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Walter Veith

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Walter Julius Veith (* 25. Januar 1949) ist ein südafrikanischer Zoologe. Nach seinem Beitritt zur Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten verwarf er die Evolutionstheorie zu Gunsten eines Kreationismus und musste den Lehrstuhl für Zoologie an der Universität Kapstadt aufgeben. In Vorträgen, Videos und Büchern stellt er weltweit kreationistische und adventistische Überzeugungen sowie Verschwörungstheorien dar. Dazu gehören ein evangelikales Bibelverständnis mit massivem Eintreten für den Textus receptus, ein Werben für eine vegane Ernährung und der Glaube an die baldige Erfüllung biblischer Endzeit-Prophetie mit der Wiederkunft Jesu Christi.

Leben und Wirken

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Kindheit und Studium

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Walter Veith wuchs in einer gemischt-konfessionellen Familie auf. Sein Vater war Katholik, seine protestantische Mutter verstarb früh an Krebs.[1][2]

Veith begann 1971 das Studium der Zoologie an der Universität Stellenbosch, das er mit dem Master of Science abschloss. Seine Abschlussarbeit handelte von der Fortpflanzung des Bunten Zwergchamäleons. Nach einem zweijährigen Aufbaustudium folgte 1979 an der Universität Kapstadt seine Dissertation, die die Ernährungsweise des Knochen- und Klippfisches Clinus superciliosus im embryonalen Zustand röntgenspektropisch und elektronenmikroskopisch untersuchte. Bis dahin hatte er auch Vorlesungen über Zoologie an den Universitäten in Durban-Westville und in Stellenbosch gehalten.[3][4]

Lehrtätigkeit und religiöse Entwicklung

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Nach der Promotion lehrte Veith als außerordentlicher Professor an der Universität Stellenbosch und hielt bis 1987 Vorlesungen in Zoologie.[5]

Veith wandte sich dem adventistischen Glauben zu.[6] Durch den Glauben und das Bibelstudium verwarf er die Evolutionstheorie zu Gunsten des Kreationismus, wodurch er in Konflikt mit seinem Lehrauftrag geriet. Als er Vorlesungen über die vorgeblichen wissenschaftlichen Beweise für die biblische Schöpfungsgeschichte hielt, musste er die Universität Stellenbosch verlassen.[7]

1988 wurde er außerordentlicher Professor für Zoologie an der Universität des Westkaps. Ein Besuch bei Ariel Roth in Kalifornien, der am kreationistischen Geoscience Research Institute in Loma Linda nach geowissenschaftlichen Beweisen für die biblische Schöpfungsgeschichte forschte, inspirierte Veith dazu, eine eigene Vorlesungsreihe zur biblischen Schöpfungsgeschichte zu entwickeln.

Im folgenden Jahr erhielt Veith einen Einjahresvertrag an der Universität Kapstadt. Seine Vorlesungsreihe führte dazu, dass sein Vertrag nicht verlängert wurde und er lediglich ohne Lehrtätigkeit an der Universität des Westkaps angestellt wurde.In dieser Zeit begann er, Vortragsreihen außerhalb der Universität zu halten.[8] Die Vorträge führten ihn anfangs zu überwiegend adventistischen Gemeinden in die Vereinigten Staaten, nach Kanada, Australien und Europa. In seinen Vorträgen zum Thema Ernährung vermittelte er adventistische Werte wie Vegetarismus und Fasten. Sein erstes Buch erschien 1993 unter dem Titel Diet and Health.

1995 wurde er nach fünf Jahren ordentlicher Professor mit Lehrauftrag und gleichzeitig Leiter des Fachbereichs für Zoologie, der sich inhaltlich auch mit der Evolutionstheorie beschäftigte. Seine Vortragsreihen behandelten neben der Ernährung auch die biblische Schöpfungsgeschichte als einzige Erklärung für das Entstehen des Lebens, so auch in Vorlesungen an der Universität des Westkaps. 1998 legte Veith seine Lehrtätigkeit vorübergehend nieder.[9]

Nach schweren Konflikten innerhalb des Fachbereiches Zoologie an der Universität des Westkaps, verließ er den Fachbereich und lehrte fortan im Fachbereich Physiologie, wo er bis 2003 tätig war.[10] Mit dem Wechsel wurde ihm die Lehrbefugnis für Zoologie entzogen. Nach Ende seiner Tätigkeit in der Physiologie widmete sich Veith seinen Vortragsveranstaltungen.

