Walter Rilla

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Walter Wilhelm Karl Ernst Rilla (* 22. August 1894 in Neunkirchen (Saar); † 21. November 1980 in Rosenheim) war ein deutscher Schauspieler und Schriftsteller.

Leben

Der Sohn des Eisenbahningenieurs Friedrich Wilhelm Rilla und seiner Ehefrau Karoline geborene Gründer besuchte das Fridericianum und die Universität in Königsberg. Sein Studium der Literatur, Kunstgeschichte und Philosophie führte in auch nach Breslau, Lausanne und Berlin.

1919 gründete er die Literaturzeitschrift „Erde“. In dieser Periode engagierte er sich zeitweise für die KPD beziehungsweise nach deren Gründung für deren Linksabspaltung KAPD[1]. Ab 1920 arbeitete er als Dramaturg für Berliner Theater. Seit den 1920er Jahren gehörte Walter Rilla, Bruder des mit Thomas Mann bekannten Paul Rilla, zu den wichtigsten deutschen Charakterschauspielern. 1926 spielte er neben Elisabeth Bergner in Der Geigenspieler von Florenz, 1928 neben Marlene Dietrich in Prinzessin Olala. 1933 emigrierte er nach England, wo er bis zum Ende der 1950er Jahre als anerkannter Nebendarsteller in Produktionen wie Star of India oder Sabotage Agent verblieb.

Seinen ersten Auftritt in Deutschland hatte er wieder in Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull an der Seite von Liselotte Pulver und Horst Buchholz. Äußerst erfolgreich waren seine Einsätze in den Edgar Wallace-Verfilmungen Der Fälscher von London und Zimmer 13; ebenso bleiben seine Filme Das Testament des Dr. Mabuse und Scotland Yard jagt Dr. Mabuse unvergessen. Er war, wie Klaus Kinski oder Dieter Borsche, aus den Krimis der 1960er Jahre nicht wegzudenken.

Darüber hinaus war Rilla Schriftsteller, Drehbuchautor, Produzent, Regisseur und Fernsehschauspieler. Er wurde in den 70er Jahren zum Grandseigneur der deutschen Filmindustrie und hatte seinen letzten Auftritt neben Ruth Leuwerik und Martin Held in Unordnung und frühes Leid. 1966 erhielt er das Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film.

Sein Sohn aus der Ehe mit Theresa Klausner († 1948) ist der britische Filmregisseur Wolf Rilla. Seit 1959 war er mit der Schriftstellerin Alix Degrelle-Hirth du Frênes verheiratet. Grabstelle Friedhof Oberaudorf / Bayern.

Filmografie

  • 1922: Hanneles Himmelfahrt
  • 1923: Die Finanzen des Großherzogs
  • 1924: Der Mönch von Santarem
  • 1924: Die Puppe vom Lunapark
  • 1925: Die Prinzessin und der Geiger
  • 1925: Liebesfeuer
  • 1926: Dürfen wir schweigen?
  • 1927: Die Bräutigame der Babette
  • 1927: Die weiße Spinne
  • 1927: Die geheime Macht
  • 1927: Orientexpreß
  • 1928: Prinzessin Olala
  • 1929: Die fidele Herrenpartie
  • 1929: Ehe in Not
  • 1930: Komm zu mir zum Rendezvous
  • 1930: Namensheirat
  • 1930: Zweierlei Moral
  • 1931: Schachmatt
  • 1931: Schatten der Manege
  • 1931: Leichtsinnige Jugend
  • 1931: 24 Stunden aus dem Leben einer Frau
  • 1933: Hände aus dem Dunkel
  • 1933: Ein gewisser Herr Gran
  • 1933: Abenteuer am Lido
  • 1933: Der Jäger aus Kurpfalz
  • 1934: Der Springer von Pontresina
  • 1935: Lady Windermeres Fächer
  • 1936: Liebeserwachen
  • 1936: Ein Lied klagt an
  • 1937: Königin Viktoria (Victoria the Great)
  • 1950: Herrliche Zeiten
  • 1950: Der goldene Salamander (Golden Salamander)

Werke

  • (Herausgeber): Die Erde. Politische und kulturpolitische Halbmonatsschrift. Band 1-2 [Jg. 1-2], 1919-1920. Reprint Nendeln, Kraus Reprint, 1970.
  • Saat der Zeit. München: Kindler 1955.
  • Ohnmacht des Herzens. Roman. A. d. Engl. vom Autor übertragen. München: Kindler 1956.
  • Herrlich wie am ersten Tag. Muenchen: Kindler 1957.

Weblinks

Quellen

  1. siehe: Stephan Reinhardt (Hg.): Die Schriftsteller und die Weimarer Republik. Ein Lesebuch. Berlin 1982, S. 93.