Wahlbezirk Böhmen 97

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Wahlbezirk Böhmen 96
Land Österreich-Ungarn
Kronland Böhmen
Wahlkreisnummer 96
Typ Städtewahlkreis
Region Asch
Abgeordnete

Der Wahlbezirk Böhmen 97 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Böhmen. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke mit je einem zu wählenden Abgeordneten, die durch Direktwahl mit allfälliger Stichwahl bestimmt wurden. Der Wahlkreis Böhmen 97 umfasste den Gerichtsbezirk Asch ohne die Stadt Haslau.[1] Aus der Reichsratswahlen 1907 ging Eduard von Stransky von der Freialldeutschen Partei als Sieger hervor. Stransky unterlag bei der Reichsratswahl 1911 seinerseits in der Stichwahl dem Sozialdemokraten Oswald Hillebrand.

Wahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reichsratswahl 1907[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] sowie am 23. Mai 1907 (Stichwahl)[3] durchgeführt.

Erster Wahlgang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Franz Schuhmeier Sozialdemokratische Partei 3718 49,4 %
Eduard von Stransky Freialldeutschen Partei 1808 24,0 %
Franz Stein Alldeutsche Vereinigung 1747 23,2 %
Thomas Urban Christlichsoziale Partei 198 2,6 %
Sonstige Parteien 4 0,1 %
Wahlberechtigte: 8166, Ungültige Stimmen: 49, Wahlbeteiligung: 92,8 %

Stichwahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Eduard von Stransky Freialldeutschen Partei 3924 51,7 %
Franz Schuhmeier Sozialdemokratische Partei 3666 48,3 %
Wahlberechtigte: 8164, Ungültige Stimmen: 113, Wahlbeteiligung: 94,4 %

Reichsratswahl 1911[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911[4] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl)[5] durchgeführt.

Erster Wahlgang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Oswald Hillebrand Sozialdemokratische Partei 3383 43,0 %
Eduard von Stransky Deutschradikale Partei 2303 29,2 %
Theodor Rakus Alldeutsche Vereinigung 2020 25,6 %
Sonstige 170 2,2 %
Wahlberechtigte: 8636, Ungültige Stimmen: 103, Wahlbeteiligung: 92,4 %

Stichwahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Oswald Hillebrand Sozialdemokratische Partei 3888 53,0 %
Eduard von Stransky Deutschradikale Partei 3446 47,0 %
Wahlberechtigte: 8436, Ungültige Stimmen: 494, Wahlbeteiligung: 92,8 %

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 15. Mai 1907, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  3. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 24. Mai 1907, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  4. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 14. Juni 1911, S. 3 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab
  5. Artikel in: Prager Abendblatt. Beilage zur Prager Zeitung / Prager Abendblatt, 21. Juni 1911, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/pab

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1907 - 1913, XI. Legislaturperiode (XVIII Session). Wiener Verlag, Wien, Leipzig 1907, S. 406
  • Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1911 - 1917, XII. Legislaturperiode. Verlag Dr. Rudolf Ludwig, Wien 1911, S. 334