Weiher (Pommersfelden)

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Weiher
Gemeinde Pommersfelden
Koordinaten: 49° 47′ N, 10° 49′ OKoordinaten: 49° 47′ 7″ N, 10° 49′ 20″ O
Höhe: 273 m ü. NHN
Einwohner: 87 (Sep. 2021)[1]
Postleitzahl: 96178
Vorwahl: 09548

Weiher ([ˈvaɪ̯ɐAudiodatei abspielen) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Pommersfelden im Landkreis Bamberg (Oberfranken, Bayern).[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch das Dorf fließt der Egelsgraben, ein linker Zufluss der Reichen Ebrach. Es ist von Acker- und Grünland umgeben. Etwa 1,25 Kilometer nordöstlich befindet sich die Anhöhe Vogelherd (329 m ü. NHN) und ein Kilometer nördlich der Steinbühl. Die Kreisstraße BA 22 verläuft die Kreisstraße BA 29 kreuzend nach Abtsdorf (4,5 km nördlich) bzw. nach Oberndorf zur Staatsstraße 2260 (0,7 km südlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft zur St 2260 (0,6 km südöstlich) zwischen Oberndorf im Südwesten und Sambach im Nordosten.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1356 erstmals urkundlich erwähnt. Ursprünglicher Lehnsherr war das Hochstift Würzburg. Die Herren von Egloffstein waren Lehensträger; sie hatten einen Sitz im Ort und ein Gut im benachbarten Oberndorf. 1404 verkauften Albrecht und Hartung von Egloffstein ihre Ansprüche an Peter Esel. Dieser wiederum verkaufte den Besitz 1410 an Peter Truchseß von Pommersfelden. 1426 erwarb dieser den Zehnten des Ortes von Ritter Albrecht Kratz zu Sambach. 1514 verkaufte Georg Haller der Jüngere zu Oberköst an die Truchsesse einen Hof mit einem Teil des Gröthernwaldes und sechs Sölden. 1534 kam es noch zu einer vertraglichen Vereinbarung mit den Hallern über die Nutzung der Schäferei des Ortes, die wenig später ganz an die Truchsesse fiel. Weiher bildete mit Oberndorf bereits im 16. Jahrhundert eine Gemeinde, wovon eine Dorfordnung von 1584 zeugt. Mit dem Aussterben der Truchseß von Pommersfelden im Jahr 1710 fiel deren Besitz, zu dem auch Weiher gehörte, an den Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn.

Nordöstlich des Ortes gab es zur Zeit der Truchsesse eine Kapelle, woran noch der Flurname „Kapellenrangen“ erinnert. Von den namengebenden Weihern sind nur der Dorfweiher und die Große Gröthernsee bekannt, der bereits in das Waldgebiet stößt. Die übrigen wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Wiesen umgewandelt.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Weiher 16 Anwesen (1 Dreiviertelhof, 1 Viertelhof, 2 Güter, 4 Sölden, 6 Häuser, Ziegelei, Schäferei). Das Hochgericht übte die Schönborn’sche Herrschaft Pommersfelden aus. Es hatte ggf. an das bambergische Centamt Bechhofen auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte die Herrschaft Pommersfelden.[5]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Weiher dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Sambach und der im selben Jahr gebildeten Ruralgemeinde Sambach zugewiesen. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit und der Ortspolizei unterstand der gesamte Ort dem Patrimonialgericht Pommersfelden (bis 1848).[6]

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Weiher am 1. Mai 1978 nach Pommersfelden eingegliedert.

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Grenzsteine

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 001818 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002018 002021
Einwohner 85 97 99 97 104 124 109 110 94 87 87
Häuser[7] 16 19 19 19 20 20 21
Quelle [6] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [1]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort ist seit der Reformation gemischt konfessionell. Die Lutheraner sind nach St. Erhard (Steppach) gepfarrt,[5] die Katholiken nach St. Antonius Abbas (Sambach).[14]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Zahlen und Daten. In: pommersfelden.de. Abgerufen am 20. August 2023.
  2. Gemeinde Pommersfelden, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. August 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 20. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 110.
  5. a b H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 88.
  6. a b H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 134.
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet
  8. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 874, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  9. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1046, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 991 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1040 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1074 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 925 (Digitalisat).
  14. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 681 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 146 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 290 (Digitalisat).
  17. Unsere Gemeinde und seine Ortsteile (Memento des Originals vom 22. Oktober 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pommersfelden.de auf der Website pommersfelden.de