Weingarten (Lichtenfels)

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Weingarten
Koordinaten: 50° 9′ N, 11° 1′ OKoordinaten: 50° 8′ 36″ N, 11° 0′ 44″ O
Höhe: 311 m ü. NHN
Einwohner: 91 (1. Sep. 2022)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 96215
Vorwahl: 09571
Kapelle
Kapelle

Weingarten ist ein Ortsteil der oberfränkischen Stadt Lichtenfels im Landkreis Lichtenfels.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt etwa vier Kilometer westlich von Lichtenfels auf einem Hang etwa 40 Meter oberhalb des Mains bei Kilometer 424.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weingarten wurde im 9. Jahrhundert erstmals in den Traditionen des Klosters Fulda, die auf einer Abschrift im Codex Eberhardi aus dem 12. Jahrhundert beruhen, als „Wingardi“ genannt. Die nächste Erwähnung ist für 1065–1075 im Domnekrolog von 1285–1287 als Jahrtagsstiftung der Priester Appelin und Wizelin de Wingarten belegt.[2]

Der Ort im Herrschaftsbereich des benachbarten Klosters Banz hatte 1801 ein Gemeindehaus, zehn mit Haus und Stadel bebaute Lastsölden und vier Tropfhäuser. An dem Mainhang gab es Weinberge. Die hohe Zent gehörte dem Zentamt Lichtenfels des Hochstifts Bamberg, die Dorf-, Gemeinde-, Lehen- und Vogteiherrschaft dem Kloster Banz. Kirchlich war der Altenbanzer Pfarrer zuständig.[2]

1862 erfolgte die Eingliederung Weingartens in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Staffelstein. Zu der Landgemeinde gehörten das Dorf Weingarten und die Orte Schloss Banz, Hausen, Heinach, Neubanz und Voreichen. 1871 hatte Weingarten 106 Einwohner und 49 Gebäude. Die katholische Kirche stand im 2,2 Kilometer entfernten Kloster Banz und die Schule im 1,5 Kilometer entfernten Stetten.[3] 1900 umfasste die Landgemeinde Weingarten eine Fläche von 360,49 Hektar, 293 Einwohner, von denen 265 katholisch waren, und 39 Wohngebäude. 95 Personen lebten in Weingarten in 17 Wohngebäuden.[4] 1925 lebten 82 Personen in 16 Wohngebäuden.[5] 1950 waren es 113 Einwohner und 18 Wohngebäude, die Einöde Forsthaus Banz gehörte zusätzlich zur Gemeinde.[6]

Im Jahr 1970 zählte Weingarten 98 Einwohner[7] und 1987 101 Einwohner sowie 34 Wohngebäude.[8]

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Staffelstein aufgelöst und Weingarten mit dem Gemeindeteil Heinach in die Stadt Lichtenfels sowie in den Landkreis Lichtenfels eingegliedert. Die anderen Ortsteile kamen zur neu gegründeten Gemeinde Banz.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Bayerischen Denkmalliste sind für Weingarten drei Baudenkmäler aufgeführt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Weingarten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Aktuelle Einwohnerzahlen – Stadt Lichtenfels. Abgerufen am 21. September 2022.
  2. a b Dorothea Fastnacht: Staffelstein. Ehemaliger Landkreis Staffelstein. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 5: Staffelstein. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2007, ISBN 978 3 7696 6861 2. S. 403
  3. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1122, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  4. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1120 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1157 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1002 (Digitalisat).
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 163 (Digitalisat).
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 318 (Digitalisat).