Weltcup der Nordischen Kombination 1987/88

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Weltcup 1987/88
Sieger
Gesamtweltcup Osterreich Klaus Sulzenbacher
Nationenwertung Norwegen Norwegen
Wettbewerbe
Austragungsorte 9
Einzelwettbewerbe 8
Teamwettbewerbe 2
1986/87 1988/89

Die Weltcupsaison 1987/88 der Nordischen Kombination startete am 12. Dezember 1987 in Štrbské Pleso (Tschechoslowakei) und endete am 25. März 1988 im finnischen Rovaniemi. Während der Saison fanden vom 13. bis 28. Februar 1988 die Olympischen Winterspiele von Calgary statt.

Wurden in der vergangenen Saison noch neun Weltcuprennen ausgetragen, so wurde diese Saison aufgrund der Olympischen Spiele wieder auf sieben Rennen verkürzt. Das erste Rennen konnte sodann der Österreicher Klaus Sulzenbacher vor heimischer Kulisse für sich entscheiden und holte damit zugleich den ersten Weltcuperfolg für Österreich. Mit weiteren drei Siegen und zwei zweiten Plätzen konnte er schließlich die Weltcupgesamtwertung deutlich vor dem Norweger Torbjørn Løkken und Andreas Schaad aus der Schweiz gewinnen.

Für die einzigen deutschen Podestplätze sorgten Thomas Müller und Uwe Prenzel mit ihren dritten Plätzen in St. Moritz und Oslo. Damit war dies die erste Weltcupsaison ohne einen deutschen Erfolg. Neben Andreas Schaad konnte Hippolyt Kempf in Seefeld einen weiteren Podestplatz für die Schweiz erringen. Kurz darauf wurde er Olympiasieger von Calgary.

Ergebnisse und Wertungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcup-Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Austragungsort Disziplin Sieger Zweiter Dritter
12.12.1987 Tschechoslowakei Štrbské Pleso Team K94/3 × 10 km[1][2] Sowjetunion Sowjetunion
Allar Levandi
Andrei Dundukow
Wassili Sawin
Osterreich Österreich
Günter Csar
Hansjörg Aschenwald
Klaus Sulzenbacher
Schweiz Schweiz
Hippolyt Kempf
Fredy Glanzmann
Andreas Schaad
18.12.1987 Osterreich Bad Goisern Einzel K90/15 km Osterreich Klaus Sulzenbacher Norwegen Torbjørn Løkken Norwegen Knut Leo Abrahamsen
09.01.1988 Schweiz St. Moritz Einzel K94/15 km Norwegen Torbjørn Løkken Osterreich Klaus Sulzenbacher Deutschland Thomas Müller
16.01.1988 Schweiz Le Brassus Einzel K104/15 km Norwegen Trond-Arne Bredesen Schweiz Andreas Schaad Norwegen Torbjørn Løkken
23.01.1988 Osterreich Seefeld Einzel K90/15 km Osterreich Klaus Sulzenbacher Schweiz Hippolyt Kempf Schweiz Andreas Schaad
13. bis 28. Februar 1988 Olympische Winterspiele 1988 in Kanada Calgary
23./24.02.1988 Kanada Calgary Team K89/3 × 10 km Deutschland BR BR Deutschland
Thomas Müller
Hans-Peter Pohl
Hubert Schwarz
Schweiz Schweiz
Fredy Glanzmann
Hippolyt Kempf
Andreas Schaad
Osterreich Österreich
Hansjörg Aschenwald
Günter Csar
Klaus Sulzenbacher
27./28.02.1988 Einzel K89/15 km Schweiz Hippolyt Kempf Osterreich Klaus Sulzenbacher Sowjetunion Allar Levandi
12.03.1988 Schweden Falun Einzel K89/15 km Osterreich Klaus Sulzenbacher Sowjetunion Wassili Sawin Finnland Sami Leinonen
18.03.1988 Norwegen Oslo Einzel K105/15 km Norwegen Torbjørn Løkken Osterreich Klaus Sulzenbacher Deutschland Demokratische Republik 1949 Uwe Prenzel
25.03.1988 Finnland Rovaniemi Einzel K90/15 km Osterreich Klaus Sulzenbacher Finnland Jukka Ylipulli Sowjetunion Andrei Dundukow

Wertungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesamtweltcup
Endstand nach acht Wettbewerben
Rang Name Punkte
01. Osterreich Klaus Sulzenbacher 160
02. Norwegen Torbjørn Løkken 116
03. Schweiz Andreas Schaad 080
04. Schweiz Hippolyt Kempf 069
05. Norwegen Trond Arne Bredesen 066
06. Deutschland BR Thomas Müller 053
07. Deutschland Demokratische Republik 1949 Uwe Prenzel 043
08. Tschechoslowakei Miroslav Kopal 041
09. Sowjetunion Wassili Sawin 036
Norwegen Hallstein Bøgseth 036
11. Sowjetunion Andrei Dundukow 031
Deutschland Demokratische Republik 1949 Thomas Prenzel 031
13. Finnland Sami Leinonen 027
Deutschland BR Hubert Schwarz 027
Rang Name Punkte
15. Finnland Jukka Ylipulli 024
Norwegen Knut Leo Abrahamsen 024
Deutschland Demokratische Republik 1949 Marko Frank 024
Schweiz Fredy Glanzmann 024
Deutschland BR Hans-Peter Pohl 024
20. Norwegen Geir Andersen 021
21. Sowjetunion Allar Levandi 020
22. Polen Tadeusz Bafia 016
23. Sowjetunion Sergei Nikiforow 013
24. Norwegen Arne Orderløkken 012
25. Osterreich Günter Csar 010
Norwegen Bård Jørgen Elden 010
27. Japan Toshiaki Maruyama 009
28. Japan Masashi Abe 008
Rang Name Punkte
29. Norwegen Trond Einar Elden 005
Deutschland BR Roland Schmidt 005
31. Deutschland BR Dirk Kramer 004
Frankreich Sylvain Guillaume 004
33. Osterreich Hansjörg Aschenwald 002
Norwegen Ansgar Danielsen 002
Deutschland Demokratische Republik 1949 Heiko Hunger 002
Finnland Pasi Saapunki 002
Deutschland Demokratische Republik 1949 Ralph Schmidt 002
38. Frankreich Jean-Pierre Bohard 001
Osterreich Markus Platzer 001
Deutschland BR Ingolf Hüther 001
Nationenwertung
Endstand nach zehn Wettbewerben[3]
Rang Name Punkte
01. Norwegen Norwegen 404
02. Osterreich Österreich 313
03. Schweiz Schweiz 302
04. Deutschland BR BR Deutschland 212
05. Sowjetunion Sowjetunion 180
06. Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 171
07. Tschechoslowakei Tschechoslowakei 111
08. Finnland Finnland 063
09. Polen Polen 026
10. Frankreich Frankreich 025
11. Japan Japan 017

Detaillierte Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der olympische Wettkampf in Calgary floss in die Gesamtweltcupwertung mit ein. Bei der Berechnung der Gesamtpunktzahl wurden Streichresultate herangezogen, sodass beispielsweise bei Klaus Sulzenbacher der fünfte Rang in Le Brassus sowie bei Torbjørn Løkken der neunte Platz in Falun gestrichen wurden.

Bezüglich der Ergebnisse in St. Moritz gibt es nicht-übereinstimmende Quellen. Dabei widerspricht sich auch die offizielle Datenbank des internationalen Skiverbands FIS, sodass weitere Quellen herangezogen werden mussten, welche jedoch den Widerspruch bisher nicht eindeutig aufklären konnten. So führt die FIS-Datenbank in der Ergebnisliste für den Wettbewerb in Sankt Moritz Bård Jørgen Elden auf dem zwölften sowie John Riiber auf dem 15. Rang auf.[4] Diese Angaben finden sich auch im tschechoslowakischen Skimagazin Lyžařství[5] und lassen sich darüber hinaus aus der Medienberichterstattung des Hamburger Abendblatts erschließen (Hans-Peter Pohl wird als Dreizehnter geführt).[6] Zudem wurde dieses Ergebnis auch zur Berechnung der Gesamtwertung auf der Website wintersport-charts.info herangezogen.[7] Einigen Schweizer Medienberichten zufolge belegte jedoch Pohl den zwölften, Fredy Glanzmann den 13., Ralph Schmidt den 14. sowie Günter Csar den 15. Platz.[8][9][10] Auch in der Betrachtung der FIS-Datenbank erscheint dieses Resultat als möglich, da die FIS in der Gesamtwertung Pohl und Glanzmann 24 Punkte sowie Riiber beispielsweise keinen Weltcup-Punkt zuschreibt. Des Weiteren gibt auch das Hamburger Abendblatt in einer deutlich später erschienenen Ausgabe sowie die norwegische Tageszeitung Arbeiderbladet an, dass Pohl in der Gesamtwertung 24 Punkte gewonnen habe.[11][12] Dieser zusätzliche Punkt lässt sich wohl nur durch das Erreichen des zwölften statt des dreizehnten Ranges in St. Moritz erklären. Eindeutig ist, dass sowohl Riiber als auch Elden am Wettbewerb teilgenommen haben und darüber hinaus die dritt- bzw. viertbeste Laufleistung erzielten. Wie es zur Diskrepanz in den Daten des Schlussklassements in St. Moritz kam, lässt sich wohl mithilfe des Arbeiderbladets auflösen, die angaben, dass Elden und Riiber außer Konkurrenz starteten und somit trotz ihrer Leistung nicht gewertet wurden.[13] In der Darstellung der folgenden Tabelle wurde sich für die Interpretation entschieden, in der Elden und Riiber außer Konkurrenz (a. K.) starteten und somit keine Weltcup-Punkte gewannen.

Sofern mit Hilfe von Zeitungsarchiven weitere Ergebnisse außerhalb der Top 15 ermittelt werden konnten, werden diese in der detaillierten Ergebnisansicht aufgeführt.

Rang Nat. Athlet Alter1 OL HSF Punkte
OsterreichBad Goisern Schweiz Schweiz OsterreichSeefeld in Tirol Kanada SchwedenFalun Norwegen Finnland
01 OsterreichÖsterreich Klaus Sulzenbacher 23 1 2 5 1 2 1 2 1 160
02 Norwegen Torbjørn Løkken 24 2 1 3 5 6 9 1 6 116
03 Schweiz Andreas Schaad 22 6 8 2 3 5 8 8 16 80
04 Schweiz Hippolyt Kempf 22 10 10 2 1 16 4 69
05 Norwegen Trond Arne Bredesen 21 9 9 1 11 5 5 66
06 Deutschland BR Thomas Müller 27 10 3 8 7 25 7 10 53
07 Deutschland Demokratische Republik 1949 Uwe Prenzel 21 5 11 4 3 43
08 Tschechoslowakei Miroslav Kopal 25 8 4 4 7 41
09 Sowjetunion Wassili Sawin 20 10 2 6 36
09 Norwegen Hallstein Bøgseth 33 13 11 11 9 23 9 7 36
11 Sowjetunion Andrei Dundukow 21 12 4 3 31
11 Deutschland Demokratische Republik 1949 Thomas Prenzel 19 6 DNS 9 6 15 13 31
13 Finnland Sami Leinonen 24 17 3 4 27
13 Deutschland BR Hubert Schwarz 27 23 6 4 13 26 14 27
15 Finnland Jukka Ylipulli 25 16 12 2 24
15 Norwegen Knut Leo Abrahamsen 25 3 12 29 26 11 24
15 Deutschland Demokratische Republik 1949 Marko Frank 19 7 13 8 12 24
15 Schweiz Fredy Glanzmann 24 5 13 29 6 35 DNF 41 37 24
15 Deutschland BR Hans-Peter Pohl 23 7 12 25 20 28 15 13 9 24
20 Norwegen Geir Andersen 24 4 27 10 13 21
21 Sowjetunion Allar Levandi 22 3 11 20
22 Polen Tadeusz Bafia 23 11 9 12 18 16
23 Sowjetunion Sergei Nikiforow 21 14 5 13
24 Norwegen Arne Orderløkken 22 31 10 10 18 12
25 Norwegen Bård Jørgen Elden 19 a. K. 8 14 10
25 OsterreichÖsterreich Günter Csar 22 15 7 34 10
27 JapanJapan Toshiaki Maruyama 28 7 9
28 JapanJapan Masashi Abe 22 31 8 8
29 Norwegen Trond Einar Elden 18 11 5
29 Deutschland BR Roland Schmidt 21 25 13 24 14 5
31 Deutschland BR Dirk Kramer 27 12 33 4
31 FrankreichFrankreich Sylvain Guillaume 19 12 4
33 OsterreichÖsterreich Hansjörg Aschenwald 22 14 24 2
33 Norwegen Ansgar Danielsen 21 14 26 2
33 Deutschland Demokratische Republik 1949 Heiko Hunger 23 14 2
33 Finnland Pasi Saapunki 20 15 15 2
33 Deutschland Demokratische Republik 1949 Ralph Schmidt 21 14 2
38 FrankreichFrankreich Jean-Pierre Bohard 19 15 1
38 OsterreichÖsterreich Markus Platzer 21 15 1
38 Deutschland BR Ingolf Hüther 23 15 1
Rang Nat. Athlet Alter OsterreichBad Goisern Schweiz Schweiz OsterreichSeefeld in Tirol Kanada SchwedenFalun Norwegen Finnland Punkte
[14] [4][13] [15] [16] [17] [18] [19] [20]
1 
Alter zum Saisonende (31. März 1988).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ski Nordisch. (PDF; 2,1 MB) In: abendblatt.de (Hamburger Abendblatt). 14. Dezember 1987, abgerufen am 23. Dezember 2020.
  2. Jaroslav Trousil: Skijahr 1988. (PDF; 80 MB) In: czech-ski.com. Nr. 1, Seite 6. Abgerufen am 23. Dezember 2020 (tschechisch).
  3. Nordische Kombination 1988. In: wintersport-charts.info. Abgerufen am 23. Dezember 2020.
  4. a b Ergebnis St. Moritz 1988. In: fis-ski.com (FIS). Abgerufen am 11. Januar 2021.
  5. Skijahr 1988. SVĚTOVĚ POHÁRY. (PDF; 80 MB) In: czech-ski.com. Nr. 2, Seite 10. Abgerufen am 11. Januar 2021 (tschechisch).
  6. Ski Nordisch. (PDF; 2,2 MB) In: Hamburger Abendblatt. 11. Januar 1988, Nr. 8, Seite 16, abgerufen am 11. Januar 2021.
  7. Nordische Kombination 1988. In: wintersport-charts.info. Abgerufen am 11. Januar 2021.
  8. Schweizer noch nicht in Topform. In: Thuner Tagblatt. 11. Januar 1988, Band 112, Nummer 7, Seite 8.
  9. Le combiné nordique de Saint-Moritz. In: Le Nouvelliste. 11. Januar 1988, Seite 24 (französisch).
  10. Lökken s'impose à St-Moritz. In: La Liberté. 11. Januar 1988, Seite 18 (französisch).
  11. Ski Nordisch. (PDF; 2,0 MB) In: Hamburger Abendblatt. 28. März 1988, Nr. 74, Seite 16, abgerufen am 11. Januar 2021.
  12. Resultat-service. Kombinert. In: Arbeiderbladet, 28. März 1988, abgerufen am 2. Mai 2021 (Zugriff unter: nb.no.) (norwegisch).
  13. a b Resultat-service. Kombinert. In: Arbeiderbladet, 11. Januar 1988, abgerufen am 2. Mai 2021 (Zugriff unter: nb.no.) (norwegisch).
  14. Ergebnis Bad Goisern 1987. In: fis-ski.com (FIS). Abgerufen am 11. Januar 2021.
  15. Ergebnis Le Brassus 1988. In: fis-ski.com (FIS). Abgerufen am 11. Januar 2021.
  16. Ergebnis Seefeld 1988. In: fis-ski.com (FIS). Abgerufen am 11. Januar 2021.
  17. Ergebnis Olympische Winterspiele 1988. In: olympedia.org. Abgerufen am 11. Januar 2021 (englisch).
  18. Ergebnis Falun 1988. In: fis-ski.com (FIS). Abgerufen am 11. Januar 2021.
  19. Ergebnis Oslo 1988. In: fis-ski.com (FIS). Abgerufen am 11. Januar 2021.
  20. Ergebnis Rovaniemi 1988. In: fis-ski.com (FIS). Abgerufen am 11. Januar 2021.