Missionszentrum „Amazing Discoveries“

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Veith ist eng mit dem Missionszentrum Amazing Discoveries e. V. verbunden und ist dessen prominentester Referent. Das Zentrum ist an die adventistische Gemeinde Nürnberg-Marienberg angeschlossen. Weitere Missionszentren befinden sich in Champier, Frankreich, in Blaine im US-Bundesstaat Washington und in Langley, Kanada. Mit einem umfassenden Medienprogramm verfolgt es nach eigenen Angaben das Ziel, den Zusammenhang von aktuellem Zeitgeschehen und biblischer Prophetie darzulegen sowie Menschen Lebenssinn, Hoffnung und Frieden anzubieten. Weitere Ziele sind es aufzuzeigen, dass Wissenschaft und moderner christlicher Glaube nicht im Widerspruch zueinander stehen. Gleichzeitig sollen eine positive und gesunde Lebensweise gefördert und weitere karitative Ziele verfolgt werden. Eigenen Angaben zufolge arbeiten alle Zentren nicht profitorientiert und finanzieren sich weitgehend über Spenden und Verkaufserlöse. Sie sind Mitglied im adventistischen Verband ASI, dem Laienverband für adventistische Dienstleistungen und Industrien.

Veiths Vorträge in deutscher und englischer Sprache werden aufgezeichnet und als Mitschnitte zum Kauf angeboten.

Im Januar 2010 hielt Veith im Rahmen der Premierentour zum Film Die Schöpfung von Henry Stober Vorträge, deren offizieller Veranstalter Amazing Discoveries e. V. war und die durch zahlreiche deutsche Städte führte.[11] In Aachen kam es dabei zu einer Spontandemonstration weniger Gegner der Filmaufführung. Die Demonstration wurde durch zwei Polizeibeamte aufgelöst.[12]

Kritische Bücher und Vorträge

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In seinem 2003 erschienenen Buch Auf die Wahrheit kommt es an – dem Labyrinth des Irrtums entkommen kritisiert Veith aktuelle religiöse und politische Entwicklungen anhand biblischer Texte. In diesem Buch und auch in seinen Vorträgen wie Krieg der Bibeln und der Serie Reformation – die Wahrheit neu entfachen identifiziert er neben anderen Institutionen das Papsttum, die Freimaurerei und die Vereinten Nationen als antichristlich ausgerichtete Organisationen, indem er z. B. hohe Würdenträger der katholischen Kirche (u. a. den Papst selbst), Mitglieder der Ökumene, Gründungs- und Hochlogenmitglieder der Freimaurer[13] und UN-Politiker themenbezogen zitiert und diese Aussagen Bibeltexten gegenüberstellt.

Kritik adventistischer Theologen an Veiths Bibelverständnis

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Aufgrund eines Vortrags mit dem Titel Krieg der Bibeln wurde Walter Veith im April 2004 die Befugnis entzogen, in adventistischen Gemeinderäumlichkeiten in Deutschland Vorträge zu halten, da sich die adventistische Kirchenleitung mit den Inhalten dieses Vortrags nicht einverstanden zeigte.[14] Das adventistische Biblical Research Institute kritisierte Veiths Verteidigung des Textus receptus in seinem Vortrag Krieg der Bibeln als „falsch“, „einseitig und ungenau“.[15] Noch deutlicher wurde Johannes Kovar, adventistischer Dozent für Neues Testament. Er warf Veith bei diesem Thema mangelnde Kompetenz und Seriosität, Verantwortungslosigkeit und Populismus vor.[16]

Die Führung der Siebenten-Tags-Adventisten empfahl Veith zur Thematik „Bibelübersetzungen und Textus Receptus“,

„entweder künftige Ausführungen zu dieser Thematik völlig neu zu überarbeiten und sie ausgewogen, fair und seriös darzubringen oder ganz auf sie zu verzichten“

Johannes Kovar: AdventEcho (3. November 2004)[17]
  • Mal was anderes. Vegane Kochkunst. Neue tolle, leckere Rezepte. Schosch, Nürnberg 1993
  • Ernährung neu entdecken. Der Einfluss der Ernährung auf unsere Gesundheit. Wissenschaftliche Erkenntnisse. 2. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1996, ISBN 3-8047-1468-4, (Originaltitel: Diet and Health, Stuttgart 1998, ISBN 3-88763-068-8).
  • The Genesis Conflict. Amazing Discoveries, Delta BC 2002, ISBN 0-9682363-5-9.
  • Auf die Wahrheit kommt es an. 3. Auflage. Amazing Discoveries, Heroldsberg 2003, ISBN 3-9809109-0-3, (Originaltitel: Truth Matters – Escaping the Labyrinth of Error.).

