Weihnachtsdekoration

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Beispiel für Weihnachtsdekoration: Regent Street in London
Weihnachtsdekoration in St. Moritz

Weihnachtsdekoration oder Weihnachtsschmuck ist die optische Ausgestaltung innerhalb und außerhalb von geschlossenen Räumen mit (vor-)weihnachtstypischen Objekten.

Zeitraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Warenhaus im Weihnachtsschmuck
Blank geputzte rote Äpfel als natürliche Weihnachtsdekoration

Geschäfte und Kaufhäuser beginnen meist schon Ende September Anfang Oktober mit dem Bewerben von Weihnachten und dem Verkauf entsprechender Artikel. Traditionell werden die meisten Weihnachtsdekoration jedoch „erst“ zur Adventszeit aufgebaut, Adventskalender zum 1. Dezember.

Für das sogenannte „Abschmücken“ gibt es unterschiedliche Termine. Während im evangelischen Raum traditionellerweise spätestens zum Epiphaniasfest am 6. Januar der Weihnachtsbaum abgeschmückt und entfernt wurde, bleibt er in katholischen Familien oft bis Mariä Lichtmess (Darstellung des Herrn) am 2. Februar stehen. Im ländlichen Bereich galt früher Mariä Lichtmess als das Ende der Weihnachtszeit. Seit der Liturgiereform Mitte des 20. Jahrhunderts endet die Weihnachtszeit bereits mit dem Fest der Taufe des Herrn, das am ersten Sonntag nach dem Dreikönigsfest am 6. Januar gefeiert wird.

Innerhalb geschlossener Räume[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weihnachtsschmuck beschränkte sich früher weitgehend auf die Dekoration innerhalb von geschlossenen Räumen: So wurden etwa Weihnachtspyramiden, Schwibbögen, Adventskalender oder Adventskränze bereits während der Adventszeit aufgebaut. Diese Tradition lebt bis heute. Am Heiligen Abend selbst war und ist auch heute der festlich mit Glaskugeln, Kerzen und Lametta geschmückte Weihnachtsbaum die zentrale Weihnachtsdekoration (Christbaumschmuck), in vielen Haushalten außerdem eine sogenannte Weihnachtskrippe.

Außerhalb geschlossener Räume[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Begehbare „Weihnachtskugel“ in Ludwigshafen am Rhein
Weihnachtshaus in Calle

In den letzten Jahren hat sich der Umfang der Weihnachtsdekoration außerhalb geschlossener Räume deutlich erhöht.

Zum einen gibt es inzwischen in sehr vielen Innenstädten und in sonstigen Einkaufsbereichen Weihnachtsdekoration in Form von beleuchteten Weihnachtsbäumen oder Lichtobjekten, die häufig weihnachtliche Motive darstellen (sogenannte Weihnachtsbeleuchtung). Zu den ältesten Lichterschauen gehören die „Essener Lichtwochen“, die seit Dezember 1950 in der Vorweihnachtszeit Lichtmotive präsentieren.

Zum anderen nutzen viele Privatleute Dekorationsobjekte, die an Fenstern angebracht werden – etwa elektrisch blinkende Sterne – oder auch außerhalb des Hauses, etwa am Haus hochkletternde Weihnachtsmänner oder Lichterketten etwa an einem im Vorgarten befindlichen Baum.

Weihnachtshaus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach US-amerikanischem Vorbild gibt es auch in Europa sogenannte „Weihnachtshäuser“, in denen, an denen und in deren Umgebung Dekorationen aller Art angebracht sind. Das „Weihnachtshaus“ in Calle ist vermutlich mit 420.000 elektrischen Lichtern das lichtintensivste Objekt dieser Art in Deutschland.

Die ersten Weihnachtsdekorationen werden bereits in der zweiten Novemberhälfte aufgebaut, abgebaut werden sie häufig erst Anfang bis Mitte Januar.

Umweltaspekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weihnachtsbeleuchtung hat durch den oft als unangemessen hoch bewerteten Energieverbrauch nicht zu unterschätzende negative Folgen für die Umwelt. Eine einzige Lichterkette in einem Privathaushalt verbraucht während der Weihnachtszeit durchschnittlich etwa 30 Kilowattstunden elektrische Energie. Im Jahr 2006 wurden in deutschen Haushalten über 400 Mio. Kilowattstunden Energie für Weihnachtsbeleuchtung verbraucht. Dies würden ausreichen, um 140.000 Haushalte ein Jahr lang durchgehend mit Energie zu versorgen. In den Kommunen dagegen wurden nur etwa 10 Mio. Kilowattstunden Energie für Weihnachtsbeleuchtung verbraucht.[1][2] Insgesamt werden in Deutschland pro Jahr rund 600 Mrd. kWh Strom verbraucht.

Zu beobachten ist allerdings ein allmählicher Austausch traditioneller Glühlampen durch Leuchtdioden (LED) mit einem erheblich geringeren Stromverbrauch, und zwar nicht nur auf Weihnachtsmärkten, sondern auch während der „Essener Lichtwochen“[3] und in Privathaushalten.

Neben dem Energieverbrauch hat auch die Lichtverschmutzung als solches negative Auswirkungen auf die Umwelt. Daher wird in Villingen-Schwenningen seit 2018 auf eine Weihnachtsbeleuchtung in den Bäumen verzichtet.[4]

Wegen der globalen Energiekrise seit 2021 verzichten einige Städte auf eine Weihnachtsbeleuchtung oder reduzieren diese ein wenig.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Weihnachtsdekorationen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.ipp.mpg.de/ippcms/ep/ausgaben/ep200604/0406_beleuchtung.html
  2. Im Dezember 2011 nannte die Frankfurter Rundschau, den Wert von 500 Millionen Kilowattstunden, entsprechend dem Jahresstromverbrauch von 140.000 Haushalten. Advent, Advent, mehr als acht Milliarden Lichtlein brennen. In: Frankfurter Rundschau, 12. Dezember 2011. Abgerufen am 12. Dezember 2011.
  3. Essener Lichtwochen 2008/09 – Daten, Zahlen und Fakten
  4. Fabian Riesterer: Umweltschutz statt Baumbeleuchtung. In: schwarzwaelder-bote.de. 24. November 2018, abgerufen am 27. November 2018.