White Anglo-Saxon Protestant

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White Anglo-Saxon Protestant („Weißer angelsächsischer Protestant“), kurz WASP [wɒsp], ist ein Begriff für einen Angehörigen der protestantischen weißen Mittel- und Oberschicht der Vereinigten Staaten von Amerika, dessen Vorfahren hauptsächlich englische Siedler in der Gründungszeit waren.[1]

Begriff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Begriff grenzt die frühen Kolonisatoren mit ihrem überproportional großen Einfluss innerhalb der US-amerikanischen Eliten ab von Einwanderern anderer europäischer (z. B. Irischamerikaner, Italoamerikaner) oder außereuropäischer Herkunft und Konfession. Zum ersten Mal wurde der Begriff von irischen Katholiken in Bezug auf englische Protestanten verwendet.

Im 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts galt eine unausgesprochene Hierarchie unter den Einwanderern bzw. deren Nachkommen:

Generell wird Edward Digby Baltzell mit seinem 1964 erschienenen Buch The Protestant Establishment: Aristocracy & Caste in America als Urheber der Bezeichnung angesehen. Baltzell meinte ursprünglich eine kleine Oberschicht; spätere Autoren erweiterten den Begriff zum Teil stark und verwendeten ihn auf all die Teile der weißen Bevölkerung, die aus Großbritannien oder Irland stammen (also auch Schotten und Waliser) und Protestanten (aber auch Katholiken) waren. Lange Zeit galt in der Soziologie, dass auch die politische Elite sich aus den Kreisen der WASPs rekrutierte.

Präsidenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den bisherigen US-Präsidenten handelte es sich in der Regel um WASPs, lediglich Martin Van Buren (1837–1841; niederländische Abstammung), Theodore Roosevelt (1901–1909; niederländische Abstammung), Franklin D. Roosevelt (1933–1945; niederländische Abstammung), Dwight D. Eisenhower (1953–1961; deutsche Abstammung) John F. Kennedy (1961–63; Katholik) und Barack Obama (2009–17; Afroamerikaner) entsprachen dem nicht. Auch der amtierende Präsident Joe Biden von der Demokratischen Partei (seit 2021; Katholik) ist kein WASP.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eric P. Kaufmann: The Rise and Fall of Anglo-America. Harvard University Press, Cambridge 2004, ISBN 978-0-674-01303-2 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. wasp. In: www.lexico.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. November 2020; abgerufen am 4. November 2020 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lexico.com