Weibersbrunn
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 56′ N, 9° 22′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Aschaffenburg | |
Höhe: | 354 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,89 km2 | |
Einwohner: | 1983 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 686 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 63879 | |
Vorwahl: | 06094 | |
Kfz-Kennzeichen: | AB, ALZ | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 71 157 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Jakob-Gross-Str. 20 63879 Weibersbrunn | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Herbert Rüppel (SPD) | |
Lage der Gemeinde Weibersbrunn im Landkreis Aschaffenburg | ||
Weibersbrunn ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg, mitten im Hochspessart.
Geografie
Weibersbrunn liegt in der Region Bayerischer Untermain.
Es existieren folgende Gemarkungen: Weibersbrunn, Rohrbrunner Forst.
Die höchste Erhebung des Spessart ist der 586 m hohe Geiersberg mit der Sendeanlage Breitsol bei Rohrbrunn.
Geschichte
Der Ort Weibersbrunn wurde 1706 gegründet als Standort eines neuen Betriebes der Kurmainzischen Spiegelmanufaktur, die bereits Glashütten in Lohr und Rechtenbach unterhielt. 1717 entstand die „Weibersbrunner Spiegelhütte“. Im Jahre 1746 beantragten die Arbeiter der Hütte den Bau einer eigenen Pfarrkirche oder zumindest einer Kapelle.
Durch die Fertigung von Barockkelchen und Barockpokalen aus Glas wurde Weibersbrunn weithin bekannt, durch das später hier produzierte „Mondglas“, halbkreisförmiges Scheibenglas, wurde der Ort international berühmt.
Das kurmainzische Gebiet im Hochspessart wurde 1803 dem Fürstentum Aschaffenburg zugeschlagen und wurde 1810 ein Teil des Großherzogtums Frankfurt, kam aber 1814/16 über Österreich an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Im Jahr 2006 beging die Gemeinde die 300-Jahr-Feier mit einem großen Fest.
Rohrbrunn
Die vormals selbstständige Gemeinde Rohrbrunn erlangte durch das sogenannte ehemalige Wirtshaus im Spessart als Titel einer Erzählung von Wilhelm Hauff und eines gleichnamigen Films einen größeren Bekanntheitsgrad. Auch steht hier das Jagdschloss Luitpoldhöhe, das 1889 erbaut wurde und Jagdsitz von Prinzregent Luitpold von Bayern war. Hier residierte er bei Jagdaufenthalten zwischen 1886 und 1911. Etwas abseits gelegen befindet sich eine der ältesten Buchen Deutschlands, deren Alter auf mehr als 800 Jahre geschätzt wird.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.817, 1987 dann 1.934,im Jahr 2000 2.146 und 2006 2.109 Einwohner gezählt. Für das Jahr 1826 lassen sich die Einwohnerzahlen der damaligen Gemeinde Weibersbrunn mit 721, für 1852 mit 960 und für 1859 mit 817 angeben (Klauprecht 1826, Virchow 1968, Hecht/Reder 2002).
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Weibersbrunn hat 15 Mitglieder einschließlich des hauptamtlichen Bürgermeisters.
CSU | SPD | Gesamt | |
2002 | 7 | 8 | 15 Sitze |
2008 | 6 | 9 | 15 Sitze |
(letzter Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)
Bürgermeister
Bürgermeister ist Herbert Rüppel (SPD). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Erich Noll (SPD).
Wappen
Blasonierung
Geteilt; oben gespalten von Rot und Schwarz, vorne ein sechsspeichiges silbernes Rad, hinten ein silberner Spiegel in goldenem Rahmen; unten ein gemauerter silberner Brunnen mit offenem Brunnentor über gewelltem blauem Wasser
Wappengeschichte
Das Wappen zeigt oben im ersten Viertel das sechssspeichige silberne Rad (Mainzer Rad)
des Erzstifts Mainz, zu dem die Gemeinde bis zum Ende des alten Reichs 1803 gehörte.
Im zweiten Viertel ist ein Spiegel zu sehen. Er symbolisiert die 1698 im Gemeindegebiet entstandenen Spiegelmanufakturen in der ehemaligen Glashütte in Rechtenbach und in Lohr am Main. Erzbischof Lothar Franz von Schönborn hatte dafür französische Glasmacher angeworben. Ihre Manufakturen stellten Flachglas für Spiegel her. Die Glasfertigung wurde zwischen 1801 und 1803 in Rechtenbach und Lohr am Main eingestellt, in Weibersbrunn erst 1864. Der Brunnen steht redend für den Ortsnamenteil „brunn“.
Die Gemeinde führt das Wappen seit dem 14.Juni 1971.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 975 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 144 T€.
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 52 und im Bereich Handel und Verkehr 41 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 304 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 818. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 zwei landwirtschaftliche Betriebe.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):
- Kindergärten: 100 Kindergartenplätze mit 59 Kindern
- Volksschule mit 9 Lehrern und 166 Schülern
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Ignaz Roth (1894–1972), deutscher Politiker (SPD)
Literatur
- Julia Hecht, Klaus Reder: Die Landgerichte Aschaffenburg und Rothenbuch um 1860. Würzburg 2002.
- Johann Ludwig Klauprecht: Forstliche Statistik des Spessarts. Aschaffenburg 1826.
- Rudolf Virchow (1852): Die Not im Spessart. Neuauflage, Hildesheim 1968.
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
Weblinks
- Commons: Weibersbrunn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Eintrag zum Wappen von Weibersbrunn in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte