Walpersdorf (Netphen)

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Walpersdorf
Stadt Netphen
Koordinaten: 50° 54′ N, 8° 12′ OKoordinaten: 50° 54′ 13″ N, 8° 12′ 28″ O
Höhe: 384 (380–440) m
Fläche: 9,21 km²
Einwohner: 406 (29. Apr. 2023)
Bevölkerungsdichte: 44 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1969
Postleitzahl: 57250
Vorwahl: 02737
Walpersdorf
Walpersdorf

Walpersdorf ist ein ostsüdöstlicher Stadtteil von Netphen im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen. Er hat 9,2 km² Fläche und 406 Einwohner (29. April 2023).

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Siegquelle bei Walpersdorf

Walpersdorf liegt im Siegerland im Südteil des Rothaargebirges, rund 7 km ostsüdöstlich der Netphener Kernstadt. Es ist die erste Ortschaft am quellnahen Oberlauf der Sieg, in die im Dorf der Michelbach und Sindernbach (gespeist vom Butzbach) und in der Umgebung der Ahornbach, Kütschenlangenbach und Langenbach münden. In jeweils etwa 3 km Entfernung entspringen neben der Siegquelle auch die Lahnquelle und Eder; vorbei an diesen Quellen führt der Rothaarsteig. Das Dorf liegt zwischen 380 und 440 m ü. NHN[1]. Berge in der Umgebung sind unter anderem die Hohe Hardt (517 m ü. NHN)[1] im Westen, die Nordhelle (579,9 m ü. NHN) im Süden, und der Grauhain (ca. 638 m ü. NHN) im Südosten.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbarorte von Walpersdorf sind Benfe im Nordnordosten, Großenbach im Nordosten, Lahnhof im Südosten, Werthenbach im Süden, Nenkersdorf im Südwesten, Beienbach im Westen und Afholderbach im Nordwesten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1344 wurde Walpersdorf erstmals urkundlich erwähnt. Am 10. April 1960 war nahe Walpersdorf der Fund jungsteinzeitlicher Arbeitsgeräte zu verzeichnen.[2] Am 8. Juli 1823 wurde ein Schul- und Kapellengebäude eingeweiht.[3]

Bis Ende 1968 gehörte der Ort dem Amt Netphen an und wurde bei der zur kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1969 ein Ortsteil der neuen Großgemeinde Netphen[4], seit 2000 ein Stadtteil.

Am 19. Februar 2002 brannte die Walpersdorfer St. Sebastian-Kirche nach einem Blitzschlag aus.[5]

Einwohnerzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerzahlen des Ortes:[6]

Jahr Einwohner
1818 321
1885[7] 332
1895[8] 351
1905 307
1910[9] 326
1925[10] 339
1933[11] 360
Jahr Einwohner
1939[11] 335
1950 376
1961[12] 424
1967 452
1994[13] 485
2005 442
2009 426
Jahr Einwohner
2012 409
2013 393
2014 415
2013 393
2014 415
2015 408
2018 410
Jahr Einwohner
2021 390
2022 399

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kohlenmeiler bei Walpersdorf

Die Holzkohlenmeiler bei Walpersdorf zählen neben jenen in Grissenbach und Fellinghausen zu den letzten Kohlenmeilern im Siegerland. In ihnen wird die regional bekannte „Walpersdorfer Holzkohle“ in alter Tradition hergestellt. Verkohlt wird Eichen-, Birken- und Buchenholz. Aus 4 t Holz wird etwa 1 t Holzkohle hergestellt.

Außerdem sehenswert ist das Naturschutzgebiet „Märzbecherwiese“.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Walpersdorf liegt an der Landesstraße 719 (NenkersdorfVolkholz). Mit der Bundesautobahn 45 ist es über die Anschlüsse Wilnsdorf oder Siegen über die Hüttentalstraße (HTS) verbunden. Der Busverkehr wird von der Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd (VWS) betrieben.

Soziale Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Soziale Einrichtungen sind der Kindergarten, der Bolzplatz, ein großer Kinderspielplatz, die Katholische Pfarrkirche Sankt Sebastian und der Friedhof, den sich der Ort mit Nenkersdorf teilt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  2. Zurückgeblättert... In: Siegener Zeitung vom 30. April 2011.
  3. Zurückgeblättert... In: Siegener Zeitung vom 30. Juli 2011, S. 43.
  4. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 71.
  5. Blitzschlag zerstört Dorfkirche. In: archiv.ivz-aktuell.de. Ibbenbürener Volkszeitung, 20. Februar 2002, abgerufen am 12. Mai 2022.
  6. Otto Schaefer: Der Kreis Siegen. Siegen 1968.
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen. Verlag des Königlich Statistischen Bureaus, Berlin 1887, ZDB-ID 1458761-0, S. 112/113.
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen. Verlag des Königlich Statistischen Bureaus, Berlin 1897, S. 114/115.
  9. gemeindeverzeichnis.de: Landkreis Siegen
  10. genealogy.net: Amt Netphen
  11. a b Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Siegen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  12. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 261.
  13. Bernhard Oltersdorf: Netphen (Memento des Originals vom 7. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lwl.org (PDF; 9 MB), ca. 1995