Wellingerode (Meißner)

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Wellingerode
Gemeinde Meißner
Koordinaten: 51° 13′ N, 9° 58′ OKoordinaten: 51° 13′ 6″ N, 9° 57′ 49″ O
Höhe: 241 (238–263) m
Fläche: 2,98 km²[1]
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 37290
Vorwahl: 05657

Wellingerode ist ein Ortsteil der Gemeinde Meißner im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt im Vorland des Hohen Meißners. In einem Abstand zum Ort verlaufen die klassifizierten Straßen, und zwar

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die wirtschaftliche Entwicklung des 1355 erstmals erwähnten Dorfes Wellingerode wurde seit dem 18. Jahrhundert hauptsächlich durch den Fuhrhandel mit Salz und Wein bestimmt. Wegen der schlechten landwirtschaftlichen Ertragslage mussten die Einwohner als Salzträger, Fuhrleute, Maurer, Bergleute und Leineweber ihren Lebensunterhalt verdienen.[2]

Am 31. Dezember 1971 schlossen sich im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständigen Gemeinden Abterode, Alberode, Germerode, Vockerode, Weidenhausen und Wellingerode zur neuen Großgemeinde Meißner zusammen.[3]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche

Die Evangelische Kirche zu Wellingerode wurde in dem Jahr 1869 errichtet. Das schlichte Gebäude wird durch einen Dachreiter über der Fassade akzentuiert. Der Innenraum ist ein einfacher Saal mit einer quergelagerten Orgelempore über dem Eingang.[2] An der Wand hinter dem Altar hängt ein Bild des verstorbenen Wellingeröder Dorfmalers Rolf Werner Stuß.

Als der Vorgängerbau, eine im Jahr 1667 erbaute hölzerne Kirche, baufällig und außerdem viel zu klein für die damals zahlreichen Gottesdienstbesucher geworden war, wurde an gleicher Stelle die heutige Kirche errichtet. Die Chronik berichtet von einem tragischen Ereignis im Zusammenhang mit dem Neubau. Weil die Statik für die linke Seitenwand offenbar falsch berechnet wurde, galt die Kirche als einsturzgefährdet und musste eingerissen und neu gebaut werden. Der Baumeister Peter Gießler soll sich das so sehr zu Herzen genommen haben, dass er sich wegen dieses Fehlers umbrachte.[4]

Wegen ihrer geschichtlichen und städtebaulichen Bedeutung ist die Kirche ein geschütztes Kulturdenkmal. Die Kirche wird umgeben von einer Reihe von Hofanlagen die als Gesamtanlage aus geschichtlichen Gründen denkmalgeschützt sind.[2]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Ort stand lange die einzige privat betriebene Telefonzelle Deutschlands. Nun dient die alte Telefonzelle als Tausch-Häuschen zum Tauschen von Büchern.
  • In der Vorweihnachtszeit ist in fast jedem Vorgarten eine individuell gestaltete Krippe zu finden. Deshalb nennt man Wellingerode im Umkreis das Dorf der Krippen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. – Kulturdenkmäler in Hessen. Werra-Meißner-Kreis I, Altkreis Eschwege. Peer Zietz in Zusammenarbeit mit Thomas Wiegand, Braunschweig; Wiesbaden: Vieweg. 1991. ISBN 3-528-06240-1. S. 291 f.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wellingerode, Werra-Meißner-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b c Denkmaltopographie Werra-Meißner-Kreis I. S. 291 f.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 388.
  4. Constanze Wüstefeld in der Werra-Rundschau vom 19. Juli 2018: "Der Baumeister brachte sich um: Eine tragische Geschichte steht hinter dem Bauwerk in Wellingerode."

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wellingerode – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien