Werner Sonntag (Journalist)

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Werner Sonntag beim Graubünden-Marathon 2003
Werner Sonntag beim Elbtunnel-Marathon 2004

Werner Sonntag (* 22. Juni 1926 in Görlitz in Niederschlesien; † 24. Oktober 2021 in Ostfildern, Stadtteil Parksiedlung in Baden-Württemberg)[1] war ein deutscher Journalist, Laufpionier und Buchautor. Als Apologet des Erlebnis- und des Ultralangstreckenlaufs beschäftigte er sich ausgiebig mit der Psychologie des Laufens.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Görlitz geboren, wechselte er nach seiner Neulehrer-Ausbildung in den Journalismus. 1952 übersiedelte er von Ost-Berlin in die Bundesrepublik Deutschland.

Er war bis 1991 als Zeitungs- und Zeitschriftenredakteur beruflich tätig, davon 17 Jahre bei der Stuttgarter Zeitung. Er war auch Mitarbeiter anderer Blätter – darunter der ZEIT, Spiridon, Volkssport und „Runner’s World“, – und Chefredakteur von Condition. Seit 2002 schrieb er eine wöchentliche Kolumne in dem Internet-Magazin „LaufReport“.

2003 wurde er mit dem Medien-Award des München-Marathons ausgezeichnet, 2006 mit dem Adolf-Weidmann-Preis, 2014 mit dem Horst-Milde-Award.[2]

Laufkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werner Sonntag begann 1966 auf ärztlichen Rat mit dem Laufen. Seine beiden ersten Marathons waren 1968 in Baarn und im Schwarzwald.

  • 1972 nahm er erstmals an den 100 km von Biel teil.
  • 1981 war er Teilnehmer beim Deutschlandlauf (Pilotstudie von Prof. Jung) über 1092 km in 20 Tagen.
  • 1993 wurde er Europameister in der Altersklasse M 60 bei der 1. Veteranenmeisterschaft im 100-km-Lauf in Palamós.
  • 1989 Finisher des Spartathlons in 35:21:19 Stunden, 1990 in 35:37:14. Beide Male war er ältester Teilnehmer. 1992 beendete er den Spartathlon mit Verspätung und wurde daher nicht gewertet.

Werner Sonntag ist 339 Marathons und Ultramarathons gelaufen[3].

Außerdem rief er 1974 den ersten Lauftreff in Stuttgart ins Leben und war an der Gründung des Schönbuch-Marathons beteiligt.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Irgendwann mußt du nach Biel. Bekenntnisse eines Hundert-Kilometer-Läufers. Edition Spiridon, Düsseldorf 1978, ISBN 3-922011-00-4
  • Spass am Laufen. Jogging für die Gesundheit. Falken-Verlag, Niedernhausen 1979, ISBN 3-8068-0470-2
  • Mehr als Marathon. Handbuch für Ultralangläufer. Meyer und Meyer, Aachen
  • Fit mit Laufen. Falken-Verlag, Niedernhausen 1988, ISBN 3-8068-2315-4
  • Herausforderung Marathon. Reportagen, Erfahrungen, Ratschläge. Pietsch, Stuttgart 1988, ISBN 3-613-50087-6
  • Laufende Vorgänge. „Irgendwann mußt du nach Biel“ und andere literarische Texte über das Laufen. Verlag Laufen und Leben, Ostfildern 1996, ISBN 3-9802835-0-X
  • Kampfes Lust. Über die Erotik der Körperbegegnung im Zweikampf. Beschreibung einer Szene. Wenn Frauen kämpfen und Männer zuschauen: Emanzipation, Stimulation, Obsession? Verlag Laufen und Leben, Ostfildern 2002, ISBN 3-9802835-2-6
  • mit Ilse Gutjahr (Hrsg.): Sport und Vollwerternährung. emu-Verlag, Lahnstein 2004, ISBN 3-89189-108-3
  • Bieler Juni-Nächte. Der 100-km-Lauf von Biel/Bienne. Facetten eines Laufjubiläums. Ein Ratgeber für Erststarter. Verlag Laufen und Leben, Ostfildern 2008
  • Mehr als Marathon – Wege zum Ultralauf. Sportwelt Verlag, Betzenstein 2013, ISBN 978-3-941297-28-9

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wolfgang W. Schüler: Werner Sonntag – Persönliche Worte zum Tod eines Lauffreundes. In: laufreport.de. cowawa sport, Oktober 2021, abgerufen am 30. Oktober 2021.
  2. Leichtathletik: Werner Sonntag mit dem Horst-Milde-Award ausgezeichnet (Memento vom 11. Januar 2015 im Internet Archive). Pressemitteilung des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) in: DOSB-Presse Nr. 43, 21. Oktober 2014, S. 12 (pdf, 406 kB)
  3. 100 Marathon Club Deutschland e.V.: Download Statistiken. Abgerufen am 26. April 2019.