Augenkampfstoff

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Augenkampfstoff ist eine Sammelbezeichnung für chemische Substanzen, die Reizungen oder Verletzungen der Augen hervorrufen. Sie dienen im Allgemeinen dazu, den Feind im Krieg kampfunfähig zu machen – auch als Maskenbrecher – oder um Demonstranten auseinanderzutreiben. Außer den Augen und Nasenschleimhäuten werden meist auch die oberen Atemwege in Mitleidenschaft gezogen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brom- und Chloraceton gehörten zu den ersten kriegsmäßig eingesetzten Kampfstoffen. Im Ersten Weltkrieg kamen sie beispielsweise von deutscher Seite unter dem Namen Weißkreuz zum Einsatz. Im Vietnamkrieg wurden CN und CS von den amerikanischen Streitkräften eingesetzt, um Gegner aus unterirdischen Tunneln und Gängen zu vertreiben. Des Öfteren wurde dabei so viel von dem – in geringerer Dosierung als Tränengas eingesetzten – Reizstoff verwendet, dass alle Betroffenen dadurch ums Leben kamen.

Die Bezeichnung Tränengas wird für den nicht kriegsmäßigen Einsatz von Augenkampfstoffen verwendet. Schon zuvor (und zum Teil noch heute) wurden sie von der Polizei bei Aufständen und Krawallen verwendet. Später wurden CN und CS als Wirkstoffe der chemical mace („Chemische Keule“), eines Selbstverteidigungssprays, verwendet.

Einige Augenkampfstoffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jochen Gartz: Chemische Kampfstoffe. der Tod kam aus Deutschland. Pieper und The Grüne Kraft, Löhrbach 2003, ISBN 3-922708-28-5.
  • Michael Höfer: Ein Überblick: Chemische Kampfstoffe. (PDF; 484 kB) In: Chemie in unserer Zeit. Nr. 3, 2002, S. 148–155. cci.ethz.ch, archiviert vom Original; abgerufen am 19. November 2021.
  • Dossier Chemische Kampfstoffe (Memento vom 19. Februar 2009 im Internet Archive) (PDF; 127 kB)