Wendtorf
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 54° 25′ N, 10° 17′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Plön | |
Amt: | Probstei | |
Höhe: | 4 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,12 km2 | |
Einwohner: | 968 (31. Dez. 2018)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 189 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 24235 | |
Vorwahl: | 04343 | |
Kfz-Kennzeichen: | PLÖ | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 57 087 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Knüll 4 24217 Schönberg | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Claus Heller (CDU) | |
Lage der Gemeinde Wendtorf im Kreis Plön | ||
Wendtorf ist eine Gemeinde im Kreis Plön in Schleswig-Holstein.
Inhaltsverzeichnis
Geografie und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wendtorf liegt östlich der Kieler Außenförde und teilt sich in die zwei Ortsteile Marina Wendtorf und Wendtorfer Strand direkt an der Ostsee und den alten Ortskern einige hundert Meter im Landesinneren.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein erster Ort an dieser Stelle wurde 1240 erstmals erwähnt. 1440 erhielt der Ort den Namen Wendtorf. 1796 wurden die ersten Häuser in Strandnähe gebaut. Das ehemalige Fischerdorf lebt heute vom Tourismus.
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Wahl 2018 ergab folgendes Ergebnis:
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit Otto Steffen hatte die Gemeinde den dienstältesten Bürgermeister Schleswig-Holsteins; er war bis zu seinem Tod 2016 über 50 Jahre im Dienst.[2][3]
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blasonierung: „Schräglinks geteilt durch einen golden-rot geteilten Balken. Oben in Blau vier silberne Wellenfäden, überdeckt mit einem linksgewendeten, springenden goldenen Fisch, unten in Silber vier blaue Wellenfäden, überdeckt mit einem roten Spatenblatt.“[4]
Sehenswertes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Dorf, das bereits mit dem Titel Schönstes Dorf des Landes ausgezeichnet wurde, hat einige sehenswerte Örtlichkeiten:
- Die neue Hafenpromenade mit kleinem Museumshafen
- Der „Naturspielraum Kinderabenteuerland“ mit besonderen Spielgeräten in und am Wasser
- Der „Naturerlebnisraum“, von der Gemeinde aufwendig angelegte Parkanlage mit vielen Informationstafeln zum Thema Natur
- Das Naturschutzgebiet Bottsand befindet sich in direkter Nähe. Nach Aussagen des NABU ist es „ein Kleinod der schleswig-holsteinischen Ostseeküste“
- Die zum Nachbarort Barsbek gelegenen Salzwiesen beherbergen seltene Tiere und Pflanzen
Marina Wendtorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am Sportboothafen, dem ehemaligen Fischerhafen, im Ortsteil Wendtorfer Strand wurde zu den Segelveranstaltungen in Kiel der Olympischen Sommerspiele 1972 in München eine Ferienwohnanlage mit fünf Hochhäusern in Großtafelbauweise errichtet. Ergänzt wurden sie durch eine Ladenzeile aus Beton-Pavillons und verschiedene Freizeiteinrichtungen, wie z. B. Minigolfplatz oder eine seit langem stillgelegte Badminton-Halle oder ein ebenfalls mittlerweile geschlossenes kleines Freibad. Seinerzeit wurde ein Gemeindekindergarten errichtet, der noch von Wendtorf und den umliegenden Gemeinden Stein, Lutterbek, Heidkate und Barsbek genutzt wird.
Das Areal hat grundlegende Ähnlichkeiten mit dem Olympiazentrum Kiel-Schilksee, das neben der durchgehenden Aufteilung als Apartmentanlage durch die einzelnen Häusernamen wie Drachen oder Flying Dutchman unterstrichen wurde.
Betrieben wurde die Anlage mit über 500 Apartments[5] von der Marina Wendtorf KG. Die einzelnen Apartments wurden seit Gründung der Anlage größtenteils an Privatpersonen oder kleinere Immobilienunternehmen verkauft, die sie wiederum als Ferienwohnungen weiter vermieten. Durch diese Vorgehensweise und das Fehlen eines Dauernutzungskonzepts gilt die Anlage als Abschreibungsobjekt, bei dem nur ausdrücklich vorgeschriebene Instandsetzungsarbeiten durchgeführt wurden. Dadurch begünstigt ist die Bausubstanz der Gebäude teilweise angegriffen, sind die Umgebungsflächen nur in wenigen Bereichen gepflegt und zwischen den Wohngebäuden stehen mehrere Gebäude und Freizeiteinrichtungen seit Jahrzehnten leer und sind teilweise verfallen oder von Vandalismus beschädigt.
2007 musste die Marina Wendtorf KG Insolvenz anmelden und wurde 2008 schließlich aufgelöst.[6] Seit der Insolvenz gibt es Planungen eines anderen Investors, Sven Hollesen von der auf Tourismusprojekte spezialisierten Planet-Gruppe, die Marina für 50 Millionen Euro zu modernisieren und zu erweitern.[7][8]
Der Yachthafen wurde im Jahr 2014 grunderneuert und erfreut sich seitdem wieder großer Beliebtheit.
Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der SSV Marina Wendtorf von 1964 bietet seinen Mitgliedern eine Vielzahl von Aktivitäten an.
Sohn des Ortes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Theodor Stoltenberg (1850–1937), Propst am Schleswiger Dom
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

- Gemeinde Wendtorf beim Amt Probstei
- Private Website über Wendtorf
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2018 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Albig ehrt den „ewigen Bürgermeister“. Flensburger Tagblatt vom 4. April 2016.
- ↑ Langjähriger Bürgermeister Otto Steffen ist gestorben. In: Kieler Nachrichten. 3. August 2016, abgerufen am 3. August 2016.
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- ↑ Eigene Recherche vor Ort; genauer Beleg durch Bebauungsplan ist derzeit nicht möglich
- ↑ Insolvenz Marina Wendtorf KG. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Kieler Nachrichten. Artikel nicht mehr aufrufbar
- ↑ Investor Hollesen hofft auf Baurecht bis Herbst. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Probsteier Herold. 13. Juni 2010, abgerufen am 23. August 2010
- ↑ Wieder Bewegung im 50-Millionen-Projekt. kn-online.de, 9. Juni 2010, archiviert vom Original am 12. Juni 2010; abgerufen am 31. August 2016.