen. Reste der alten Burgen Hohenburg und Königswart weisen noch heute auf die geschichtsträchtige Vergangenheit des Orts hin.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die letzte Eiszeit und mit ihr der Inngletscher formten eine hügelige Landschaft und bildeten auch mehrere Seen. So zum Beispiel den Altensee und den Soyensee. Beide Seen befinden sich im Privatbesitz. Während sich der Soyensee hingegen nach einer zu leistenden Gebühr noch immer als Badesee eignet, ist der Altensee mittlerweile für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathaus

Soyen hat 85 Gemeindeteile:[2]

Natur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Schutzgebiete berühren das Gemeindegebiet:

  • Naturschutzgebiet Hochmoor am Kesselsee (NSG-00156.01)
  • Landschaftsschutzgebiet Schutz von Landschaftsteilen um den Staudhamer See in den Gemeinden Steppach, Soyen, Attel und Edling (LSG-00164.01)
  • Landschaftsschutzgebiet Schutz von Landschaftsteilen um den Altensee in der Gemeinde Soyen (LSG-00100.01)
  • Landschaftsschutzgebiet Schutz des Soyensees und seiner Umgebung (LSG-00054.01)
  • Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Moore um Wasserburg (7939-371)
  • Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Innauen und Leitenwälder (7939-301)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schlossberg (Burgstall) Hohenburg

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten urkundlichen Aufzeichnungen gehen auf das Jahr 816 zurück. Soyen war Teil des Herzogtums Bayern und gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Wasserburg. Soyen wurde im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern 1818 eine selbständige politische Gemeinde.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1880 wurde die Gemeinde Buchsee nach Soyen eingemeindet.[4] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. April 1971 Teile der aufgelösten Gemeinden Schleefeld und Allmannsau eingegliedert. Am 1. Juli 1971 kam die Gemeinde Schlicht hinzu.[5]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Zahl der Einwohner der Gemeinde von 2353 auf 2894, also um 541 Einwohner bzw. um 23 %.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat besteht aus 14 ehrenamtlichen Räten und dem 1. Bürgermeister Thomas Weber. Seine Stellvertreter sind Afra Zantner und Johann Hinterberger.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit April 2020 amtiert Thomas Weber als Erster Bürgermeister. Seine Vorgänger waren Karl Fischberger (2008–2020), Lorenz Kebinger (1996–2008) und Hans Zoßeder (1968–1996).

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung:Gespalten von Silber und Rot; vorne schräg gekreuzt zwei rote Schlüssel, hinten ein silberner Schrägbalken.“[6]

Wappenführung seit 1974

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filialkirche St. Mariä Himmelfahrt in Kirchreit

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Soyen gibt es viele Kirchen und Kapellen, etwa die Pfarrkirche St. Peter in Rieden oder die ehemalige Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Kirchreit. Als beachtliches Industriedenkmal ist die große Eisenbahnbrücke in Königswart, die das Tal des Flusses Inn überspannt, zu nennen.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Soyen gibt es zahlreiche Vereine, wie zum Beispiel den TSV Soyen, der mit seiner Fußballabteilung derzeit in der A-Klasse spielt. Weitere Abteilungen sind Tennis, Tischtennis, Volleyball, Damen-Gymnastik, Fitness und Radtreff. Zudem gibt es auch mehrere Schützenvereine in der Gemeinde, die sich auch untereinander messen.

Soyen als Filmkulisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Soyen war Schauplatz für drei Filme (Zeitreise durch Soyen, 2016, Ein Dorf steht Kopf, 2018, und Mit dem Rückwärtsgang nach vorn, 2020) des ortsansässigen Regisseurs Sebastian Schindler.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehrsmäßig ist der Ort über die B 15, die Bahnstrecke Rosenheim–Mühldorf sowie der Buslinie 9411 Wasserburg–Haag angebunden. Nach mehreren tödlichen Unfällen an den unbeschrankten Bahnübergängen Mühlthal und Hörgen entstand 2019 eine Brücke über der Bahnstrecke Rosenheim-Mühldorf im Gemeindeteil Mühlthal.[7] Anschließend wurde der Bahnübergang Hörgen zurückgebaut.

Radwege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Innradweg von Wasserburg verläuft weiter bis ins Gemeindegebiet von Soyen, wo er allerdings in Zell aufgrund eines Erdrutsches vor langer Zeit unterbrochen wird.

Im Jahr 2020 wurde der Radweg von Strohreit bis zur B15 weitergebaut.

Als Rundweg gibt es den Weg "Von Kapelle zu Kapelle", welcher als Projekt einer Klasse der Anton-Heilingbrunner-Schule entstand.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Xaver Huber (* 23. Juli 1819 in Kirchreit; † 4. Oktober 1888 in Hoboken, New Jersey), römisch-katholischer Priester und Karmelit. Mit seinem Mitbruder Cyrill Knoll brachte er seinen Orden in die Vereinigten Staaten von Amerika.
  • Erwin Rehling (* 1954), Autor und Musiker

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Soyen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Soyen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 8. Oktober 2021.
  3. Der Gemeindeteilname wurde durch das Landratsamt Rosenheim mit Bescheid vom 1. April 2009 von Plöd in Oberkraimoos geändert. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Bayern in Zahlen. Nr. 9 / 2009, S. 358.
  4. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 44–45, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat – Landkreis Wasserburg a.Inn; Fußnote 2).
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 589.
  6. Eintrag zum Wappen von Soyen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  7. Nach 6 tödlichen Unfällen: Endlich Brückenschlag über die Bahn in Soyen. 24. Juli 2019, abgerufen am 13. März 2021.