Einzelnachweise

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  1. Walter Veith: From evolution to creation: My difficult journey. Auf der Website der Adventisten (Memento vom 5. April 2007 im Internet Archive)
  2. Angaben zu Walter Veith auf der Website von amazing discoveries e. V.
  3. Amazing Discoveries: Professor Walter J. Veith, Ph.D. (Memento vom 2. Mai 2002 im Internet Archive)
  4. CURRICULUM VITAE – WALTER JULIUS VEITH. Archiviert vom Original am 13. November 2015; abgerufen am 19. April 2007.
  5. Angabe zu Walter Veiths Problemen mit der Krankheit seines Sohnes.
  6. Walter Veith fängt an, sich mit dem Glauben an Gott und der Lehre der Siebenten-Tags-Adventisten zu beschäftigen.
  7. Web-Archive des Interview in Answers über seinen Weg zum Kreationisten (Memento vom 19. Februar 2008 im Internet Archive) (englisch).
  8. Leaves of Life (Memento vom 23. Februar 2015 im Internet Archive) berichtet 2001 von einer zehnjährigen Vortragstätigkeit (englisch).
  9. The Royal Society/National Research Foundation (NRF) Evaluation Report 1996-2001, S. 20 (Memento vom 1. August 2003 im Internet Archive) (PDF).
  10. Information iidb.org.
  11. Schöpfungstour durch Deutschland@1@2Vorlage:Toter Link/www.amazing-discoveries.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. PDF-Download auf der Website von Amazing Discoveries e. V.
  12. Mitterechts-Kreationisten und Evangelikale überfluten Aachen.
  13. "Walter Veith Freimaurer 1" Vortragsreihe z. B. über Google.de abrufbar.
  14. Siehe Abschnitt: Schon 2004 kam es zum Konflikt(Version vom 10. Dezember 2012 im Internet Archive) (Memento vom 10. Dezember 2012 im Internet Archive)
  15. siehe BRI: Einschätzung der Bänder von Dr. W. Veith zum Thema Bibelübersetzungen (Memento vom 31. März 2010 im Internet Archive) (PDF; 47 kB).
  16. Johannes Kovar: Textus Receptus und moderne Übersetzungen. (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive) (PDF; 252 kB).
  17. Johannes Kovar: Textus Receptus und moderne Übersetzungen. (mit einer Stellungnahme zu dem Vortrag „Krieg der Bibeln“ von Dr. Walter Veith). (PDF; 252 kB) Beurteilung des Vortrags „Krieg der Bibeln“ von W. Veith. Zusammenfassung. In: „AdventEcho“ (3. November 2004). 31. Oktober 2004, archiviert vom Original am 27. September 2007; abgerufen am 24. März 2011 (Der Text erschien gekürzt im November 2004 im AdventEcho^, Der Advent Verlag hält dazu online zusätzlich diese ausführliche Fassung bereit, die mit folgender Anmerkung versehen ist: „Fassung 31. Oktober 2004. Diese Fassung ist im Vergleich zu älteren Fassungen leicht verbessert. Die ursprüngliche Ausarbeitung wurde für die Österreichische Union erstellt und von den Dozenten Bogenhofens gemeinsam herausgegeben.“): „Zusammenfassung. So sehr W. Veith in seinen grundsätzlichen Ansichten und vor allem in seinen naturwissenschaftlichen Vorträgen zu schätzen ist, so sind doch seine Ausführungen zum Thema Bibelübersetzungen und Textus Receptus bedauerlicherweise einseitig, unausgewogen, wissenschaftlich unseriös und führen zu einer unnötigen Verunsicherung. Sie können nicht empfohlen werden. W. Veith sollte daher dringend gebeten werden, entweder künftige Ausführungen zu dieser Thematik völlig neu zu überarbeiten und sie ausgewogen, fair und seriös darzubringen oder ganz auf sie zu verzichten.“