Wikipedia:Nichtadministrative Konfliktbewältigung/Guide-Camp/Guide-Camp-02/Didi-Vorschlag

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Die folgenden Gedanken sind das Konzentrat einer Mail von @Didi43: an mich ... und mit seiner freundlichen Genehmigung veröffentlicht. --AndreasP (Diskussion) 11:52, 28. Dez. 2014 (CET)[Beantworten]


Vorüberlegungen: Allgemein sollte es einen besseren Wegweiser – differenziert nach „Wegweiser für Anfänger“ und „Wegweiser für Benutzer (Sichter) im Konflikt“ geben, der zu den richtigen Stellen hinführt. Weiterhin sollten die Hilfeseiten endlich durchforstet und vereinfacht werden. Eventuell sollte es ein Pflicht-Tutorial für jeden Anfänger geben, zu seinem eigenen Nutzen.

Die nichtadministrative Konfliktlösung im Zusammenhang (unter Einbindung von Admins in einigen Fällen):

Ich fange mal mit der bei WPEN eingeführten „Teestube“ (Teahouse) an:

1. Die Neueinführung der „Teestube“ könnte positiv wirken. Dort könnten sich viele erfahrene Wikipedianer – die vorgeschlagenen Guides - einbringen und Hilfe für Neulinge, Unsichere und sonstige Hilfesuchende leisten. Dort könnte eine angenehme werbekräftige Willkommenskultur ohne „Begrüßungskästen“ eingeübt werden. Individuelle Ansprache der Neulinge und Belobigung, wenn sie länger bleiben und mehrere Artikel oder Verbesserung vornehmen (viele Guides sind dazu nötig!)

2. Ombudsleute: Zuerst sind es ohne Wahl bestimmte Freiwillige (also Ex-Administratoren oder sonstige erfahrene Benutzer), diese moderieren bei Appell an sie und delegieren entsprechend weiter (an Guides, willige Admins, erfahrene Benutzer, Mentoren, Schiedsgericht, Labor oder Konvent, usw.). Manche tun dies sowieso schon, sie werden Ombudsleute auf Probe. Regeln für Ombudsleute: Nach einem durch Aktivität gekennzeichneten Bewährungsjahr stellen sich Ombudsleute der Wahl (nicht durch die gesamte Community, evtl. durch verifizierte Benutzer, also ohne Socken! Das bringt eine Aufwertung der „Persönlichen Bekanntschaften“ mit sich und veranlasst eine größere Zahl aktiv bei Stammtischen und Konferenzen zu erscheinen.) Als Ombudsmann oder -frau kann man aber nicht gleichzeitig Admin sein und auch nicht dem Schiedsgericht angehören. (Natürlich auch kein höherer Bürokrat.) Wenn man sich der Admin-Wahl stellen will, muss man dies rechtzeitig bekannt geben und als Ombudsmann oder -frau aus diesem arbeitsreichen Ehrenamt ausscheiden.

2a) Verweisung der Großkonflikte in das Labor durch Ombudsleute oder eine Gruppe von Guides, selbstverständlich auch durch Admins. Sie sollten die Entscheidung – gleichberechtigt auch die Admins in ihren Konfliktfällen – treffen, ob und welcher Konflikt in dieses Labor zur Untersuchung und Behebung des Konflikts verwiesen wird. Da könnte das Schiedsgericht eine abschließende Rolle spielen als oberste Instanz. Natürlich ginge es auch ganz ohne Admins, denn die haben ja eh die vorgesehenen Möglichkeiten.

2b) Eine Gruppe von Ombudsleuten oder eine bestimmte größere Gruppe von Admins sollten an den Konvent appellieren können, eine Einrichtung als „Oberste Instanz“ zur abschließenden Konfliktlösung durch Mehrheitsentscheidungen aller Ombudsleute, unter Leitung durch das Schiedsgericht. (Admins sollen dabei aber keine Rolle spielen.) Dieser Konvent wäre also das oberste „Organ“ der nichtadministrativen Konfliktlösung. Der Konvent kann dann an die Admins zur „bürokratischen Lösung“ verweisen, wird es aber wohl meistens bei einer Empfehlung belassen, die dann „höchstrichterlichen Charakter“ hat. Wenn gegen sie verstoßen wird, dann wird ein „bürokratisches Verfahren“ zur Sperrung des/der Benutzer eingeleitet.

Idee zu Ombudsleuten: Wie wäre es, wenn es auch Teilzeit-Ombudsleute – also bezahlte Kräfte – bei Wikimedia Berlin gäbe. Sie könnten die Räume nutzen, ohne im Verein aktiv zu sein oder dem Vorstand Rechenschaft abgeben zu müssen. Genauso könnte man sie im Lokal K oder Lokal HH ansiedeln, wo sie dann ein Teil der Community – aber mit Sonderaufgaben – sind. Dort könnte man auch persönlich „vorsprechen“. Es müsste natürlich Geld fließen – eine Quelle für Neid und Missgunst usw. Das wäre vorhersehbar, aber lösbar bei guter Arbeit. Es ist ja vorauszusehen, dass die Ombudsleute – falls sie nicht gerade Pensionäre sind – aus Zeitmangel oft nicht schnell genug tätig werden.

3. Moderation geschieht also durch die Mitarbeiter der Teestube oder allgemein die Guides, die entweder selbst das Problem lösen, aber auch an Ombudsleute „weitergeben“ können. Sie können auch die Konfliktlösung in den privaten und somit geschützten Raum verlegen. Eine weitere Möglichkeit am Ende der Moderation ist die Verweisung in das Labor.

4. Supervision geschieht auf Anforderung von Ombudsleuten, wenn sie sich selbst überfordert fühlen und selbst auch Kontrolle benötigen. Solche Anfragen können auch von Admins und von einer Gruppe von Guides (Teehaus-Mitarbeitern) gestellt werden, wenn interne Konflikte eskalieren (Kriterien dafür müssen eingeführt werden). Supervision ist dann ein bezahltes und genehmigtes Projekt des Vereins.

5. Neulinge sollten bis zum automatischen Sichterstatus (oder ein Jahr lang) Welpenschutz haben, keine Beschwerden bei Meta machen dürfen und Beschwerden nur über einen Mentor (den sie sich dann eben suchen müssen!) vorbringen dürfen. Aber keine grüne Markierung, das ist zu diskriminierend – wir wollen doch, dass gestandene Leute und Wissenschaftler mitarbeiten! (die sind nicht grün hinter den Ohren!) Folge: Es muss viel mehr Mentoren und viele Guides geben!

6. Privater Raum: Wenn es ein Neuling oder eine Konfliktpartei wünscht, dann kann in den privaten Raum ohne Aufzeichnungen ausgewichen werden. Eine Info oder Notiz wird durch Ombudsleute auf der Disk.-Seite angebracht. (Möglichkeiten: Emails, Privat-Wiki, Sandkasten, o. a. m.) Damit ist dem Eingreifen durch Socken oder Dauerstörer die Basis entzogen.

7. Vergessen: Dieses Vergessen der „Jugendsünden“ und der lang zurückliegenden Konflikte und Sperren sollte nach 5 Jahren auf alle Fälle eintreten. Auf Antrag der Ombudsleute und von Admins sollte der Zeitraum verkürzt werden können. Das könnte im Konvent entschieden werden, wenn gute Gründe vorliegen.

Wenn dies alles so funktionieren würde, wie es hier steht, wäre Wikipedia auf einem guten Weg in die Zukunft – das Freie Wissen hätte eine Überlebenschance.

Die Frage ist, ob wir bei der naK nicht eine Art Doppelbürokratie aufbauen, die dann noch komplizierter ist – also typisch deutsch – und gerade deswegen zum Austricksen Anlass gibt.

Aber am wichtigsten erscheint mir:

  • der Schutz der Neulinge oder Neuwis und deren Betreuung durch Mentoren und Guides,
  • die Teestube mit den Guides und deren Moderationsaufgabe
  • der private Raum ohne Aufzeichnungen und die Vergessenskultur
  • Ombudsleute als „Super-Moderatoren“, die den Überblick behalten und die Fäden ziehen.

(Didi43)